Eine mutige Reise ins Traumland

40-Jahr-Jubiläum Dance Studio Olten Am Samstag, 24. und Sonntag, 25. März findet im Stadttheater Olten die Jubiläumsaufführung statt.

«Die Arbeit mit den altersdurchmischten Amateur-Tänzerinnen und -Tänzern ist anspruchsvoll, aber auch bereichernd», so die Dance-Studio Olten-Inhaberin und Tanzpädagogin Ursula Berger, die mit «Wild Things» ihr 40-Jahr-Jubiläum feiert. (Bild:
«Die Arbeit mit den altersdurchmischten Amateur-Tänzerinnen und -Tänzern ist anspruchsvoll, aber auch bereichernd», so die Dance-Studio Olten-Inhaberin und Tanzpädagogin Ursula Berger, die mit «Wild Things» ihr 40-Jahr-Jubiläum feiert. (Bild: Aliza Eva Berger)

Das Dance Studio in Olten platzte am Samstagnachmittag beinahe aus allen Nähten. Neben Kindern verschiedensten Alters sassen Eltern und erwachsene Tänzerinnen und ein Tänzer im Saal. Drei Wochen vor Vorstellungsbeginn wurden alle Szenen des Jubiläumsstückes «Wild Things» aneinandergehängt. Dies ermöglichte es der Dance Studio Olten-Inhaberin, Choreografin und Tanzpädagogin Ursula Berger, Übergänge und die zeitliche Abfolge zu überprüfen. Die Beteiligten wiederum erhielten ein Gefühl für das Stück als Ganzes. Etwas chaotisch muteten gewisse Szenen noch an, weshalb es zwischendurch hiess: Zurück auf die Position und nochmals von vorne. 70 Personen im Alter zwischen 3 und 58 Jahren, allesamt Schülerinnen und Schüler des Dance Studio Olten, werden für die Aufführung von «Wild Things» auf der Bühne stehen. «Nach den Sommerferien im vergangenen Jahr haben die Proben begonnen. Seither üben die verschiedenen Gruppen ein Mal pro Woche an den unterschiedlichen Szenen», erzählt Ursula Berger.

Über Grenzen denken

Mut, auch unkonventionelle Tanzkunst nach Olten zu holen, viel Engagement, Hartnäckigkeit und eine Spur Verrücktheit waren nötig, um 40 Jahre das Tanzstudio in Olten zu führen, ist Ursula Berger überzeugt. In ein surrealistisches Traumland, in dem Mut eine grosse Rolle spielt, entführt nun auch die Jubiläumsaufführung «Wild Things», die am Samstag, 24. und Sonntag, 25. März im Stadttheater Olten zur Aufführung kommt. Die Geschichte zu «Wild Things» ist angelehnt an das Kinderbuch «Wo die wilden Kerle wohnen» von Maurice Sendak und handelt von einem kleinen Jungen, der wie alle anderen laut und wild ist, dafür jedoch gescholten wird. Darauf reist er mit seinem Schiff in eine Fantasiewelt mit Wassernixen, Wasserwesen und verzauberten Sommer- vögeln. Dort wird er schliesslich von den von ihm gezähmten Monstern zu ihrem König gewählt. «Vielleicht faszinierte mich der Stoff des Kinderbuches deshalb, weil ich selbst ein Wildfang war und er vermittelt, dass alles möglich ist», sinniert Berger. In ihrem Tanzunterricht ist es der Tanzpädagogin wichtig, dass ihre Schüler nicht nur die verschiedenen Figuren erlernen, sondern den Tanz in seinen unterschiedlichen Ausdrucksformen begreifen. «Die surrealistischen Szenen im Traumland, in dem sich ein Eimer in ein Schiffsteuer verwandelt, sind wertvoll und schaffen Raum für kreative Ideen. Ich mag es, über Grenzen zu denken und sich zu getrauen, einen Schritt weiter zu gehen», schwärmt Berger.

Von Wassernixen und farbigen Palmen

Von der Schule für Mode und Gestalten am BBZ in Olten liess Berger die verschiedenen, grösstenteils schlichten Kostüme anfertigen. In einem pijamaähnlichen Kostüm ruhen die kleinen Darsteller auf ihrem weissen Kissen und zeichnen mit ihren Fingern ihre Träume in die Luft. «Die 15-Jährigen, die die Monster tanzen, habe ich in Felle gesteckt. Ein reichlich unpopulärer Entscheid, der Mut kostete», erzählt Berger lachend. Kleine Sommervögel mit rosa Flügeln und Wassernixen mit einem Hauch an weisser Kleidung sind ebenfalls Teil des Stücks. Neben den Kostümen wurde jedoch auch viel Arbeit in das Bühnenbild gesteckt. «Gemeinsam mit 50 Kindern, die im Stück «Wild Things» mitwirken, haben die beiden Künstler Regina Graber, die ebenfalls mittanzt, und Urs Wyss an einem Sonntag die papierene Trennwand mit Fuss- und Handab- drücken sowie Blumen bemalt. Zudem wurden farbige Palmen angefertigt, die eine surreale Welt andeuten. «Mit diesem Mitwirken wollte ich, dass die Tänzerinnen und Tänzer den Weg den sie tanzen, auf einer zusätzlichen Ebene miterleben», erzählt Berger.

Noch lange nicht müde

Als roter Faden führt die Oltner Schauspielerin Teuta Hasani die Besucher durch das Stück. «Als mich Ursula anfragte, ob ich mitwirken wolle, sagte ich sofort zu. Ein Stück das «Wild Things», also wilde Dinge heisst, passt zu mir», erzählt die Oltnerin lachend, die die Schauspielschule in Olten besucht. Für das Stück hat sie einen eigenen Text beigesteuert. Zudem wird die lang-
jährige Schülerin Martina Dreier neben ihrer Rolle als Tänzerin mit ihrer klaren Stimme Songs interpretieren und zum Träumen einladen. «Die Geschichte um den kleinen Jungen zu entwerfen und die Szenen zu verdichten, bereiteten mir grosse Freude. Ich machte mir deshalb, verzaubert von meinen Einfällen, quasi ein eigenes Geburtstagsgeschenk. Und bereits habe ich neue Ideen für nachfolgende Projekte», erzählt Ursula Berger schmunzelnd, die auch nach 40 Jahren nicht müde geworden ist, den Tanz in die Welt oder zumindest nach Olten hinauszutragen.

«Wild Things»
Vorpremiere: Samstag, 24. März, 18.30 Uhr, Stadttheater Olten
Offizielle Aufführung: Sonntag, 25. März, 14 Uhr, Stadttheater Olten (es sind nur noch wenige Tickets vorhanden)
Tickets: <link http: www.ticketfrog.ch>www.ticketfrog.ch

<link http: www.dancestudio-olten.ch>www.dancestudio-olten.ch

 

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