Ein musikalisches «Klassentreffen»

Waldman and friends Bereits zum dritten Mal hat Gitarrist Tobias Waldmann Musiker aus der Region für ein Konzert zusammengetrommelt

«Waldman and friends» im vergangenen Jahr am Feelgood Festival. Rechts Initiator Tobias Waldmann. (Bild: Lorenz Frey)
«Waldman and friends» im vergangenen Jahr am Feelgood Festival. Rechts Initiator Tobias Waldmann. (Bild: Lorenz Frey)

Das Projekt «Tobias Waldman and Friends» ist seit dem ersten Bühnenauftritt im 2014 auf der Coq d’Or-Bühne stark gewachsen. Während 2015 noch die Provi 8-Bühne reichte, findet sich das das Grossaufgebot an Musikern aus der Region in diesem Jahr in der Schützi in Olten wieder.

Ungeplante Fortsetzung

Gemeinsam mit der Stammband bestehend aus Reto Weber, Flo Schwaller, Simon Moll, Mario Kircher und Markus Moor wollte Gitarrist Tobias Waldmann im 2014 ein Konzert organisieren. «Da ich meiner Meinung nach nicht singen kann, fragte ich einen Musikerkollegen an, damit dieser den Gesangspart übernimmt. Schon bald stellte ich mir die Frage, wieso ich nicht gleich einige Musikerkolleginnen und -kollegen ins Boot hole und gemeinsam mit ihnen an Songs für das Konzert schreibe», erinnert sich Tobias Waldmann zurück. Schliesslich standen damals rund acht Gastsänger gemeinsam mit der Band auf der Coq d’Or-Bühne. Eigentlich sei nie geplant gewesen, das Projekt danach weiterzuführen. Doch bereits im darauffolgenden Jahr fand mit teilweise altbekannten aber auch neuen Gesichtern ein weiteres Konzert statt. Eine zusätzliche Auftritts- möglichkeit ergab sich im 2015 durch die Anfrage des Feelgood Festivals.

Stark vergrössert

In diesem Jahr ist alles etwas grösser. So stehen 6 Musiker, 10 Gastmusiker und 21 Gast- sängerinnen und -sänger am Samstag, 8. Oktober auf der Schützi-Bühne. Aber wie stellt sich eine solche Formation zusammen? «Einerseits kenne ich einige Musiker, die wiederum weitere Personen empfehlen oder ich erhalte Tipps von Bekannten, dass der oder die beispielsweise gut singen kann», erzählt Waldmann und fügt an: «Dabei musste ich schon einige Male verwundert feststellen, dass Personen, von welchen ich nicht mal wusste, dass sie musikalisch tätig sind, grossartige Stimmen haben.» Er schreibt die Musikerinnen und Musiker an und kann meist einen positiven Bescheid entgegennehmen und dies trotz des unentgeltlichen Einsatzes. Seit letztem Jahr arbeitet Waldmann mit dem Veranstalter «mission 8» zusammen. «Jonas Hufschmid hat sich mit seinem Team um die Fördergelder und um einen Teil der Werbung gekümmert. So konnte ich mich dem musikalischen und organisatorischen Bereich widmen», erzählt Waldmann dankbar.

Bunt gemischter Haufen

Die Formation beinhaltet Musiker jeglichen Alters, aus verschiedenen Musikrichtungen und mit unterschiedlichem Erfahrungs- und Bekanntheitsgrad. «Ich finde es toll, dass wir sowohl sehr bekannte und erfolgreiche Musiker auf der Bühne haben, aber gleichzeitig auch mit Personen zusammenarbeiten, die bisher noch keine Bühnenluft schnuppern konnten», so der Initiator begeistert. Dies mache es sowohl für das Publikum aber auch für die Musiker interessant. «Am Ende», weiss Waldmann, «bleibt die Musik und die verbindet.» Dies bezeichnet er auch als seine eigene Motivation: «Es ist ein soziales Projekt, welches auch Newcomern eine Auftrittsmöglichkeit gibt. Zudem ist es ein kreativer Schaffensprozess, der verschiedenste Musiker aus der Region versammelt. Für mich persönlich stellt die Zusammenarbeit mit anderen Musikern auch eine Art Therapie dar, die mir nach meiner Depression sehr geholfen hat. Daneben steht aber für alle auch einfach der Spass im Vordergrund», betont Waldmann.

60 Songs in drei Jahren

Zuerst werde das Repertoire mit der Stammband einstudiert. Seit August finden zudem Proben mit den Gastsängerinnen und Gastsängern statt und zwei Hauptproben runden jeweils die Vorbe- reitungszeit ab. «Über die vergangenen drei Jahre sind 60 Songs entstanden», erzählt der Gitarrist. Ein grosser Aufwand für lediglich ein Konzert. «Das stimmt», bestätigt der Gitarrist, «es ist eine intensive, aber auch sehr kreative Zeit.» Ob er noch nie das Einspielen einer CD ins Auge gefasst habe? «Eine CD wäre cool und tatsächlich stand die Idee im Raum. Doch es ist einerseits schwierig, ein solches Projekt zu finanzieren und andererseits abzuschätzen, ob das Interesse gross genug ist», erklärt der Gitarrist. Mit dem diesjährigen Konzert in der Schützi mussten erstmals Fördergelder beantragt werden.

Ein Abend mit viel Lokalkolorit

Ob es gewisse Richtlinien oder Kriterien gebe, um beim Projekt «Waldman and friends» mitwirken zu können? «Anzahlmässig haben wir in diesem Jahr die Kapazitätsgrenze erreicht. Abgesehen davon gibt es keine Kriterien oder Richtlinien. Auch stilistisch muss sich niemand im gewohnten Rahmen bewegen, sondern darf machen, worauf er oder sie Lust hat. Deshalb sei von Rock, über Hip Hop bis zu Folk alles vertreten. Neben Newcomern stehen Lokalmatadoren wie Pascal Geiser, Collie Herb, Fabienne Hoerni, Simon Spiess, Remo Panzeri und Stephan Fröhlicher auf der Bühne. Daneben werden Rainer Ammann und Andi Spring, die mittlerweile erfolgreich in Berlin Fuss fassen konnten, für ein Heimspiel nach Olten zurückkehren. Man darf also gespannt sein auf einen kunterbunten musikalischen Abend mit viel Lokalkolorit.

Tobias Waldman and Friends
Presented by mission8
Samstag, 8. Oktober, 20 Uhr
Schützi Olten
Support: Oltner Newcomer Band Shana
Aftershowparty: DJ Le Présiden

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