Berufsbildung als Vorreiter

Berufsfachschulen Bis im Frühling entwickeln rund 1’000 Berufslernende Konzepte für eigene Geschäftsideen. Als «Innovationsweltmeister» ist es für die Schweiz unabdingbar, unternehmerisches Denken und Handeln systematisch und in allen Schulformen nachhaltig zu fördern. Die Berufsfachschulen agieren bei diesem Pilotprojekt als Vorreiter.

Aron Düringer und Kevin Bewsher hatten im Frühjahr 2019 am Programm teilgenommen und dort ihre Idee für einen Filter entwickelt, der den Abfluss von Mikroplastik ins Abwasser verhindert. (Bild: ZVG)
Aron Düringer und Kevin Bewsher hatten im Frühjahr 2019 am Programm teilgenommen und dort ihre Idee für einen Filter entwickelt, der den Abfluss von Mikroplastik ins Abwasser verhindert. (Bild: ZVG)

Eigeninitiative und Selbstwirksamkeit sind unerlässlich für junge Menschen, welche die künftige Wirtschaft und Gesellschaft mitgestalten. Als «Innovationsweltmeister» ist es für die Schweiz notwendig, die Förderung unternehmerischen Denkens und Handelns systematisch und in allen Schulformen nachhaltig zu fördern. Mit einem vom Schweizerischen Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) geförderten Pilotprojekt agieren die Berufsfachschulen als Vorreiter. Ziel des Projektes ist eine systematische Verankerung des Themas «Unternehmerisches Denken und Handeln» in der beruflichen Grundbildung.

Lernen unternehmerisch zu sein

Die Initiatoren des Projektes – Vertreter von Berufsfachschulen, Hochschulen sowie der Industrie- und Handelskammer – wollen damit eine Lücke schliessen. Unternehmerische Kompetenzen werden an den Berufsfachschulen der Schweiz bislang kaum vermittelt. Zwar gibt es einzelne Initiativen, eine systematische Verankerung fehlt jedoch. Die Rahmenbedingungen für Unternehmerinnen und Unternehmer sind in der Schweiz generell sehr gut. Man denke beispielsweise an die Bedingungen für Studierende, die mit Unternehmensgründungs-Vorlesungen, Beratungs- und Coaching-Angeboten oder speziellen Businessplan-Wettbewerben unterstützt werden. An Berufsfachschulen gibt es allerdings kaum vergleichbare Möglichkeiten. Das Projekt leistet damit einen wichtigen Beitrag zu mehr Chancengleichheit.

Erste Schritte und Erfolge

1’000 Berufslernende aus den Kantonen Bern, Solothurn, Tessin und Wallis werden bis Frühjahr 2020 eigene Geschäftsideen entwickelt haben. Diese reichen von Upcycling alter Kleidung, Produkten, die einen Zero Waste-Lifestyle ermöglichen, über Handwerksbetriebe, mit interessanten Nischen-Spezialisierungen bis zu individuellen Kreationen aus Holz. All diese Berufslernenden haben das Thema «Unternehmerisches Denken und Handeln» mit Lehrpersonen im allgemeinbildenden Unterricht an ihren jeweiligen Berufsfachschulen behandelt. Die Lehrpersonen hatten zuvor an einer entsprechenden Weiterbildung teilgenommen. Unternehmerisches Potenzial ist allemal vorhanden. Mehr als zwei Drittel eines Jahrgangs entscheiden sich für eine Berufslehre. Und dass sich die Ideen von Berufslernenden sehen lassen können, haben zwei von ihnen bereits bewiesen: Die beiden angehenden Automatiker Aron Düringer und Kevin Bewsher hatten am Berufsbildungszentrum Olten die Idee für einen Filter entwickelt, der den Abfluss von Mikroplastik ins Abwasser verhindert. Beim «YouthStart European Entrepreneurship Award» im November 2019 in Barcelona gewannen sie den zweiten Preis in der Kategorie «Idea Challenge». In dieser Kategorie waren insgesamt 13 Teams aus 10 Ländern angetreten. ZVG

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