Den Advent am Lagerfeuer geniessen

Adventsmarkt Ruttigerhof Erstmals findet der Adventsmarkt auf dem Ruttigerhof während zwei Tagen am Samstag, 2. und Sonntag, 3. Dezember statt.

Gemütliches Beisammensein wird auf dem Ruttigerhof gross geschrieben. (Bild: ZVG)

Gemütliches Beisammensein wird auf dem Ruttigerhof gross geschrieben. (Bild: ZVG)

Philipp und Karin Hengartner vor einem der neuen Holzhäuschen. (Bild: mim)

Philipp und Karin Hengartner vor einem der neuen Holzhäuschen. (Bild: mim)

Bereits zum 16. Mal führt die Familie Hengartner auf ihrem Ruttigerhof den Adventsmarkt durch. «Vor 16 Jahren bestand in der Region kaum ein Angebot», erklären Karin und Philipp Hengartner ihren damaligen Entscheid, auf ihrem Bauernhof einen Adventsmarkt durchzuführen. «Im ersten Jahr hatten wir am Samstag von 16 bis 22 Uhr geöffnet und wurden von den Besuchern völlig überrannt, weswegen wir die Öffnungszeiten in den darauffolgenden Jahren von 11 bis 22 Uhr erweiterten», so das Ehepaar. Einst halfen Schwägerin und Schwager mit, doch die letzten zwei Jahre organisierte die achtköpfige Familie Hengartner den Adventsmarkt alleine. «Der Anlass ist sicherlich nicht so professionell organisiert wie andere», erzählt Karin Hengartner und fügt schmunzelnd an: «Doch am Schluss stimmt jeweils alles und dies wissen auch die Standbe- treiber.»

Erstmals an zwei Tagen

Erstmals in diesem Jahr findet der Adventsmarkt nun an zwei Tagen statt. «Immer mal wieder bedauerten Besucher, dass wir den Markt nur am Samstag durchführen. Mit der Erweiterung auf zwei Tage haben nun auch Personen die Möglichkeit den Adventsmarkt zu besuchen, die am Samstag arbeiten», so Karin Hengartner. Mit zwei Durchführungstagen musste die Familie nun aber eine neue Lösung für die Marktstände finden. «Wir hatten bereits beschlossen, Holzhäuschen zu kaufen, als wir erfuhren, dass am selben Datum der von Roger Lang organisierte neue Adventsmarkt in der Oltner Innenstadt durchgeführt werden soll», erzählen die Hengartners, die darauf das Gespräch mit dem «Chöbu-Wirt» suchten. «Wir haben nun eine gute Lösung für beide Seiten gefunden. Da Roger Lang die Holzhäuschen bereits bestellt und gekauft hatte, stellt er uns nun seine für unseren Adventsmarkt zur Verfügung. Im Gegenzug lagern wir das Material auf unserem Hof», zeigt das Ehepaar auf. «Ausserdem verschob Roger Lang seinen Adventsmarkt um eine Woche», so Karin Hengartner dankbar. Die Gefahr sich gegenseitig zu konkurrenzieren sehen die Organisatoren nicht, seien die beiden Märkte doch recht verschieden.

Natürliche und selbsthergestellte Produkte

Beim Angebot der rund 45 Stand-betreiber legt die Bauernfamilie Wert auf natürliche und selbsthergestellte Produkte. Zudem sei ihr eine möglichst grosse Vielfalt wichtig, betont Karin Hengartner. Neben Recyclingartikeln, Genähtem, Magneten, Babyartikeln, Kerzen, Artikeln aus Olivenholz, Portemonnaies, Schmuck, Kränzen, Floristik und einigem mehr besteht auch für Feinschmecker ein reichhaltiges Angebot. Dieses reicht von verschiedenen Likören, Wein Schnaps über Lebkuchen, Knoblauchprodukten, Olivenöl bis zu Fleischwaren. Selbstverständlich gibt es aber auch vor Ort zahlreiche Möglichkeiten, um Hunger und Durst zu stillen. So betreuen regionale Vereine die verschiedenen Essens- und Trinkstände wie die Raclette- und Kaffeestube sowie den Risotto-, Marroni-, Crêpe- und Punchstand. Ausserdem steht am Samstag ab 18 Uhr eine Bar zur Verfügung. Am Sonntag hat Karin Hengartner, die bei der diesjährigen «Landfrauen- küche» von «SRF bi de Lüt» mitgewirkt hat, ihre ehemaligen «Bäuerinnen-Kolleginnen» von 14 bis 15 Uhr an den Adventsmarkt eingeladen.

