Blutjunger Vorstand am 40. Geburtstag

Aente Büsi Am Mittwoch, 22. Februar startet die Oltner Fasnacht und damit auch das Jubiläumsprogramm für die Guggemusig Aente Büsi, welche in diesem Jahr ihren 40. Geburtstag feiern kann.

Aente Büsi-Präsident Alain Blum stöbert im neuen Zulo in alten Fotoalben. (Bild: mim)

Aente Büsi-Präsident Alain Blum stöbert im neuen Zulo in alten Fotoalben. (Bild: mim)

Die Aente Büsi Guggemusig machte ihrem Namen 1981 alle Ehre. (Bild: ZVG)

Die Aente Büsi Guggemusig machte ihrem Namen 1981 alle Ehre. (Bild: ZVG)

Trotz ihrer 40 Jahre hat die Guggemusig Aente Büsi in den vergangenen Jahren eine Verjüng- ungskur durchlebt. Die Traditionsgugge entstand aufgrund des alkoholischen Getränks «Aente Büsi», das 1977 von Gründungsmitgliedern in Adelboden gekostet wurde. Mit einem Dutzend Mitgliedern gestartet, vergrösserte sich die Gugge später durch die Fusion mit der Spatzen Clique. In den vergangenen Jahren hatte aber auch Aente Büsi, wie so viele Guggen und Zünfte, mit Mitgliederschwund zu kämpfen. Heute zählt der Verein 36 aktive Fasnächtler und von der Website lacht einem ein aus jungen Mitgliedern bestehender, siebenköpfiger Vorstand entgegen.

Lange Fasnachtstradition

Alle Fasnachtsnachwuchs? «Nein», schmunzelt Aente Büsi-Präsident Alain Blum, «die meisten Fasnächtler schliessen sich aufgrund von Freunden unserer Gugge an.» Es sei schon länger die Rede davon gewesen, dass sich die älteren Aente Büsi-Fasnächtler aus dem Vorstand zurück- ziehen möchten und so übernahm Alain Blum 2014 das Präsidentenamt. Beim 25-Jährigen trifft die Vermutung jedoch zu: Er stammt aus einer Fasnachtfamilie. «Mein Grossvater war Mitglied der Tannzapfe-Zunft Olten. Mein Vater stiess 1986 zu den Aente Büsi, bei welchen er lange Zeit ein Vorstandsmitglied war und 2012, nach Obernaar Rolf II im Jahr 1994, zum zweiten Obernaar der Aente Büsi gewählt wurde», erzählt Blum.

Neues Zuhause

Doch nicht nur der Vorstand wurde erneuert, auch das Vereinslokal der Aente Büsi wechselte. «Seit 1990 befand sich unser «Zulo» in der Rötzmatt. Aufgrund des Arealverkaufs mussten wir uns nach 30 Jahren ein neues Zuhause suchen», erklärt Blum. Kein einfaches Unterfangen für eine «lärmige» Gugge. «Mit dem grosszügigen Standort an der Solothurnerstrasse 101 haben wir nach dem letzten Strohhalm gegriffen», betont Blum. Ende Dezember 2015 musste die Gugge die alte Lokalität räumen. «Eine ungünstige Zeit für Fasnächtler. So probten wir zwischen Zügelkartons im neuen Vereinslokal», erinnert sich Blum. «Erst im Frühling 2016 haben wir mit den Renovations- und Umbauarbeiten begonnen. Nachdem mit viel Engagement und Herzblut etliche Wände gestrichen, Wasserleitungen erneuert, eine Küche eingebaut, der kleine Gewölbekeller komplett mit Holz ausgestaltet und eine Bar eingebaut wurde, feierten die Aente Büsi schliesslich Mitte November 2016 ein rauschendes Eröffnungsfest.

Höhepunkte aus 40 Jahren

Und welche Höhepunkte kommen dem Präsidenten in den Sinn, wenn er an 40 Jahre Guggemusig Aente Büsi denkt? «1994 mit dem Obernaar Rolf II wurde ein VW-Käfer ausgeschlachtet und daraus eine riesige Pauke gebaut», so Blum. Doch auch das 20-Jahr-Jubiläum sei speziell gefeiert worden. Dabei spannte Aente Büsi unter dem Motto «Die Schöne und das Biest» mit den Ildefonsern zusammen. «Wir waren als Schöne und die Fonser als Biest unterwegs. Zudem gestaltete jeder die Tambur-Maske für die andere Gugge», erzählt Blum. Beim 30-jährigen Jubiläum im 2007 schlossen sich Ehemalige der Fasnacht an. «Dabei fertigten wir aus einem Sack voller Stoff die neuen Kostüme, jedoch ohne Nähanleitung», erzählt Blum lachend und fügt an: «Diese Kostüme in den Aente Büsi-Farben rot, gelb und schwarz wurden zu unseren Zunft- kostümen. Beibehalten haben wir die Tradition, dass sich jeder ein solches Kostüm anfertigt.»

