Der Traum vom eigenen Boot

Sebastian Klar lebt neben seinem herausfordernden Beruf als Baumanager auch gerne seine kreative Seite mit Fotografieren und Reisen aus. Später einmal auf einem Segelboot zu leben, ist insgeheim sein Traum.

Sebastian Klar hat beruflich nebst der Faszination für das Planende auch seine Leidenschaft für die Koordination von Bauten entdeckt. (Bild: Jenny Brupbacher)
Sebastian Klar hat beruflich nebst der Faszination für das Planende auch seine Leidenschaft für die Koordination von Bauten entdeckt. (Bild: Jenny Brupbacher)

Sebastian Klar ist bereits als kleines Kind viel herumgekommen. Er wurde im Kanton Luzern in Wolhusen geboren. Schon bald zog die Familie nach Bern und später nach Olten um. Klar besuchte in Olten die Primarschule, später die Bezirksschule im Frohheim und schliesslich die Kantonsschule. Er wuchs in einer grossen Familie mit drei Geschwistern auf. Bereits in ihrer Kindheit pflegten diese einen engen Kontakt und übten zahlreiche gemeinsame Freizeitbeschäftigungen aus. So fuhren sie Rennvelo, spielten Eishockey oder veranstalteten Strassenhockeyturniere. Die Familie wohnte nahe am Waldrand und so spielten auch die Kinder im Wald oder bauten Hütten. Zudem habe sich die Familie oft in den Bergen aufgehalten, wo sie Ski fuhren oder wanderten, so Klar und lächelt bei diesen Erinnerungen an seine Kindheit. Als halber Deutscher lebe ein Teil seiner Familie in Norddeutschland. Er pflege leider keinen täglichen Kontakt, jedoch trotzdem einen sehr engen. So gehöre auch Norddeutschland und das Meer dort zu seiner Heimat.

An alten Werten festhalten

Klar lebt auch heute nach Werten, die ihm in der Kindheit mitgegeben wurden. Beispielsweise, dass er das, was ihn interessiert, weiterverfolgt, sich damit auseinandersetzt und daran festhält, egal wie schwer es ist. Dazu gehöre, nicht schnell aufzugeben. Auch den Bezug zur Natur wurde ihm bereits früh mitgegeben, seien es die Berge oder auch das Meer durch Segelkurse in Norddeutschland. Auch heute verbringe er noch gerne Zeit in der Natur, so Klar, der sich selbst als zielstrebig beschreiben würde, der dafür sorge, mit minimalem Aufwand ans Ziel zu kommen. «Ich versuche, meine gesetzten Ziele zu erreichen und bin aber teilweise auch perfektionistisch», erzählt der 28-Jährige. Seine Work-Life-Balance aufrechtzuerhalten und einen Ausgleich zu schaffen sind ihm dabei wichtig. Sein Lebensziel beschreibt der Oltner mit der Suche nach dem Glück. Sei es im Sinne von Zielen, die man sich setzt, aber auch der privaten Erfüllung. «Dinge zu finden, die einem zufrieden und glücklich machen», so Klar.

Intensive Zeit und hohe Anforderungen

Klar wollte ursprünglich eine handwerkliche Lehre absolvieren. Durch seinen Grossvater in Norddeutschland wuchs der Wunsch, Schiffbauingenieur zu werden. Später wollte er den Beruf des Bauingenieurs ergreifen. Bereits als Kind sei Klar stundenlang fasziniert vor Baggern gestanden. Nach dem Maturaabschluss entschied er sich zuerst für ein Zwischenjahr, in welchem er unter anderem einen Job für ein japanisches Magazin ergatterte. Er konnte dort seine kreative Seite anhand von Fotodokumentationen von verschiedenen Reisezielen aus-leben. Nach diesem Jahr startete Klar sein Studium an der ETH in Bauingenieurwissenschaften. Die Zeit im Studium erlebte er als sehr intensiv, da es hohe Anforderungen stellte und viel Zeit beanspruchte. Dennoch sei auch seine Freizeit nicht zu kurz gekommen. Während dem Studium habe er viel für sich selbst gelernt. Wenn man etwas wirklich will und genug Zeit dafür aufwendet, kann man seine Ziele erreichen. Sein Durchhaltewille sorge dafür, dass Klar sein fünfeinhalbjähriges Studium durchzog und erfolgreich abschloss.