Treffpunkt Lagerfeuer

Auch für die Kleinen gibt es mit Kerzenziehen, Kinderschminken, Märligeschichten im Tipizelt lauschen und Ponyreiten viel zu Erleben. Dies mache auch den Charme des Adventsmarktes auf dem Ruttigerhof aus, sind die Hengartners überzeugt. «Hier kann man die Kinder auch mal machen lassen», so Karin Hengartner. Und sogar die nicht so adventsmarktbegeisterten Männer kämen gerne auf den Ruttigerhof und sei es auch nur wegen der Wurst über dem traditionellen Lagerfeuer. «Bis zu 40 einander unbekannte Personen treffen sich jeweils am Lagerfeuer und reden miteinander», freut sich das Ehepaar und fügt an: «Die Besucher nehmen sich jeweils für den Anlass Zeit, anders vielleicht als in der Stadt, wenn die Besucher durch die jeweiligen Adventsmärkte hetzen.»

Vom einen zum anderen Adventsmarkt

Doch bevor es am kommenden Wochenende soweit ist, gibt es für die Familie Hengartner noch so einiges zu tun. «Der administrative Teil nimmt bereits im Vorfeld viel Zeit in Anspruch», so Karin Hengartner und ihr Ehemann fügt an: «Rund eine Woche vorher beginnen schliesslich die Aufbauarbeiten.» Zwei Schulklassen des Frohheims verdienen sich in diesem Jahr ein Sackgeld und helfen der Bauernfamilie beim Errichten der rund 50 Holzhäuschen und Zelte. Selbstver- ständlich müssen aber auch die sechs eigenen Kinder mit anpacken, denn schliesslich gibt es viele Arbeiten, die kaum wahrgenommen werden: Die Stromversorgung einrichten, 40 Kubikmeter Schnitzel ausstreuen, die Parkplätze vorbereiten, die Beizli einrichten und schliesslich muss auch das Feuer mit den geschnitzten Stecken vorbereitet sein. Der Pendelbus verkehrt erneut ab der Oltner Badi zum Ruttigerhof und zum ersten Mal besteht Einbahnverkehr. Eine Herausforderung wird es dieses Jahr mit den Aufräumarbeiten geben, die einst am Sonntag mit tatkräftiger Hilfe der Kinder erledigt werden konnten. Da der Markt nun einen Tag länger dauert und die Kinder am Montag wieder zur Schule gehen, mussten zusätzliche Hände organisiert werden. Diese werden mithelfen die 50 Holzhäuschen zu verladen und mit drei Sattelschleppern in die Stadt zu transportieren, wo sie erneut für den Adventsmarkt in der Altstadt vom Donnerstag, 7. bis Sonntag, 10. Dezember eingesetzt werden.

«Wir sind auch noch da»

Angesprochen auf ihre Motivation und ihr Einkommen anlässlich des Adventsmarktes erklären die Hengartners vielsagend lachend: «Es geht gerade auf und ist halt mal wieder eines dieser aufwändigen Hobbys.» Doch man solle nicht das ganze Leben nach dem Einkommen ausrichten, betont Philipp Hengartner. «Die Leute schätzen den Adventsmarkt und wir erhalten Komplimente. Ausserdem ist es auch Imagepflege für die Bauern und insgesamt ein schöner Anlass», ist das Ehepaar überzeugt und fügt schmunzelnd an: «Zudem ist es auch ein idealer Anlass, um der Stadt zu sagen, dass wir auch noch da sind mit unserem Oltner Bauernhof.»

16. Adventsmarkt Ruttigerhof
Samstag, 2. Dezember, 12 bis 20 Uhr
Sonntag, 3. Dezember, 11 bis 17 Uhr

<link http: www.ruttigerhof.ch>www.ruttigerhof.ch

 

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