Der Bienenkönig aus Dulliken

Im Gespräch Pascal Müller ist auf einem Landwirtschaftsbetrieb in Dulliken aufgewachsen, wo er nach wie vor wirkt und lebt. Besonders gerne widmet er sich technischen Themen sowie der Imkerei.

Maschinenbautechniker und Imker Pascal Müller hat vor, die Imkerei zu vergrössern, sodass noch mehr lokaler Honig angeboten werden kann. Hier steht er inmitten der Bienenkästen, die von seinem Vater gezimmert werden. (Bild: Denise Donatsch)
Maschinenbautechniker und Imker Pascal Müller hat vor, die Imkerei zu vergrössern, sodass noch mehr lokaler Honig angeboten werden kann. Hier steht er inmitten der Bienenkästen, die von seinem Vater gezimmert werden. (Bild: Denise Donatsch)

Draussen sein ist für den 35-jährigen Pascal Müller das Normalste auf der Welt, sein Alltag, und zwar von Kindsbeinen an. Auf dem elterlichen Landwirtschaftsbetrieb am Dorfrand von Dulliken aufgewachsen, gehören denn auch das Mithelfen im bäuerlichen Betrieb und die kontinuierliche Anwesenheit seiner Eltern zu seinen Kindheitserinnerungen dazu. «Etwas vom Schönsten war für mich, dass immer jemand zuhause war, wenn ich von der Schule heimkam.» Dies habe er sehr geschätzt, insbesondere weil er miterlebte, dass dies bei seinen Schulkameraden nicht immer der Fall war. Aber auch schwierige Zeiten gab es in seiner Jugendzeit. «Auf unserem Betrieb durchlebten wir diverse Aufs und Abs.» Aber das gehöre nun einmal dazu.

Die Primarschule, welche nur wenige Meter vom landwirtschaftlichen Betrieb entfernt liegt, besuchte Müller ebenfalls in seinem Heimatdorf Dulliken. «Ich fand es super, dass ich quasi nur über die Strasse gehen musste und bereits auf dem Schulhausplatz stand.» Bei schlechter Witterung konnte er deshalb sogar auf den Regenschirm verzichten, ohne gross nass zu werden. Seinen – wenn auch kurzen – Schulweg musste er allerdings alleine gehen; seine Kameraden wohnten alle in anderen Dorfquartieren. Heute sei das aber anders. Das Quartier rund um den Betrieb beherberge mittlerweile viele Familien mit Kindern.

Auch bei Müller und seiner Lebenspartnerin wird das Thema Kinder schon bald konkret. Im September dieses Jahres wird er zum ersten Mal Vater, worauf er sich sehr freut.

Faszination für Technik

Nach der obligatorischen Schule absolvierte der technikaffine Mann eine Lehre als Polymechaniker in der Firma Nussbaum, welche damals ihren Sitz noch in Olten hatte. «Das Technische hat mich schon immer fasziniert.» Er habe aber bereits in der Lehre, die er in bester Erinnerung hat, festgestellt, dass es ihm nicht reicht, bloss die technischen Pläne anderer als Mechaniker umzusetzen. Viel lieber wollte er die Pläne selber entwerfen. Müller spürte: Es liegt noch mehr drin. Mit dieser Motivation im Gepäck entschied er sich für eine weiterführende Ausbildung zum Maschinenbautechniker an der Höheren Fachschule für Technik in Biel.

Bevor er dort jedoch antreten konnte, ging es erst einmal in die Rekrutenschule. «Anfangs war ich nicht sehr begeistert vom Militär.» Nach einiger Zeit habe es ihn aber regelrecht gepackt und er konnte richtiggehend aus sich herauskommen. «Als Militärmotorfahrer fühlte ich mich sehr wohl.» Ebenfalls konnten viele seiner Militärkameraden von seinem technischen Know-how profitieren. Schliesslich fasste er die Entscheidung, den militärischen Weg weiterzuführen, was ihn bis in die Offiziersschule brachte, welche er erfolgreich absolvierte. Nach einigen Jahren auf dem Beruf als Konstrukteur/Projektleiter im Bereich Sondermaschinenbau entschied er sich schliesslich, noch eine weitere Lehre als Landwirt zu absolvieren, welche er im Jahr 2020 erfolgreich abschloss.

Die Imkerei soll erweitert werden

Die Zukunftspläne des 35-jährigen Landwirts sind insbesondere auf zwei Bereiche ausgerichtet. Der erste ist das Weiterführen des landwirtschaftlichen Betriebs seiner Eltern zusammen mit seiner Familie. Der zweite ist die Imkerei. «Wir möchten unsere Imkerei ausbauen, um in Zukunft noch mehr lokalen Honig produzieren zu können.» Das letzte Glas des letztjährigen Honigs sei just am vergangenen Samstag verkauft worden. In diesem Jahr ist Müller noch nicht ganz zufrieden mit dem Frühlingswetter. «Das ideale Flugwetter für Honigbienen bedingt eine Temperatur zwischen 15 und 25 Grad.» Aktuell sei es für die Bienen deshalb zu kalt, was dazu führe, dass die Blüten nicht angeflogen würden.

Aber auch die zunehmenden Hitzesommer machten den Bienen zu schaffen. «Bei zu grosser Hitze und Trockenheit trocknet der Nektar in der Blüte aus, weshalb ihn die Bienen nicht mehr aufnehmen können.» Aktuell umfasst der Imkereibetrieb der Familie Müller rund fünfzig Bienenvölker, welche in eigens von Müllers Vater hergestellten Bienenkästen wohnen. Grundsätzlich werden die Bienenvölker in der weiteren Region rund um Dulliken platziert, auch weil man weiss, dass gerade für Blütenstauballergiker der Konsum von regionalem Honig sehr hilfreich sein kann. Ein Projekt sei aber auch ausserregional am Laufen; so hat die Familie Müller ein Bienenvolk auf der Göscheneralp positioniert. Dies zum Zweck, Honig aus den zauberhaften Alpenrosen zu gewinnen.

www.imkereimueller.ch

 

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