Dem Quartierladen neues Leben einhauchen

Quartierladen Kleinholz Am Donnerstag, 2. November öffnet der Quartierladen Kleinholz seine Türen. Der Stadtanzeiger hat die Inhaberinnen Isabelle Hachen und Regula Jäger in ihrem noch leeren Ladenlokal besucht.

Die Inhaberinnen Regula Jäger (l.) und Isabelle Hachen des Quartierladen Kleinholz sind im Endspurt: Nach der Montage der Kühlanlagen werden die letzten Tage zum Einräumen der Waren genutzt, damit der Laden gut ausgestattet am Donnerstag, 2. Novem
Die Inhaberinnen Regula Jäger (l.) und Isabelle Hachen des Quartierladen Kleinholz sind im Endspurt: Nach der Montage der Kühlanlagen werden die letzten Tage zum Einräumen der Waren genutzt, damit der Laden gut ausgestattet am Donnerstag, 2. November eröffnet werden kann. Bild: mim)

Die letzten Wochen seien nur so vorbeigeflogen, erzählt Isabelle Hachen. Der Eröffnungstermin am Donnerstag, 2. November rückt näher. Sie sei froh, wenn es bald einmal losgehe, meint Regula Jäger lachend. Die vergangenen Tage besuchten die Schwestern einen Kassenkurs und widmeten sich den Bestellungen. Die Umbauarbeiten sind ebenfalls demnächst abgeschlossen und das Ladenlokal mit seinen 135 m² Im Kleinholz 3 ist kaum wiederzuerkennen. Die Eingangs- türe und die Böden seien völlig veraltet und die Wände des hinteren Bereichs, der einst als Metzgerei diente, noch mit alten Kacheln verkleidet gewesen, erzählt Isabelle Hachen bei einer Begehung der Räumlichkeiten. Der Elektriker ist daran die letzten Kabel einzuziehen. «Nächste Woche werden die Kühlanlagen geliefert», freut sich die 52-Jährige, die noch bis vor kurzem in ihrem erlernten Beruf als Briefträgerin tätig war.

Aus Jux wurde ernst

Darüber, den alten Quartierladen im Kleinholz zu übernehmen, sprachen die Schwestern erstmals im vergangenen Februar. Zuerst als Jux nahm die Idee jedoch schnell Form an. Nach einem Gespräch mit den Lebenspartnern, respektive Ehemännern, stand schnell fest: «Wir wollen unseren Traum aus Kindertagen wahr werden lassen und unseren eigenen «Chrämerliladen» eröffnen.» Ein mutiges Unterfangen, sind doch die beiden Schwestern Quereinsteiger. Ganz fremd ist der 53-jährigen Regula Jäger der Lebensmittelbereich jedoch nicht, war die Kleinholzerin doch bereits beim Vorvorgänger Willi Wyss in ebendiesem Laden tätig. Mit einem guten Gefühl reichten die Schwestern schliesslich ihr 13-seitiges Konzept bei der Baugenossenschaft Dreitannen ein. Ende April erhielten sie den Zuschlag. Die Baugenossenschaft liess sich überzeugen, das renovationsbedürftige Gebäude umfassender zu sanieren, als dies eigentlich vorgesehen war. «Obwohl wir als Mieter der Liegenschaft nicht für den Umbau aufkommen mussten, stand mit der Anschaffung des neuen Mobiliars, der Kühlanlagen und der Ware doch ein grosser finanzieller Effort an», räumen die Schwestern ein.

Viele Produkte aus der Region

Hachen und Jäger betreiben ihren Laden im Franchising-Konzept «maxi///» von SPAR Schweiz. So werden im Quartierladen vor allem Marken- und Sparprodukte erhältlich sein. Ihren Back- warenlieferanten haben Jäger und Hachen mit «Fredy’s» in Baden (AG) erst in den letzten Wochen gefunden. Trotz Franchising-Konzept bleibe aber noch viel Raum für regionale Produkte, betonen die Schwestern. Am Samstag komme das Bauernbrot beispielsweise von der Familie Hauri aus Härkingen. Die Familie Studer vom Kreuzplatzhof liefert Gemüse, Konfitüre sowie Sirup und die Familie Hengartner vom Ruttigerhof die Eier. Zudem beziehen die Schwestern den Honig von Imker Thomas Hug aus Starrkirch-Wil. Neben zahlreichen Produkten des täglichen Bedarfs werden die Schwestern aber auch ein «Café to go», Sitzgelegenheiten, Zeitschriften sowie Lotto und Lose anbieten. Zudem bietet der Quartierladen Kleinholz den Service einer chemischen Reinigung an. «Eine Poststelle im Laden wurde leider abgelehnt, doch da möchten wir nochmals nachhaken», so Hachen. Sie wollen zuerst mal eröffnen, um nach und nach die Bedürfnisse kennenzulernen. Dies auch im Hinblick auf die Öffnungszeiten. So hat der Quartierladen nun erstmals von Montag bis Freitag jeweils von 7.30 bis 12.30 Uhr und von 15 bis 18.30 Uhr sowie am Samstag von 7.30 bis 15 Uhr geöffnet.

Sich fit machen für den eigenen Laden

Um für den eigenen Laden gewappnet zu sein, absolvierten die beiden Frauen einige Kurse von SPAR Schweiz. «Wir besuchten auch den Quartierladen in Läufelfingen (BL), dessen Besitzer uns bereitwillig Auskunft gab. Zudem haben wir den Oltner Wirtschaftsförderer Urs Blaser kontaktiert. Er hat uns geraten, vor einem in Grösse und Standort ähnlichen Laden die Kundschaft zu beobachten, um ein Gefühl für die Möglichkeiten eines Quartierladens zu erhalten. Der Rat war sehr gut, doch leider hatten wir dafür zu wenig Zeit», erklärt Hachen. Seit Anfang März haben sich die Schwestern und ihre Partner alle 14 Tage jeweils am Dienstagabend zu Sitzungen getroffen, um das Projekt auf den Weg zu bringen. Sogar die Ferien in Mallorca im Juni konnten nicht wie zuerst beschlossen «quartierladenfrei» über die Bühne gehen. Die Partner helfen denn auch tatkräftig mit. So zeigt sich Jägers Ehemann für die Webseite und Hachens Lebenspartner für die Finanzen verantwortlich. «Es war eine anstrengende Zeit, in welcher auch einige Themen hinten anstehen mussten», so Jäger, die aus Zeitgründen von ihren Vorstandstätigkeiten beim Tischtennisclub Olten und bei der Ludothek Olten kürzertreten musste. «Wenn ich nun das Ergebnis sehe, hat sich der Aufwand gelohnt», freut sich Jäger. Auch die Rückmeldungen im Hinblick auf den neuen Quartierladen seien durchweg positiv, freut sich Hachen und fügt an:
«Nun hoffen wir, dass die Kundschaft dann auch wirklich kommen wird.»

<link http: www.quartierladen-kleinholz.ch>www.quartierladen-kleinholz.ch

 

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