Bestes Oltner Musikgehör gesucht

Musikraten Kluge Ohren Seit einem Jahr testen Leander Wyss und Leander Knapp, kurz Leander&Leander, das Musikgehör der - Oltner im Coq d’Or. Von den Stones bis zu Justin Bieber ist alles mit dabei.

Auch am nächsten Mittwoch, 20. Mai heisst es im Coq d’Or wieder Musik ab und raten. (Bild: ZVG)
Auch am nächsten Mittwoch, 20. Mai heisst es im Coq d’Or wieder Musik ab und raten. (Bild: ZVG)

Das Konzept ist denkbar einfach. Man nehme eine Stereoanlage, eine Playlist voller Songs aus unterschiedlichsten Genres sowie Musikjahrzehnten und Moderatoren, die das Publikum zum Raten animieren – fertig ist der «Kluge Ohren-Abend» im Coq d’Or, der seit gut einem Jahr monatlich stattfindet. Wer den Interpreten des gespielten Musiktitels als erster errät und in die Menge «schreit», der kommt der Champagnerflasche, die als Siegerpreis hinhält, ein Stückchen näher. Die Idee scheint bei den Oltnern immer beliebter zu werden, mittlerweile raten pro Abend bereits 60 Musikfreunde mit.

Für junge und alte Ohren

In die Aarestadt haben den etwas anderen Anlass die zwei Oltner Leander Wyss und Leander Knapp, die unter dem parktischen Kürzel «Leander&Leander» bekannt sind, gebracht. «In der Tuchlaube in Aarau gibt es die Musikrate-Abende schon seit mehreren Jahren und wir rieten damals im Publikum immer kräftig mit», erzählen die zwei und fügen an: «Dort nahm unsere Laufbahn als Moderatoren auch ihren Anfang.» Kurzerhand beschlossen sie, nach einem Gespräch mit Geschäftsführer Daniel Kissling, in Zukunft auch das Gehör der Oltner zu testen. Und dies keineswegs nur mit moderner Chartsmusik. «Unsere gespielten Stücke reichen teilweise bis zu den 1920ern zurück.» Jeder hat somit die Chance, die Lieder zu erraten. Ob als junger, nostalgischer Musikfan oder als Junggebliebener, der bei einigen der jeweiligen Songreleases gar schon selber mitgetanzt hat. «Musik soll Brücken zwischen verschiedenen Generationen schlagen. Daher wäre es toll, in Zukunft auch in Olten ein altersdurchmischtes Publikum aus jeglichen Semestern anzutreffen», so Leander&Leander.

Physikstudium und Wirtschaft

In Basel beispielsweise seien die Teilnehmer jeweils um einiges älter. «Ich studiere in Basel Physik und daher hatten wir in den letzten Monaten auch erstmals die Chance, unser Konzept unter dem Namen «Gschiidi Ohre» ins Café Bologna und somit in die Rheinstadt zu bringen. Dort raten mehrfach Ü40- oder Ü50-Semester mit, die sich an den Oldies erfreuen», zeigt Wyss die Unterschiede der Musikrat-Vorzüge unter den Schweizer Städten auf. Auch in Bern waren sie bereits als Moderationsteam aktiv. Weitere Auftritte, beispielsweise in Luzern, können sich die zwei, welche beide beruflich mit Musik nichts am Hut haben, gut vorstellen. Auch Leander Knapp, der sich im Maturajahr an der Kanti Olten befindet, hat sich für das MAR «Wirtschaft und Recht» entschieden. Sowohl Physik als auch Wirtschaft wirken weit weg von einem musikaffinen Berufsweg. Woher dann die Faszination am Musikraten? «Wir hören beide viel und gerne Musik und verfügen über eine grosse Sammlung. Diese mit dem Publikum zu teilen und eventuell auch die Freude an bislang unbekannten Künstlern zu schüren, macht Spass», erklären die Oltner Leander. So veröffentlichen sie nach jedem Abend die Setlist auf ihrer Facebook-Seite, damit die Stücke jederzeit nachhörbar sind.

Bereits über 700 Lieder gespielt

Songideen gehen ihnen dabei nie aus. «Man hört mittlerweile auch anders Musik und macht sich stets Gedanken, ob der Song etwas für’s Musikraten wäre», lacht Knapp. Wichtig sei ihnen bei der Auswahl, dass die Stücke nicht zu bekannt, aber doch ein grösseres Publikum erreicht haben und somit «erratbar» sind. Zudem bringen die beiden während ihren Rate-Sessions ganz neue Ideen ein. «Wir versuchen den Anlass mit Themenblöcken spannend zu halten.» So spielen sie an gewissen Abenden beispielsweise nur Filmmusik, Kinderlieder oder übersetzen englische Songtexte schon mal ins Schweizerdeutsche und lesen sie vor. «Wir haben im Laufe der Zeit bereits über 1’600 Songs erraten lassen.» Spannend sei überdies zu beobachten, wie sich das Publikum entwickelt. «Alte Hasen rufen und raten, was das Zeug hält. Neue Besucher müssen sich immer erst etwas akklimatisieren.»

Musikvideos erraten

Auch in der Moderation herrscht das Prinzip Abwechslung. So lassen die zwei Gründer vermehrt Gastmoderatoren an die Anlage. «Wenn jemand anfragt und den Event für einen Abend organisieren möchten, sind wir stets offen.» Sowieso hat das Publikum ein grosses Mitspracherecht. «Sie können Themenblöcke aussuchen und vorschlagen.» So werden sich die Besucher in der nächsten Ausgabe am kommenden Mittwoch, 20. Mai im Musikvideoraten versuchen dürfen. Also auf die Plätze, fertig - raten!

 

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