Die Leidenschaft als Triebfeder

Daniel Donauer Wenn er etwas macht, dann mit Leidenschaft und hohem Einsatz. Mit dieser Einstellung ist der gerade mal 32-jährige Dr. Daniel Donauer auf der Karriereleiter schon ziemlich weit nach oben geklettert.

In der Region Olten aufgewachsen, wohnt der Jurist Daniel Donauer heute in der Schweizer Grossstadt Zürich. (Bild: ZVG)
In der Region Olten aufgewachsen, wohnt der Jurist Daniel Donauer heute in der Schweizer Grossstadt Zürich. (Bild: ZVG)

In Wolfwil aufgewachsen und dort zur Schule gegangen, lernte Daniel Donauer schon früh die Region Olten kennen. Dies lag in jungen Jahren vor allem an seinem geliebten Hobby, dem Fussball. «Mit fünf Jahren habe ich beim FC Wolfwil begonnen, Fussball zu spielen und habe anschliessend unter anderem in den regionalen sowie kantonalen Auswahlmannschaften spielen dürfen.» Für eine Profikarriere habe er sich aus verschiedenen Gründen dann doch nicht entscheiden können, so der zielstrebige Mann. Einer davon war sein festes Vorhaben, nach der Matur, die er an der Kantonsschule Olten absolvierte, ein Studium in Angriff zu nehmen.

Dies hinderte ihn jedoch nicht daran, sich einer anderen Sportart intensiv zuzuwenden. Nachdem er sich nämlich in seinen Teenie-Jahren zunehmend vom Fussballsport abgewandt hatte, engagierte er sich während des Studiums neu auf dem Tennisplatz, und auch das mit Erfolg. «Innerhalb eines halben Jahres habe ich von zirka 50000 aktiv spielenden Männern rund 38000 Ränge gutmachen können.» Noch heute, obwohl er mittlerweile in Zürich seinen festen Wohnsitz hat, engagiere er sich oft und gerne für den Tennisclub Olten.

Durch einen Lapsus zum Jus-Studium

Die berufliche Laufbahn des reisefreudigen Mannes ist nicht minder beeindruckend als seine sportliche Leistung. Und das trotz – oder gerade wegen – eines kleinen Lapsus zu Beginn der Karriere. «Eigentlich wollte ich nach der Matur ein Medizinstudium in Angriff nehmen, habe aber den Anmeldetermin zum Numerus Clausus verpasst.» Anstatt ein weiteres Jahr abzuwarten habe er sich anschliessend darüber informiert, was das Universitätsleben sonst an Studiengängen anzubieten hätte. So sei er auf das Jus-Studium aufmerksam geworden. «Nachdem ich angefangen habe, Jura zu studieren, war Medizin für eine lange Zeit aus meinem Kopf verschwunden», so der junge Mann, der derzeit anvisiert, sich mit seiner Verlobten im Jahr 2022 zu vermählen. Der «äusserst interdisziplinäre» Studiengang der Rechtswissenschaften habe ihn in mehrerlei Hinsicht sogleich angesprochen – seine Leidenschaft war geweckt. «Als Jurist ist man kein ‹Fachidiot›, man bekommt in viele Bereiche interessante Einblicke.» Und man könne in diesem Beruf auch sozial etwas bewirken, wenn vielleicht auch nicht jeden Tag.

Grosskanzlei als Wohlfühlort

Nach seinem Studium an der Universität Bern nahm der begeisterte Schachspieler geradewegs zwei weitere Projekte in Angriff: das Anwaltspatent im Jahr 2016 in Zürich sowie seine Dissertation, welche er an der Universität Luzern im Jahr 2018 abschloss. An der kleinen Uni am Vierwaldstättersee arbeitete er während dieser Lebensphase zusätzlich als wissenschaftlicher Assistent. 2018 war auch das Jahr, in dem Donauer, der bereits mit dem Gedanken an seine Habilitation spielt, die Region Olten verliess und nach Zürich zog. «Ich habe in einer Zürcher Grosskanzlei eine Arbeitsstelle begonnen, da war es für mich naheliegend, dorthin zu ziehen.»

Die Arbeit in einer Grosskanzlei sei für ihn genau das Richtige, dort könne er sich nämlich auf gewisse Themengebiete konzentrieren und spezialisieren. «Ich bin ein Spezialisierungsmensch», betont der Rechtsanwalt, der sich innerhalb der Kanzlei auf Gesundheits- und Medizinrecht spezialisiert hat, wozu er auch fleissig publiziert. Er müsse einer Thematik auf den Grund gehen können.

Auch ein Familienmensch

Trotz des hohen Einsatzes, den Donauer für die Arbeitswelt leistet, wurde ihm in den letzten Jahren zunehmend bewusst, dass er im Alltag einen Ausgleich schaffen muss. «Menschen wie ich neigen dazu, sich selbst zu vernachlässigen.» So könne ihn die Arbeit manchmal vereinnahmen, und er müsse sich immer wieder daran erinnern, auf seine «Work-Life-Balance», ein Ausdruck, den er eigentlich überhaupt nicht mag, zu achten. «Mir ist auch der familiäre Aspekt enorm wichtig», und den möchte er nicht vernachlässigen.

Corona ändert Gewohntes

Gerade während der Coronazeit komme ihm die Arbeit im Homeoffice da entgegen. «Durch die Arbeit im Homeoffice spare ich einiges an Reisezeit und bin deutlich flexibler.» Er könne sich durch das Arbeiten von zuhause aus auch leichter um Alltägliches kümmern, welches ansonsten immer am Wochenende oder drumherum erledigt werden müsste. Dadurch und durch die allgemeine Entschleunigung des gesellschaftlichen Lebens sei für ihn viel Lebensqualität gewonnen, auch wenn er auf der anderen Seite natürlich bedaure, was Corona gesundheitlich anrichtet.

Dieses Mehr an Freiheit dürfte für Donauer auch nach der Coronapandemie bestehen bleiben; er sieht nicht ein, warum man in der heutigen Zeit – sofern die technischen Möglichkeiten und die Art der Arbeit es erlauben – an alten Modellen festhalten sollte. «Um gute Arbeit leisten zu können, ist es wichtig, dass man einen ausgeruhten Kopf hat.» Denn nur so könne man, gerade auch bei juristischen Problemen, kreativ bleiben, um gute Lösungen zu finden. Und das ist für den möglicherweise zukünftigen Professor von hoher Bedeutung.

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