«Ich male, weil es mir Spass macht»

Ruben Frei Der junge Künstler aus Aarburg stellt seine bunten Bilder noch bis am 15. Oktober in der Oltner Vario Bar aus.

Ruben Frei ist stolz auf seine Ausstellung in der Variobar.Einige Bilder konnte er bereits verkaufen. (Bild: B. Beyeler)
Ruben Frei ist stolz auf seine Ausstellung in der Variobar.Einige Bilder konnte er bereits verkaufen. (Bild: B. Beyeler)

Zum Malen sei er erst vor etwa zwei Jahren gekommen, sagt Ruben Frei. «Gezeichnet habe ich schon seit meiner Kindheit, vor allem Comics. Doch fürs Malen fehlte mir der Platz», erklärt der
29-Jährige. Schliesslich habe er seinen Mieter angefragt, ob er den freien Estrich in seinem Wohnhaus benutzen dürfte und der Eigentümer hat eingewilligt. Nun kann sich Frei auf seinen grossen Leinwänden so richtig austoben. «Ich male immer schnell, gerade das, was mir durch den Kopf geht», sagt der Künstler. Für Detailarbeiten fehle ihm die Geduld.

Inspiration aus dem Alltag

«Ich lasse mich durch Alltägliches inspirieren oder durch Dinge, die mich beschäftigen», erklärt der Aarburger. Ein häufiges Sujet bei seinen Bildern ist die Zeichentrickfigur Spongebob Schwamm- kopf. «Meine vierjährige Tochter schaut ihn gerne im Fernsehen und so habe ich ihn in meine Bilder eingebunden», sagt der junge Vater lachend. Er habe ihn lange Zeit auch gerne gemocht, doch mittlerweile könne er ihn nicht mehr malen. «Es kommt vor, dass ich eine Figur nach einer gewissen Zeit und häufiger Verwendung nicht mehr aufs Papier bringen kann.» Auch in Filmen und in der Musik findet Ruben Frei Inspiration für seine Werke, so zum Beispiel in «Fight Club» mit Brad Pitt, einer seiner Lieblingsfilme.

Arbeit mit den Händen

Ruben Frei arbeitet als Maurer. Nach der Schulzeit hatte er zwar die Idee, beruflich etwas mit Zeichnen oder Kunst zu machen, doch das habe sich dann nicht ergeben. «Maurer ist zwar nicht mein Traumberuf, aber da ich gerne mit meinen Händen arbeite, ist es schon okay», meint der
29-Jährige. Einen Job in einem Büro könne er sich nicht vorstellen. «Mein Ziel ist es, eines Tages nicht mehr 100 Prozent arbeiten zu müssen und mehr Zeit für das Malen zu haben», hält der Künstler fest.

Zeit für sich

Vor der Geburt seiner Tochter ging der Aarburger viel auf Reisen, durch Europa, Brasilien und auch Jamaica. «Ich war jeweils für eine lange Zeit alleine unterwegs», erinnert sich der 29-Jährige. Die Reisen hätten seinen Horizont erweitert. Noch heute zieht Ruben Frei, wenn es sein Umfeld und seine Verpflichtungen zulassen, alleine los. So begab er sich vor zwei Jahren auf den Jakobsweg. Während sechs Wochen wanderte er bis nach Santiago de Compostela. «Manchmal muss ich einfach alleine sein», sagt der Künstler. Auch beim Malen geniesse er jeweils die Zeit für sich. «Meine Frau unterstützt mich auf ihre Art und Weise», sagt der junge Familienvater schmunzelnd.

Erste Erfahrung als Aussteller

Im Frühling stellte Ruben Frei zum ersten Mal einige seiner Bilder an der JKON aus. «Die Ausstellung für junge Künstler war ein guter Anfang», sagt der Aarburger. Er habe einige Kontakte knüpfen können. Im Sommer kam ihm erneut die Idee, seine Werke auszustellen. «Mit der Vario Bar wurde ich gleich mit dem ersten Lokal, das ich anfragte, fündig», sagt Frei. So packte er alle Bilder, die zu der Zeit bei ihm zu Hause herumstanden und brachte sie an die Solothurnstrasse in Olten. Eine offizielle Vernissage gab es keine: «Die Ausstellung begann während der Fussball-Europameisterschaft. Da hätte das sowieso niemanden interessiert», meint der junge Künstler bescheiden. Noch bis Mitte Oktober sind die 12 bunten Bilder in den Räumen der Vario Bar zu bestaunen. Am Samstag, 15. Oktober findet eine Finissage statt. «Es haben sich sogar bereits interessierte Käufer gemeldet», sagt der Künstler strahlend. Ein Bild kostet zwischen 400 und 1000 Franken. «Eigentlich male ich ja vor allem für mich und weil es mir Spass macht. Aber es ist schon schön, wenn meine Kunst bei den Leuten ankommt und ich sogar Bilder verkaufen kann», meint Frei zufrieden.

Finissage von Ruben Frei
Samstag, 15. Oktober, 20.30 Uhr
Variobar, Solothurnstrasse 22, Olten

Weitere Artikel zu «Im Fokus», die sie interessieren könnten

Im Fokus28.02.2024

Wirz-Burri – Kolonialwaren und Delikatessen am Bifangplatz

Briefgeschichten Am Bifangplatz befand sich vor rund hundert Jahren an prominenter Lage der Laden zum «Bifanghof» von Paul Wirz-Burri. Die…
Im Fokus28.02.2024

«Unsere Lieder sind Medizin für unsere Herzen»

Olten Der Gedenkanlass «Zwei Jahre Krieg in der Ukraine» in der Stadtkirche wurde von weit über 200 Personen besucht.
Im Fokus28.02.2024

Gefrässig und vermehrungsfreudig

Asiatische Hornisse Die Verbreitung der Asiatischen Hornisse bedroht einheimische Bienenvölker. Die Bevölkerung ist dazu aufgerufen, Sichtungen zu…