Zwei Dörfer, ein Unihockeyklub
Vereinsfusion Der UHC Trimbach und der UHC Wild Tigers Härkingen-Gäu schliessen sich zusammen zum UHC Tigers Härkingen-Trimbach. Der wird ab Mai 2022 zu einem der grössten Unihockeyvereine im Kanton.
Den Unihockeyclub Trimbach wird es nur noch ein Jahr lang geben, ebenso den Unihockeyclub Wild Tigers Härkingen-Gäu. Denn die beiden Klubs fusionieren. Ab dem 1. Mai 2022 gehen sie auf im Unihockeyclub Tigers Härkingen-Trimbach.
Mit rund 300 Mitgliedern wird der neue Verein einer der grössten Unihockeyklubs im Kanton werden. «Wir wollen Unihockey in der Region wieder gross herausbringen», sagt Philipp Flückiger. Der 26-Jährige ist seit drei Jahren Präsident der UHC Wild Tigers Härkingen-Gäu. Auch im neuen Verein wird er voraussichtlich das Präsidentenamt übernehmen. «Jedenfalls bin ich im Moment der einzige Kandidat.»
Unihockey in der Region um Olten wieder gross zu machen, beziehe sich vor allem auf das zukünftige Fanionteam der Damen, ergänzt Andrea Rütimann, seit drei Jahren Präsidentin des UHC Trimbach. Die 29-Jährige war Spielerin in jenem Team, das ab 2017 während zwei Jahren in der zweithöchsten Schweizer Liga NLB spielte. «Zurück in die NLB», sagt Rütimann schmunzelnd, «das sollte ich eigentlich nicht als Motto ausgeben.» Schliesslich werde sie im neuen Verein kein offizielles Amt mehr innehaben. Im Hintergrund wird sie dem neuen Verein aber weiterhin zur Verfügung stehen, auch nach den insgesamt zwölf Jahren, in denen sie sich dem Unihockey und der Vereinsarbeit schon widmete.
Die UHC Tigers Härkingen-Trimbach werden Teams in allen Altersklassen anbieten, sowohl bei den Damen als auch bei den Herren. «Das werden insgesamt wohl um die fünfzehn Teams sein», schätzt Flückiger. Wo die einzelnen Teams ihre Heimspiele bestreiten, ist noch nicht geklärt. Fest steht soweit, dass jene Teams, die auf einem Grossfeld spielen, Training und Heimspiele in Trimbach bestreiten werden. «Denn in Trimbach haben wir eine Dreifachhalle», erklärt Rütimann.
Alle Heimspiele in Trimbach?
Anders in Härkingen: Dort gibt es keine Halle, die den Anforderungen so weit entspricht, um darin Meisterschaftsspiele austragen zu können, auch nicht solche auf dem Kleinfeld. Für die Heimspiele mieten sich die Wild Tigers momentan in Hägendorf, Neuendorf oder Boningen ein. «Es ist möglich, dass sich auch diese Heimspiele nach Trimbach verlagern», meint Flückiger. Vielleicht werde also das eine oder andere Team in Härkingen trainieren, die Heimspiele dann aber in Trimbach austragen. «Das Ziel ist aber eine möglichst gleichmässige Verteilung.»
Die Hallenproblematik war für die Härkinger denn auch einer der Gründe, warum sie seit bereits vier Jahren mit den Trimbachern zusammenarbeiten. Zusammen bieten die Vereine Doppellizenzen an. «So können wir es unseren Spielerinnen ermöglichen, auf dem Grossfeld zu spielen», erklärt Flückiger.
Beim UHC Trimbach sind die zusätzlichen Kräfte willkommen. «Wir kämpfen seit einigen Saisons mit einem zu kleinen Damenteam», sagt Rütimann. «Es kann nicht sein, dass wir deswegen jede Saison wieder am gleichen Punkt stehen», beschreibt sie die Initialzündung zur Fusion.
Beschlossene Sache im Dezember
Im September des vergangenen Jahres trafen sich Rütimann, Flückiger und die jeweiligen Sportchefs erstmals, um einen Zusammenschluss zu besprechen. Daraufhin erstellte Härkingens Sportchef einen Fusionsplan, den beide Vorstände guthiessen. «Da war klar, dass wir das in Angriff nehmen», erzählt Flückiger. Im Dezember sprachen sich die Mitglieder beider Vereine ohne grössere Diskussionen für die Fusion aus. Bereits im Januar begann die Arbeit in Projektgruppen, an denen rund dreissig Personen beteiligt sind.
Neues Logo noch nicht gefunden
Schliesslich wurde auch ein neuer Name gefunden, ein Logo hingegen noch nicht. «Das ist sicher momentan der grösste Baustein», sagt Flückiger. Rütimann ergänzt: «Die finanzielle Seite ist im Detail auch noch nicht geklärt, also Mitgliederbeiträge und Lizenzkosten, aber auch Materialkosten für die neue Ausrüstung.» Auch Reglemente und Statuten müssten noch zusammengeführt werden.
Die Fusion soll schliesslich mit einem grossen Fest gefeiert werden. Wo das und auch andere Vereinsanlässe stattfinden sollen, ist noch nicht klar. «Wir wollen aber in beiden Gemeinden präsent sein», betont Flückiger, «und als Einheit wahrgenommen werden.» Eine Vereinsidentität müsse erst wachsen, sagt Rütimann, das lasse sich nicht erzwingen. «Ziel ist aber, ein familiäres Umfeld zu schaffen, denn wir bleiben ein Dorfverein.»
Trotz, oder eben gerade wegen der Grösse des zukünftigen UHC Tiger Härkingen-Trimbach seien Neumitglieder immer gesucht, erklärt Flückiger. «Wir sind zwar gut aufgestellt», sagt Rütimann. «Aber Spieler und Spielerinnen, Trainer und Trainerinnen oder auch Helfende im Hintergrund sind immer willkommen.»