Ein besonderes Spiel

Olten Das Kunstmuseum Olten lanciert das «Oltner Memory». Damit soll ein vielschichtiges Portrait der Stadt entstehen.

In ähnlicher Form könnte das Oltner Memory daherkommen. (Bild: ZVG)
In ähnlicher Form könnte das Oltner Memory daherkommen. (Bild: ZVG)

Ein Ort hat so viele Gesichter und Geschichten wie Menschen, die man danach fragt. Denn die Wahrnehmung und das Erleben eines Ortes sind stark von individuellen Erinnerungen geprägt. Sie mischen sich mit kollektiven Erfahrungen, «offiziellen» Überlieferungen und wissenschaftlich erhobenem Wissen zu einem je eigenen Bild. Für diese Bilder von Olten, die in ihrer Summe ein vielschichtiges Portrait der Stadt ergeben, interessiert sich das Kunstmuseum Olten.

Seine wegen Corona geschlossene Ausstellung «MEMORY – Über die Erinnerung und das Vergessen in ungewöhnlichen Zeiten» (bis 18. April) steht ganz im Zeichen der Erinnerung. Sie präsentiert Projekte von Künstlerinnen und Künstlern, die sich mit Themen rund um diese lebenswichtige Fähigkeit auseinandersetzen, gemeinsam mit ausgewählten Werken aus der Sammlung.

In Zusammenhang mit der Ausstellung möchte das Museum ein spezielles Oltner Memory-Spiel entwickeln. Dazu benötigt es die Hilfe der Oltnerinnen und Oltner. Denn die Karten sollen nicht mit bekannten Ansichten der Dreitannenstadt bebildert werden, sondern Olten den Spielenden durch die Augen der hier lebenden Menschen nahebringen.

Konkret sucht das Museumsteam nach Orten in der Stadt, die für Oltnerinnen und Oltner eine spezielle Bedeutung haben, weil sie mit einer persönlichen Erinnerung verbunden sind. Das kann der Laternenpfahl sein, mit dem man nachts kollidiert ist, der Ort des ersten Kusses oder ein Haus, das einem immer unheimlich war… Das Museum freut sich über die Zusendung von Bildern oder Beschreibungen von Orten in Olten, die für Oltnerinnen und Oltner besondere Erinnerungsträger sind – mit einer Erläuterung dazu, was es mit dem Ort auf sich hat.

Eine Jury wählt aus den Einsendungen die Sujets für das Memory aus, die dann für die Produktion professionell fotografiert werden. Zusammen mit einem Heft, das die mit den Bildern verbundenen Erinnerungen dokumentiert, sowie mit einem entlang der Bilder verfassten literarischen Stadtrundgang wird das Memory qualitätsvoll materialisiert. Alle Einsendungen werden zudem auf dem Blog des Museums publiziert. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten als Dank für die Beteiligung je ein Spielset.

Einsendeschluss ist der 7. März. Die Beiträge sind per Mail an kunstvermittlung@kunstmuseumolten.ch einzureichen. Bei Fragen sind die Verantwortlichen unter der Telefonnummer 062 212 86 76 von Montag bis Freitag jeweils von 10 bis 17 Uhr erreichbar. zvg

www.kunstmuseumolten.ch

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