«Den eigenen Körper spüren»

Olivia Strub Seit dem letzten November wohnt die junge Mutter mit ihrer Familie in Kestenholz. Das Haus hat sie mit der Hilfe ihres Vaters grösstenteils eigenhändig renoviert. Für ihre Atmungstherapien bietet sich im neuen Zuhause viel Platz, trotzdem träumt sie von einer eigenen Praxis in Olten.

In ihrer liebevoll eingerichteten Praxis konzentriert sich Olivia Strub voll und ganz auf ihre Patienten. (Bild:  B. Beyeler)
In ihrer liebevoll eingerichteten Praxis konzentriert sich Olivia Strub voll und ganz auf ihre Patienten. (Bild: B. Beyeler)

Aufgewachsen in Gunzgen, schloss Olivia Strub eine dreijährige Lehre zur Fachfrau für Medizinisch-Technische Radiologie (MTR) HF im Spital in Solothurn ab. «Ich wusste lange nicht, welchen Beruf ich erlernen wollte und ging bei vielen Orten schnuppern. Schliesslich stiess ich durch eine Kollegin meiner Mutter auf diesen Beruf. Mir gefiel die Verbindung zwischen dem Umgang mit Menschen und dem technischen Aspekt», berichtet die 36-Jährige. Später arbeitete sie insgesamt zehn Jahre auf dem Beruf weiter. Obwohl sie grosse Freude an ihrem Job hatte, wollte sie noch mehr erreichen. «Ich dachte, das kann es noch nicht gewesen sein», erzählt Strub.

Auf Reisen

Vor ihrem Entschluss, die Zweitausbildung zur Körper- und Atemtherapeutin zu absolvieren, begab sich Olivia Strub auf Reisen. «Nach der Lehre besuchte ich gemeinsam mit einem Kollegen Mexiko und reiste anschliessend alleine durch Kanada», erzählt die Therapeutin strahlend. In Kanada kaufte sie sich ein Auto und fuhr durch das ganze Land. «Das war eine tolle Erfahrung und ich empfehle dies jeder jungen Person, welche noch keine Familie hat», schwärmt die junge Mutter. Des Weiteren reiste sie zu einem späteren Zeitpunkt durch Mittel- und Südamerika. Nach einem schweren Schicksalsschlag besuchte sie zudem Indien für sieben Wochen. «Das Reisen bildet auf jeden Fall einen wichtigen Bestandteil meines Lebens. Ich konnte davon im höchsten Masse profitieren», erzählt Strub begeistert. Sobald ihr Sohn etwas älter ist, könnte sie sich gut vorstellen, ihre Koffer wieder für grössere Urlaube zu packen. «Im Moment geniesse ich aber die Ski- und Italienferien mit meinem Sohn und meinem Partner», lacht die Kestenholzerin.

Von der Stadt aufs Land

Seit knapp einem halben Jahr wohnt Olivia Strub mit ihrer Familie in einem Einfamilienhaus in Kestenholz. Zuvor lebten sie in Olten. «Es gefällt mir sehr gut hier und die Leute sind sehr freundlich», schwärmt die Therapeutin. «Doch ich muss mich noch an das Landleben gewöhnen», schmunzelt Strub. Gemeinsam mit ihrem Vater, einem pensionierten Polier, hat sie das Haus renoviert. «Wir haben den Boden und die Wände eigenhändig rausgeschlagen», berichtet die handwerklich begabte Olivia Strub lachend.

Therapeutin mit Herz und Seele

Beim Gespräch mit der Körper- und Atemtherapeutin wird rasch klar, dass Olivia Strub ihren Beruf ausserordentlich gerne ausübt. Sie hilft ihren Patienten, ihren Körper zu spüren und auf ihr Herz zu hören. «Ich möchte meinen Klienten auf längere Sicht neue Freude, Lebensqualität und ein positives Körpergefühl ermöglichen», erklärt sie. Ihre Therapie setzt aber voraus, dass die Patienten an sich arbeiten wollen. «Bei mir kann man nicht einfach etwas konsumieren, man muss selbst aktiv werden», erläutert die Therapeutin. Sie wendet ihre Therapiemethoden auch im eigenen Alltag an. «Gerade im Umgang mit meinem Sohn mache ich die Erfahrung, dass ich beispielsweise durch tiefes Atmen ruhiger bleibe», berichtet Strub. Zurzeit arbeitet sie zwei Tage in der Woche als Therapeutin.

Aufregende Zukunftspläne

Olivia Strub führt ein aktives und spannendes Leben. Es bereitet ihr Mühe, wenn über längere Zeit nichts los ist. «Ich bewege mich gerne und halte mich viel draussen auf, auch mit meinen Sohn», schwärmt die 36-Jährige. Für die Zukunft hat sie viele Ideen und Pläne: «Eines Tages würde ich in Olten gerne Gruppenstunden anbieten und wenn möglich eine eigene Praxis eröffnen. Zudem könnte ich mir gut vorstellen, in die Erwachsenenbildung einzusteigen und Kurse anzubieten», berichtet Strub. Momentan befindet sich die Praxis im eigenen Wohnhaus. «Das ist zwar kein Problem, doch es wäre schön, irgendwann Wohnen und Arbeiten trennen zu können», so die Kestenholzerin.

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