Exotische Klangfreuden in Wisen

Fabian Bloch Am Sonntag, 3. Juni um 11 Uhr spielt der Euphonist Fabian Bloch mit Damien Darioli am Marimbaphone als Duo «Euphorimba» ein Konzert in der Kirche Wisen.

Am Sonntag, 3. Juni spielt der Oltner Euphonist Fabian Bloch im Duo «Euphorimba» ein Konzert mit seinem welschen Kollegen.... (Bild: ZVG)

Am Sonntag, 3. Juni spielt der Oltner Euphonist Fabian Bloch im Duo «Euphorimba» ein Konzert mit seinem welschen Kollegen.... (Bild: ZVG)

... Damien Darioli. (Bild: ZVG)

... Damien Darioli. (Bild: ZVG)

Sein einjähriger Studiums-Aufenthalt in England, dem Ursprungsort der Brass-Musik, liegt eine Weile zurück. Trotzdem schien die Sehnsucht für den Euphonisten Fabian Bloch nach Manchester lange Zeit nicht abzuklingen. Inzwischen ist der 32-Jährige jedoch wieder vollumfänglich in der Region angekommen. Vor einem Jahr zog der gebürtige Wisner nach Olten, wo er ein Studio in der Rötzmatt betreibt. Daneben unterrichtet er seit rund zwei Jahren in Horgen (ZH) und seit einem Jahr in Liestal (BL). «Die Kontakte nach Manchester bestehen natürlich nach wie vor», betont Bloch, der seine «zweite Heimat» im vergangenen Jahr zwei Mal besuchte. «Ich vermisse Manchester manchmal schon, doch irgendwann musste ich mich entscheiden, wo ich mit meiner musikalischen Tätigkeit bessere Bedingungen vorfinde und dies ist eindeutig in der Schweiz der Fall», erklärt Bloch, der sein Master-Studium im Bereich Pädagogische Ausbildung an der Hochschule der Künste in Bern und schliesslich die Zusatzausbildung, um an Kantonsschulen unterrichten zu können, im Jahr 2015 abgeschlossen hat.

Übung macht den Meister

In seinem Studio in der Oltner Rötzmatt begleitet Fabian Bloch, der einst als 7-Jähriger mit dem Euphonium-Spiel begonnen hat, Personen jeglichen Alters und Wissensstand. «Neben meiner Cousine besucht auch eine 70-jährige Dame meinen Unterricht. Ich biete an, was die Schülerinnen und Schüler gerade benötigen, ob dies erste Gehversuche mit dem Instrument sind oder eine Vorbereitung auf ein Konzert», zeigt Bloch auf, der selbst täglich zweieinhalb bis dreieinhalb Stunden mit Üben zubringt. «Ich muss mich musikalisch fit halten und stets bereit sein, schliesslich kann ich auf eine Konzert-Anfrage nicht antworten, dass ich zuerst eine Übungswoche benötige», so Bloch schmunzelnd. Bereits ein Tag ohne Üben, mache sich bemerkbar. Besonders schlimm sei es nach den Ferien. Deshalb habe er sein Euphonium auch meist in den Ferien mit dabei und übe beispielsweise in der Hotelanlage, wie Bloch, der im Jahr 2013 mit dem Förderpreis der Rentsch-Stiftung ausgezeichnet wurde, schmunzelnd erklärt. Doch es gebe auch Tricks, die er anwende, wenn er mal nicht so viel Zeit habe. Dann feile er nicht an einem Stück, sondern an den Grundlagen wie Klang, Fingerfertigkeit und Atemtechnik.

