Der Traum von der eigenen Bar

Marc Hofer Unter seinem Künstlernamen «Cassel» macht der Trimbacher Rap und Hip Hop. Gemeinsam mit seiner Frau möchte er eines Tages gerne eine integrative Bar oder gar ein Restaurant eröffnen.

Marc Hofer nimmt sich in den melancholischen Herbst- und Wintermonaten mehr Zeit für das Texten. Bild: B. Beyeler)
Marc Hofer nimmt sich in den melancholischen Herbst- und Wintermonaten mehr Zeit für das Texten. Bild: B. Beyeler)

Als Junge habe er gedacht, aus ihm würde mal ein grosser Sänger, erzählt Marc Hofer lachend. Bereits als Achtjähriger hat er eigene Lieder geschrieben. «Als Jugendlicher habe ich dann gemerkt, dass meine Stimme doch nicht so grossartig ist. Seit dem konzentriere ich mich auf den Rap», sagt der 29-Jährige. Die Musik ist für ihn wie ein Ventil. Er nutzt sie so, wie andere Leute ein Tagebuch schreiben. «Viele Texte verfasse ich nur für mich, hinter verschlossenen Türen. Nicht mal meine Frau kennt diese Inhalte», erklärt der Trimbacher schmunzelnd.

Auch ohne Musik glücklich

Vor einem Jahr veröffentlichte Marc Hofer alias «Cassel» sein erstes eigenes Album mit dem klangvollen Titel «Vo de Bar». Seitdem war es eher ruhig um den Trimbacher Rapper. «Ich habe dieses Jahr geheiratet», erklärt der 29-Jährige. Daher habe er kaum Zeit für die Musik gehabt. Generell gäbe es immer wieder Phasen in seinem Leben, in denen er sich kaum auf die Musik konzentriere. «Natürlich ist es ein wichtiges Hobby für mich, doch es ist nicht so, dass ich die Musik unbedingt brauche», stellt Hofer klar. Doch nun, in den dunklen und melancholischen Herbst- und Wintermonaten, nimmt er sich wieder mehr Zeit für das Rappen und Musizieren. Gerade sei einiges los. «In den nächsten Monaten möchte ich wieder ein paar Stücke veröffentlichen», hält der Künstler fest. Nebst der Musik ist Sport ein grosses Hobby des Trimbachers. «Ich liebe Fussball und verfolge fast alle grossen europäischen Ligen. Mein Herz schlägt für Real Madrid», erzählt er begeistert.

Arbeit mit Menschen

Seit drei Jahren lebt der gebürtige Aargauer – aufgewachsen ist Marc Hofer in Möhlin – in Trimbach. «Vor allem wegen den guten ÖV-Anschlüssen in Olten sind wir in die Region gezogen», gibt der Musiker und Sozialpädagoge zu. Sein Studium absolvierte er in Bern und nun arbeitet er in Zürich. «Zurzeit bin ich als Jugendarbeiter in einer reformierten Kirche tätig», erzählt Hofer. Die Arbeit mit Menschen und insbesondere mit Jugendlichen bereite ihm grosse Freude. Ursprünglich hatte er die Ausbildung zum Polygrafen absolviert, doch der Kontakt zu Menschen habe ihm in diesem Beruf gefehlt. «Natürlich ist der Job manchmal hart, wenn man schlimme Schicksale hautnah miterlebt. Doch damit muss man umgehen können. Zudem ist ein guter Austausch mit seinen Arbeitskollegen wichtig», hält der 29-Jährige fest.

Ein Lokal für alle

Und was möchte der Künstler und Lebemensch noch alles erreichen? «Eine eigene Bar oder sogar ein Restaurant wäre toll», schwärmt Marc Hofer. Dieser Traum sei für das junge Ehepaar schon länger ein Thema. «Meine Frau ist Material-Designerin und könnte unser Lokal designen und einrichten», erklärt der Trimbacher begeistert. Da er sich während seiner Ausbildung zum Sozialpädagogen auch mit der Studienrichtung Sozialmanagement beschäftigt hat, könnte er sich gut vorstellen, in seinem Lokal ein integratives Projekt zu schaffen. «Es wäre doch eine schöne Art, Menschen eine Perspektive zu bieten und wieder in den Alltag einzugliedern», überlegt Hofer.

Leben im Ausland

Nebst dem Traum von der eigenen Bar könnten sich Marc Hofer und seine Ehefrau gut vorstellen, in Zukunft einige Jahre im Ausland zu leben. «Ich würde sehr gerne Spanisch lernen und deshalb einige Zeit in Südamerika verbringen. Meine Frau ist halb Costa-Ricanerin und daher wäre es toll, wenn ich die Sprache auch beherrschen würde», erklärt er. Seine Frau ziehe es jedoch eher nach England. «Das bräuchte viel Überwindung», so Hofer lachend. Er würde zwar gerne regelmässig englischen Fussball schauen, doch in England wäre es ihm zu nass und zu kalt. Und ganz auswandern sei sowieso kein Thema, dafür sei ihm seine Familie in der Schweiz viel zu wichtig.

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