«Ich bin eine Oltner Hausgeburt»

Felix Hug hat am Terrassenweg 11 das Licht der Welt erblickt, verbindet Ökologie mit Ökonomie und ist Geschäftsführer der Somona. Die Stadt Olten erlebt der Gemeinderat von Starrkirch-Wil als unkomplizierten Ort mit Pionier-Charakter.

Geschäftsführer Felix Hug im Lager der Somona in Dulliken. Er findet, der Oltner «Platz der Begegnung» habe den Charme eines Knäckebrotes. (Bild: Sonja Furter)
Geschäftsführer Felix Hug im Lager der Somona in Dulliken. Er findet, der Oltner «Platz der Begegnung» habe den Charme eines Knäckebrotes. (Bild: Sonja Furter)

«Der Mensch geht anders von der Welt, als er geboren wurde. Das zumindest ist meine tiefe Überzeugung», fasst Hug sein Menschenbild zusammen. Der Glaube an das Potential des Menschen zur Veränderung führte den Geschäftsführer vor über 20 Jahren zur FDP. Für die Liberalen ist er seit 13 Jahren als Gemeinderat von Starrkirch-Wil tätig. «Ich bin aus gesellschaftspolitischen Gründen bei den Freisinnigen.» Durch seine politische Tätigkeit gebe es auch viele Berührungspunkte mit der Stadt Olten. Das Bevölkerungswachstum empfinde er als positiv. «Neue Menschen bringen neue Ideen.» Dass die Dreitannenstadt einen hohen Integrationsfaktor hat, könne er aus eigener Erfahrung bestätigen. «Als ich zurück nach Olten gezogen bin, habe ich mich schnell integriert gefühlt. Auch wegen dem Fussballclub, in dem ich damals mitspielte.» Wenn jemand sich integrieren wolle, finde er in Olten schnell ein neues Zuhause und wer eine Idee habe und sich einbringen wolle, könne das tun. Hug sagt darum: «Olten ist eine unkomplizierte Stadt.» Das Gefährlichste an der Stadt, so fügt er mit einem Schmunzeln hinzu, seien die Velofahrer. Nebst Lob übt er aber auch Kritik. «Olten macht für mich zu wenig sichtbare Politik. Ein Auswärtiger, der mit dem Auto in die Stadt fährt, weiss nicht, wo er parkieren kann. Und der «Platz der Begegnung» hat den Charme eines Knäckebrotes.»

Namensvetter Felix Säli

Das Licht der Welt hat Hug am Terrassenweg 11 in Olten erblickt und verbrachte seine ersten Lebensjahre in der Dreitannstadt, bevor die Familie nach Herzogenbuchsee (BE) zog. In den Ferien habe er regelmässig bei den Grosseltern Zeit in seiner Geburtsstadt verbracht, erzählt der Drittgeborene von insgesamt fünf Kindern. «Mein Grossvater war Eisenbahner und kannte jede Ecke in Olten. Das hat mir gefallen.» Beim Aufstieg zum Säli-Schlössli habe der Grossvater ihm die Legende vom Burgwächter Felix Säli erzählt. «Zu hören, dass ich einen berühmten Namens- vetter habe, hat mich zwei Meter wachsen lassen», lacht Hug. «Als kleiner Junge habe ich mir versucht vorzustellen, wie es wäre, mit der Laterne als Burgwächter auf dem Säli-Schlössli zu stehen.» Wenn Bekannte ihn heute darauf ansprächen, dass er ja gar kein richtiger Oltner sei, weil er nicht in der Stadt aufgewachsen ist, kontere er mit folgender Antwort: «Oltnerischer als ich kann man nicht sein. Ich bin eine Oltner Hausgeburt.»

Ein Bild malen

Nach der obligatorischen Schulzeit machte Hug verschiedene Schnupperlehren und entschied sich dann für die Ausbildung zum Kaufmann. «Ich hatte eine tolle Lehrstelle bei der Firma «Fahnen Siegrist». Trotz anfänglicher Unsicherheiten kann ich heute sagen, dass ich die Lehre absolviert habe, die zu mir passt.» Nach dem Militärdienst ging Hug für drei Monate nach Frankreich, um seine Kenntnisse der französischen Sprache zu verbessern und plante, eine Stelle im Welschland zu suchen. Es kam anders. Sein Onkel heiratete die Tochter eines Reformhaus-Inhabers von Olten und gründete 1952 die Somona, eine Firma, die Bio-Produkte verschiedener Marken vertreibt. Hug bekam eine Stelle angeboten und sagte zu. Heute ist er Geschäftsführer der Firma und blickt auf ereignisreiche Jahre zurück. «Oftmals wurde ich als «Bio-Fritz» belächelt», erzählt er und nimmt es gelassen: «Den meisten Pionieren geht es so. Zuerst werden sie belächelt, dann bekämpft und schliesslich kopiert.» So drängt zum Beispiel Alnatura mit seinen Bio-Produkten auf den Schweizer Markt. «Alnatura ist unser Mitbewerber, das lässt sich nicht leugnen. Gleichzeitig verfolgen wir ein übergeordnetes Ziel. Mich freut jedes Bio-Produkt, das mehr verkauft wird.» Als Geschäftsführer ist Hug zuständig für die Unternehmensstrategie, den Bereich Verkauf und Marketing sowie das Personal. Die unternehmerische Tätigkeit gefalle ihm, sie ermögliche ihm, kreativ zu sein und zusammen mit seinem Team Ideen umzusetzen. «Ein Unternehmen zu entwickeln ist für mich wie das Malen eines Bildes.»

Liebe in Dulliken

Sich selbst beschreibt der 54-Jährige als motiviert, kommunikativ und als Mensch, der das Herz auf der Zunge trägt und sagt, was er denkt. In seiner Freizeit liest er politische Schriften, Zeitungen und Fachzeitschriften, um sich über das Tages- und das Weltgeschehen zu informieren. Felix Hug hält sich gerne in der Natur auf, geht spazieren oder joggen und verbringt die Sommerferien zusammen mit seiner Ehefrau Manuela am Neuenburgersee. Kennen gelernt hat sich das Paar am gleichen Ort, wie die Somona ihren Sitz hat. In Dulliken führte die gelernte Damenschneiderin Manuela eine Boutique. «Sie war in einem Lokal eingemietet, das meinem Vater gehörte.» Als Hug am Kiosk nebenan einkaufte, habe er Manuela dabei beobachtet, wie sie draussen den Boden wischte. «Dass mein Vater der Vermieter war, bot mir einen guten Grund sie anzu- sprechen», lacht Hug. Die beiden wurden ein Paar und heirateten. Zusammen verfolgen sie das Ziel, Ökologie und Ökonomie zu verbinden.

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