Mitwirken mit Renommee

Seit einem Jahr hilft Fabian Bloch in der Ostschweizer Liberty Brass Band aus, ist Mitglied des European Brass Ensembles und Zuzüger in den Sinfonieorchestern Basel, Luzern und Bern sowie im Opernhaus Zürich. «Das Mitwirken in diesen von erstklassigen Musikern belegten Orchestern bereitet mir besonders viel Spass. Einmal spielte ich den Tod in Luzern und einmal den Clown im Zürcher Opernhaus», erzählt Bloch lachend. Für das Euphonium gebe es aber kaum Fest- besetzungen in Orchestern. Dies bedauert Bloch jedoch nicht. Der 32-Jährige ist lieber frei und unabhängig, aber selbstverständlich sei es nicht immer einfach, nicht zu wissen, welche Engagements im nächsten Jahr anstünden. «Bei Musikern mit gängigeren Musikinstrumenten ist es einfacher vorauszuplanen», weiss der Oltner Euphonist.

Bevorstehende Konzerte

Neben seinen Engagements in Bands und Orchestern ist Fabian Bloch auch in kleineren Formationen unterwegs. Beispielsweise mit dem französischen Starpianisten François Killian oder im Duett mit dem Euphonisten Gilles Rocha. Erstmals bestreitet der Oltner Musiker nun mit dem welschen Marimbaphonisten Damien Darioli, den er einst in der Nationalen Jugend Brass Band kennenlernte, eine kleine Tournee. «Das Marimbaphone ist eigentlich ein grosses Xylofon», erklärt Bloch. Zur Zeit des Interviews war das Duo «Euphorimba« noch mit dem Arrangieren der Musik beschäftigt. «Es ist nicht unsere Musik, die wir spielen und deshalb versuchen wir, diese zu überarbeiten, um schliesslich an den Konzerten eine eigene Version davon zu präsentieren», erklärt Bloch und fügt an: «Sowohl für das Euphonium wie auch für das Marimbaphone gibt es nur begrenzt Literatur und für die Kombination der beiden ist erst recht nichts vorhanden.» Anlässlich der kleinen Tour macht das ungewöhnliche Duett in Liestal (BL), Horgen (ZH), Wisen (SO) und Aedermannsdorf (SO) Halt. «Das Programm ist sehr vielfältig. Wir spielen Latin, Tango und Barrock», erzählt Bloch, der neben seinem Euphonium vor einem Jahr wieder mit dem Spielen der Basstrompete begonnen hat. «Zwei bis drei Stücke werde ich deshalb auf meinem «Wunderhorn» spielen, einer Mischung aus einem Euphonium und einer Posaune. Nachdem ich mir jeweils ein Instrument in Basel ausgeliehen habe, kaufte ich ein «Wunderhorn» in München, das bereits an der Staatsoper im Einsatz war», erzählt Bloch sichtlich angetan von seiner neuen Errungenschaft.

Hochkarätige Beteiligung

Nach seiner ersten CD «Drive», die im Jahr 2015 erschienen ist, arbeitet der Musiker momentan am zweiten Album, welches im kommenden Jahr gefolgt von einer grösseren Tournee erscheinen soll. Am zweiten Album sind Komponisten aus England, Finnland, Ungarn und der Schweiz beteiligt. Besonders stolz ist Bloch, dass der Schweizer Star-Saxofonist Daniel Schnyder, der in New York lebt und arbeitet, erstmals ein Euphonium-Stück für ihn geschrieben hat. Anders als einst bei «Drive» sind die verschiedenen Kompositionen für ein Trio ausgelegt. «Ziel ist es, gemeinsam mit einem Schlagzeug und Klavier auf Tournee zu sein. Bei «Drive» waren verschiedenste Formationen zu hören, was zwar spannend für das Album aber für eine Tournee schwierig umzusetzen war», erklärt Bloch. Ausserdem versucht der Musiker, für sein zweites Album, erstmals eigene Kompositionen zu schreiben. «Da ich in diesem Bereich keine Erfahrung habe, ist es schwierig und zeitintensiv. Trotzdem freue ich mich sehr, falls es mir gelingt, auf meinem nächsten Album eigene Musik präsentieren zu können.»

Konzert von «Euphorimba»
Sonntag, 3. Juni, 11 Uhr, Kirche Wissen
Die weiteren Konzertdaten finden Sie unter:

<link http: www.fabianbloch.ch>www.fabianbloch.ch

 

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