«Ich liebe Happy-Ends»

Matteo Fabbiani Der Sänger kam vor acht Jahren aus Italien in die Schweiz. Er ist sowohl ein grosser Gothic- als auch ein Disney-Fan.

Gothic- und Disney-Fan? Beim gebürtigen Italiener Matteo Fabbiani treffen diese vermeintlichen Gegensätze aufeinander. (Bild: ZVG)
Gothic- und Disney-Fan? Beim gebürtigen Italiener Matteo Fabbiani treffen diese vermeintlichen Gegensätze aufeinander. (Bild: ZVG)

Bereits als kleiner Junge entdeckte Matteo Fabbiani die Liebe zur Musik. «Bei uns zu Hause lag eine Gitarre und ich als 8-Jähriger versuchte darauf zu spielen», erzählt der Dulliker. Weil ihm das Musizieren so gut gefiel, brachte er sich das Gitarre spielen in stundenlangem Selbststudium bei. «Mein Vater ist selber Musiker und freut sich sehr, dass ich in seine Fussstapfen getreten bin», so Fabbiani.

Mehr Möglichkeiten in der Schweiz

Fabbiani wuchs in einem kleinen Dorf in der Nähe von Turin auf. «Dieses liegt in den Bergen und die Landschaft ähnelt der Schweiz», erzählt der Dulliker. Nach seinem Studium an einer Kunsthochschule zog es ihn nach Bologna, wo er sich voll und ganz auf die Musik konzentrierte und seine Karriere lancierte. Vor acht Jahren folgte der Umzug in die Schweiz. «Ich habe hier mehr Möglichkeiten als in Italien», erklärt Fabbiani. Ausserdem ist für ihn und seine Band «Hell Boulevard» die Deutsche Gothic-Szene wichtig, zwei der vier Bandmitglieder leben dort. Regelmässig tourt die Band durch Deutschland, auch in der Schweiz war «Hell Boulevard» bereits unterwegs. «Es macht immer grossen Spass, vor Freunden zu spielen», schwärmt Fabbiani, der als Leadsänger auftritt.

Familienmensch

Zwei bis dreimal im Jahr besucht Matteo Fabbiani seine Familie oder sie kommen nach Dulliken. «Dass ich meine Familie so wenig sehe, ist der einzige Nachteil an meinem Leben hier», bedauert der 35-Jährige. Seine Verwandten seien grossartig und würden ihn bei all seinen Entscheidungen unterstützen, schwärmt Fabbiani. Vor zwei Jahren lernte der Musiker in Leipzig die Italienerin Chiara Cerami kennen. Sie zog zu ihm in die Schweiz. Die beiden leben zusammen mit einer Katze in Dulliken.

Musikvideos produzieren

Das Paar wohnt nicht nur zusammen, sondern arbeitet auch Seite an Seite für das eigene Videounternehmen VDPictures. Denn nebst seiner Musik entdeckte Fabbiani vor vier Jahren die Freude an der Produktion von Musikvideos. «Zunächst drehte ich nur eigene Videos für meine Band. Von einem Produzenten wurde ich dann angefragt, ob ich das nicht beruflich auch für andere Musiker machen möchte», berichtet der gebürtige Italiener. Chiara Cerami, die in Italien Mode studiert hat, stieg bei ihrem Freund ein und ist für die Locations und Ausstattung der Künstler zuständig. «Wir lernen tolle Leute und Ortschaften kennen», schwärmt Fabbiani. Es sei toll, das Hobby zum Beruf zu haben und den Menschen Freude zu bereiten. Die beiden sind sehr offen, sie produzieren nicht nur Videos von Musikern der Gothic-Szene, sondern beispielsweise auch ganz andere Musikrichtungen wie Schlager oder Hip Hop.

Anstand und Höflichkeit

Nichtsdestotrotz sind MatteoFabbiani und seine Freundin in der Gothic-Szene zu Hause. Bereits als Jugendlicher habe ihn diese Mode und Kunst interessiert. Zudem schätze er die Offenheit, Höflichkeit und die Ruhe der Menschen. «Wir werden häufig mit Vorurteilen konfrontiert, dabei sind Anstand und Höflichkeit wirklich wichtig», stellt der 35-Jährige klar. «Matteo wirkt nur gegen aussen so dunkel. Eigentlich ist er schüchtern und romantisch», beschreibt ihn seine Freundin. «Das ist auch bei meiner Musik so. Sie ist zwar düster aber die Texte sind eher positiv und lustig», erklärt Fabbiani. Er möchte Jugendliche dazu motivieren, ihren Gefühlen zu folgen.

Grosser Disney-Fan

Zu seiner romantischen Ader passt die grosse Begeisterung für Walt Disney. Seit einem Besuch des Disneyland in Paris als Kind ist Matteo Fabbianis Leidenschaft ungebrochen. «Ich liebe diese perfekte Welt und die Happy Ends. Wenn man das Disneyland betritt, kann man alle Sorgen hinter sich lassen», schwärmt der 35-jährige Dulliker. Seine Lieblingsfigur ist Donald Duck. «Er ist so tollpatschig», meint Matteo Fabbiani schmunzelnd.

Weitere Artikel zu «Im Fokus», die sie interessieren könnten

Im Fokus28.02.2024

Wirz-Burri – Kolonialwaren und Delikatessen am Bifangplatz

Briefgeschichten Am Bifangplatz befand sich vor rund hundert Jahren an prominenter Lage der Laden zum «Bifanghof» von Paul Wirz-Burri. Die…
Im Fokus28.02.2024

«Unsere Lieder sind Medizin für unsere Herzen»

Olten Der Gedenkanlass «Zwei Jahre Krieg in der Ukraine» in der Stadtkirche wurde von weit über 200 Personen besucht.
Im Fokus28.02.2024

Gefrässig und vermehrungsfreudig

Asiatische Hornisse Die Verbreitung der Asiatischen Hornisse bedroht einheimische Bienenvölker. Die Bevölkerung ist dazu aufgerufen, Sichtungen zu…