«Ich will stets den Gipfel erreichen»

Rolf-Peter Adam hat bereits im Kindesalter die heilende Wirkung von Yoga sowie unterschiedlichen Naturheilpraktiken für sich entdeckt. Mittlerweile wendet er sein Wissen für seine Patienten an und kann es gar mit seinem grossen Hobby, dem Radfahren, verbinden.

Rolf-Peter Adam ist leidenschaftlicher Yogi seit seiner Kindheit. (Bild: ZVG)
Rolf-Peter Adam ist leidenschaftlicher Yogi seit seiner Kindheit. (Bild: ZVG)

Von einem problemlosen Start ins Leben kann man bei Rolf Adam nicht sprechen. Bereits mit vier Jahren hatte der gebürtige Deutsche mit schwerem Asthma, einem Herzfehler sowie Darmverwachsungen zu kämpfen. «Meine Grosseltern schlugen eine Regenerationskur im Saarland (D) für mich vor, bevor meine Eltern operationelle Eingriffe vornehmen lassen», blickt Adam heute zurück. So begab sich der damals Vierjährige in den Kuraufenthalt, der sich als wegweisend für sein Leben herausstellen sollte. «Ich lernte vor Ort Yogis kennen, die mich in die Kunst des Yogas einführten und mir diverse Übungen beibrachten.» Heute ist Adam überzeugt, dass ihn damals nicht nur der Ernährungsplan, der ausschliesslich aus Biokost sowie Trockenfrüchten bestand, sondern auch diese Yogaerfahrung regenerierte. «Nach der intensiven Kur hatte ich keinerlei Beschwerden mehr. Und dies ohne Operation.»

Raderprobter Therapeut

Ausschlaggebend für den Heilungsprozess sei sicherlich auch seine ständige sportliche Betätigung gewesen. «Durch meinen Grossvater, der ein erfolgreicher und passionierter Radfahrer war, kam ich schon früh zu diesem Sport.» Ihn reize daran diese Peak-Erfahrung. «Ich möchte immer den Gipfel erreichen und jede Steigung überwinden. Im Radfahren wie auch im Leben.» Noch heute sitze er jeden Tag im Sattel. «Schliesslich hat es an meinem aktuellen Wohnort im Kurort Badenweiler im Schwarzwald (D) genügend tolle Radwege dazu. Doch auch in Olten und Umgebung habe ich mich schon versucht und die Schönheit des Juragebirges erfahren dürfen», lächelt Rolf Adam. Nach Olten sie er vor gut acht Jahren auf Grund seiner ehemaligen Patientin Renate Lämmli gekommen. «Sie kam zu mir in meine Praxis in Badenweiler und wir hatten von Beginn weg eine Verbindung zueinander. Als sie die Idee hatte, gemeinsam nach Olten zu expandieren, war ich sofort dabei.» Ein bis zwei Tage pro Woche pendelt der Therapeut nun vom Schwarzwald in die Eisenbahnerstadt.

Eigene Yoga-Art entwickelt

Seit seinem 20. Lebensjahr betreibt er aktiv unterschiedliche Kampfkunstarten wie Tae-Kwon-Do und Nei-Kung und lehrt diese auch seinen Patienten. «Früher habe ich auch bei verschiedenen Wettkämpfen mitgemacht, wie beispielsweise in den 80er-Jahren gegen die koreanische Nationalmannschaft. Auch Bruchtests, also Tests vom Zerschlagen von massiven Materien wie Holz, habe ich absolviert. Mittlerweile betreibe ich die Kampfkunst in meiner Freizeit sowie in meiner Praxis als Symbiose mit Yoga.» Denn in beiden Bereich gehe es um eine tiefe Konzentrationsfähigkeit sowie darum, intensiv die Kraft seines Körpers zu suchen. «Durch Yoga kann man den Weg finden, wieder eins mit seinem Körper zu sein.» Adam hat dazu während seiner über 30-jährigen Laufbahn als Therapeut, Naturheilpraktiker, Yogalehrer sowie Akupunkteur eine ganz eigene Variante des Yogas entwickelt, das sogenannte «Nadi-Yoga». Diese Art basiert auf den dynamischen Lebenskräften in Verbindung mit den fünf Elementen Holz, Feuer, Erde, Wasser und Metall. Durch seine Übungen werden Blockaden im Energiesystem des Menschen aufgelöst. «Das Nadi-Yoga habe ich unter anderem in meiner Praxis in Badenweiler konzipiert. Es war ein Entwicklungsprozess.»

Hilfsprojekte in Sri Lanka

Nebst seiner vielfältigen therapeutischen Ausbildung absolvierte der Tausendsassa auch einen Doktor in Philosophie und lehrt öfters an der «University of Colombo» in Sri Lanka angehenden Yogis die Ayurveda-Philosophie. «Es mag speziell anmuten, dass ein westlicher Mann Sri Lankanern etwas über die indische Philosophie berichtet. Aber ich werde vollends respektiert und kann den Schülern aus meist reichen Familien-häusern etwas Zentrales mit auf den Weg geben: Einfachheit.» Nicht nur in der Uni setzt er sich in Sri Lanka ein, sondern auch ein Waisenhausprojekt, eine Schule sowie ein Altenheim unterstützt der Therapeut tatkräftig. Zudem engagiert er sich auch in sportlicher Hinsicht. «2004 durfte ich den Radprofi Jan Ullrich auf seiner Tour-de-France begleiten und ihn mit Ayurveda und Akupunktur unterstützen. Diese Massnahmen setzte ich mittlerweile für das Rad-Nationalteam von Sri Lanka ein und wende bei ihnen vor allem auch Präventivmedizin an, um den Nährstoffmangel, den sie auf Grund ihrer finanziellen Lage aufweisen, auszugleichen», zeigt Adam begeistert auf. Auch Kletterprofis wie Eva Nieselt oder diverse Fussballerspieler durfte er schon betreuen und hofft, in Zukunft noch weitere solche Projekte in der Sportwelt in Angriff nehmen zu können. Rolf Adam wird nicht müde sein enormes Wissen, seine Fähigkeiten und seine Energie für seine Mitmenschen einzusetzen.

 

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