Fortschritt wird täglich sichtbar

Nach seinem Abschluss arbeitete Klar als Projektingenieur und entdeckte nebst seiner Faszination für das Planen auch seine zweite Leidenschaft, nämlich die Koordination des Baus. Der Oltner wollte beim Roche-Neubau eines Forschungs- und Entwicklungszentrums, dem «pRED Center», dabei sein und schlüpfte dafür in die Rolle des Bau-managers. Dieser Wechsel bereite ihm Spass. Nun sei er nicht mehr nur auf der Planerseite, sondern koordiniere die Ausführung vor Ort, wo die Situation immer anders sei, als ursprünglich geplant. Das fordere die Flexibilität. «Ausserdem erhalte ich so viel mehr schönes Feedback von den Leuten auf der Baustelle, als bisher als Planer», erklärt der 28-Jährige. An seiner Arbeit gefallen Klar die Vielfältigkeit und die Abwechslung am besten. Jeder Tag sei anders und es gebe keine Routine. «Dadurch, dass ich an der Schnittstelle zwischen Planung und Ausführung arbeite, sehe ich den Fortschritt des Projekts täglich», zeigt Klar auf.

Vielfältiger Ausgleich

Klar ist aber auch ein Teil von «Mission8», einem Jugendkulturverein in Olten. Als Kantischüler haben die Initianten selber gerne Partys oder Konzerte besucht und aus dem Angebotsmangel entstand die Idee, selber Kulturelles auf die Beine zu stellen. Dies ist für Sebastian Klar ein schöner Ausgleich und es freut ihn, etwas für andere junge Leute zu organisieren. Es bereite aber nicht nur Spass, sondern es stecke auch sehr viel Aufwand dahinter. Ein weiterer Ausgleich findet Klar nach wie vor in der Kombination aus Reisen und Fotografieren. So fotografiert er auf Reisen gerne Landschaften. Die verschiedenen Klimazonen, Landschaftszüge und die Erde allgemein faszinieren ihn. «Gerne besuche ich Orte, die ich noch nie gesehen habe», so Klar, der ausserdem mit der Fotografie schöne Erinnerungen an seine Reisen schafft. Aber auch zu Hause fotografierte er bereits die Sterne in den Bergen sowie die Milchstrasse und konnte damit «schöne Stimmungen von entfernten Galaxien» festhalten. Ein Traum von Klar ist es ausserdem, einmal ein eigenes Segelboot zu haben. Er kann sich gut vorstellen, schöne Orte vom Wasser aus zu entdecken oder sogar teilweise auf dem Boot zu leben. Er stelle sich das Boot als Rückzugsort vor. Dies sei natürlich ein extremer Gegensatz zu dem, was er momentan beruflich mache. «Die Vorstellung, das Ganze umzu-drehen und mehr Zeit für sich selber und für das Reisen zu haben, gefallen mir jedoch sehr», meint Klar abschliessend lächelnd.

Weitere Artikel zu «Im Fokus», die sie interessieren könnten

Im Fokus28.02.2024

Wirz-Burri – Kolonialwaren und Delikatessen am Bifangplatz

Briefgeschichten Am Bifangplatz befand sich vor rund hundert Jahren an prominenter Lage der Laden zum «Bifanghof» von Paul Wirz-Burri. Die…
Im Fokus28.02.2024

«Unsere Lieder sind Medizin für unsere Herzen»

Olten Der Gedenkanlass «Zwei Jahre Krieg in der Ukraine» in der Stadtkirche wurde von weit über 200 Personen besucht.
Im Fokus28.02.2024

Gefrässig und vermehrungsfreudig

Asiatische Hornisse Die Verbreitung der Asiatischen Hornisse bedroht einheimische Bienenvölker. Die Bevölkerung ist dazu aufgerufen, Sichtungen zu…