Traditionen pflegen

Traditionen gibt es bei den Aente Büsi einige und diese werden trotz oder gerade wegen der Verjüngung des Vorstandes gepflegt. «Selbstverständlich haben wir stets «Aente Büsi», ein Kümmellikör mit Träsch, im Zunftlokal», antwortet der Präsident lachend auf die Frage nach dem namensgebenden Alkohol. Daneben werden einige Ehrungen innerhalb des Vereines vorgenommen. So verleihen die Aente Büsi den «Chetteli Oskar» an Mitglieder, die besonders viel Einsatz für die Gugge gezeigt haben, und besonders aktive Neumitglieder erhalten seit 1999 den «Rookie of the Year», ein Wanderpokal, der von Jahr zu Jahr weitergereicht wird. Bekannt ist die Guggemusig auch für ihre selbst gefertigten Kostüme, die die Abteilung «Makoko», das Maske-Kostüm-Komitee, bestimmt. «Nicht mal ich als Präsident weiss vor dem Herbst, was für ein Kostüm wir an der nächsten Fasnacht tragen werden», so Blum. Am Herbst-Bott erhalten alle Mitglieder einen Sack voller Stoff mit einer Nähanleitung. Die Masken jedoch werden seit mehr als 15 Jahren nicht mehr selbst von den Aente Büsi hergestellt. «Diese lassen wir von Bionda Masken in Winznau anfertigen», zeigt Blum auf. Ausserdem gibt es eine Aente Büsi-Garde, in welche Mitglieder aufgenommen werden, die sich während 13 Jahren ununterbrochen für die Gugge eingesetzt haben. «Sie bekommen eine Art Sonderstatus, sind teilweise keine aktiven Fasnächtler mehr, behalten aber so oder so ihr Stimmrecht. Die Garde hat somit auch die Möglichkeit, für sich ein etwas ruhigeres Fasnachtsprogramm zu wählen», erklärt Blum.

Bunt gemischtes OK

«Wir haben vor eineinhalb Jahren das Jubiläums-Organisationskomitee aus Personen, die fünf Jahre, und anderen, die 35 Jahre Mitglieder der Aente Büsi sind, zusammengestellt. Aufgrund dieser Durchmischung wurden lustige Ideen zusammengetragen», schmunzelt Blum. Beispielsweise habe Tamburmajorin Jasmin Kuhn eine grössere Larve als sonst und die Aente Büsi werden eine spezielle Laterne ziehen, verrät der Präsident. Mehr aber auch nicht, schliesslich wird das Geheimnis rund um das neue Kostüm und die Maske erst an der Fasnacht gelüftet. Ausserdem wird die Gugge mit einem Fahrzeug mit warmen Getränken an der Fasnacht unterwegs sein und das Gugge-Mitglied Livia Küpfert hat für das Jubiläum ein spezielles Logo entworfen. «Das Jubiläumsprogramm hat bereits mit dem «Jubilari» im Januar begonnen und geht am Fasnachtsfreitag, 24. Februar ab 21 Uhr mit der Bierschwemme im Vereinslokal weiter. Dabei werden wir unser neues Zulo und die Bar für alle öffnen», erklärt Blum und fügt an: «Diese Aktivitäten können wir jedoch nicht alleine stemmen. Aufgrund des Jubiläums beteiligen sich nicht nur unsere Aktiv-, sondern auch Passiv- und Gardemitglieder sowie ein Helferteam von
12 Personen an der diesjährigen Fasnacht», betont Blum dankbar. Im Sommer stehe die Jubiläumsreise und Ende Mai die Generalversammlung an. Etwas Spezielles sei auch für den Herbstbott vorgesehen, versichert Blum. Abschliessend lässt die Gugge das Vereinsjahr mit dem Samichlaus-Hock für die ganze Familie ausklingen.

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