Wie ein Phoenix aus der Asche

SHC Phoenix Hägendorf: Nach dem Abstieg aus der NLB melden sich die Street- hockeyaner aus Hägendorf mit breiterem Kader und einem Transferhammer zurück. «Wir starten bei null», sagt Headcoach Pascal Meister.

«Der direkte Wiederaufstieg könnte klappen.» Trainer Pascal Meister in der Raiffeisen Arena Hägendorf. (Bild: Franz Beidler)
«Der direkte Wiederaufstieg könnte klappen.» Trainer Pascal Meister in der Raiffeisen Arena Hägendorf. (Bild: Franz Beidler)

Der Streethockeyclub Phoenix Hägendorf hat eine schwierige Saison 2018/19 in der NLB hinter sich: Von 15 Saisonspielen konnte nur eines gewonnen werden. Die anderen 14 gingen verloren. Seinen zweiten Sieg der vergangenen Spielzeit fuhr das Team in der ersten Runde im Cup gegen einen unterklassigen Gegner ein. Und bei diesen zwei Siegen sollte es bleiben. Die logische Folge: letzter Platz und Abstieg aus der NLB. «Freiwillig», erklärt Headcoach Pascal Meister: «Wir wären so oder so abgestiegen. Uns war schon früh in der Saison klar, dass es für die NLB momentan einfach nicht reicht.» In der zweithöchsten Schweizer Spielklasse herrsche ein hohes Tempo und Phoenix hätte dafür nicht genügend Spieler. Meister hat das Team zu Beginn der letzten Saison übernommen. An der Fasnacht 2018 in Hägendorf fragten ihn seine Zunftka- meraden Adi Fischer und Simon von Arx von der Höckeler-Zunft, beides Spieler beim SHC Phoenix, für das Amt an. «Drei Monate später leitete ich das erste Training», erzählt Meister lachend. Zuvor hatte er das zweite Team der Roadrunners Oensingen, einem Inlinehockeyklub, gecoacht. «Davor war ich lange auf Abstand», erinnert sich der 35-Jährige. Als Zehnjähriger hatte er in Oensingen bei den Roadrunners mit Inlinehockey angefangen. Im Alter von 20 Jahren zwang ihn eine ausgekugelte Schulter zur ersten Pause. «Danach ging ich ins Tor», erzählt er, denn er war sich sicher: «Ein Goalie renkt sich keine Schulter aus.» Doch das Schicksal wollte es anders: Noch zwei weitere Male sollte die Schulter auskugeln, sodass nun eine Operation nötig wäre, um weiterhin Sport zu treiben. «Das will ich nicht», sagt Meister. «Es gibt dafür keine Erfolgsgarantie und im Alltag kann ich die Schulter voll belasten.» Nach einer fünfjährigen Pause kehrte Meister als Coach zurück. «Jetzt sollte ich mir die Schulter wirklich nicht mehr auskugeln können», meint er lachend.

Zweite Mannschaft aufgelöst

Seine zweite Saison als Trainer bei den Hägendörfern nimmt Meister mit viel Zuversicht in Angriff: «Jetzt starten wir von null», so nicht nur die Worte des Trainers, sondern auch die Taten des Vereins: Die zweite Mannschaft wurde vorerst aufgelöst, um das Fanionteam breiter abstützen zu können. «Für mich als Trainer wird der Spagat zwischen Breiten- und Leistungssport damit schwieriger», ist sich Meister bewusst. «Der Teamspirit ist mir sehr wichtig.» Dem Klub stehen drei hungrige Junge zur Verfügung: Luca Gosteli und die Brüder Björn und Noah Bürgi. Letzterer hat es in das Schweizer U20-Nationalteam geschafft. Auch habe man einige Ehemalige wieder für eine Saison gewinnen können. «Die hat das Streethockey-Fieber wieder gepackt», kommentiert Meister lächelnd.

Nationalspieler in Hägendorf

Der grösste Coup aber gelang den Verantwortlichen mit Matej Frano. Der 20-Jährige ist tsche- chischer Nationalspieler und wechselte aus der höchsten tschechischen Liga zu SHC Phoenix Hägendorf. «Spielerisch ist er der Wahnsinn», schwärmt Meister, «dank ihm machte jeder einen Schritt vorwärts.» Misha Petrjanos, der bereits für Hägendorf spielt, stellte den Kontakt her. «Die beiden wuchsen in der gleichen Gegend in Tschechien auf», erzählt Meister. Seit wenigen Wochen wohne Frano nun in der Schweiz. SHC Phoenix Hägendorf unterstützt die Integration mit einem Deutschkurs. «Sein Deutsch ist schon sehr gut. Der will einfach», so Meister.

Sieg zum Saisonauftakt

«Über den Sommer hat sich jeder Einzelne im Team den Allerwertesten abtrainiert», windet Meister seinen Spielern einen Kranz. Kondition und Tempo seien im Zentrum des Trainings gestanden. Die Ausdauer sei jetzt viel besser. «Das Tempo müssen wir in jedem Spiel von Beginn weg auf den Platz kriegen», erklärt Meister seine Planung. Zum Saisonauftakt ist das schon mal geglückt: Der SHC Phoenix Hägendorf schlug am vergangenen Wochenende den SHC Aegerten-Brügg auswärts mit 6:3. «Der Platz war schwer bespielbar, aber wir konnten dennoch die ersten drei Punkte nach Hause holen», lobt Meister. Die Teams in der 1. Liga kenne er noch nicht aus der Nähe, daher sei es schwierig, den weiteren Saisonverlauf einzuschätzen. «Aber der Wieder- aufstieg könnte klappen.» Minimalziel sei der Play-Off Halbfinal. Als nächster Gegner steht Hägendorf am Sonntag, 29. September der SHC Belpa 1107 gegenüber, der ebenfalls aus der NLB abgestiegen ist. «Schon fast ein Derby», kommentiert Meister und erinnert an die insgesamt drei Duelle aus der letzten Saison: «Das waren sehr intensive Spiele.» Von den drei Aufeinander- treffen konnte nur eines gewonnen werden. Am Sonntag kann der SHC Phoenix Hägendorf die Rechnung begleichen.<b/>

SHC Phoenix Hägendorf - SHC Belpa 1107
Sonntag, 29. September, 14 Uhr
Raiffeisen Arena, Hägendorf

<link http: www.phoenixhaegendorf.ch>www.phoenixhaegendorf.ch 

Weitere Artikel zu «Vereine», die sie interessieren könnten

Vereine20.12.2023

Traditionsreiche Pflegestation im Vögeligarten schliesst ihre Tore

Volièreverein Olten Der Volièreverein Olten schliesst die Pflegestation für einheimische Wildvögel im Oltner Vögeligarten. Damit ist der Verein in…
Vereine13.12.2023

Herzblut für Musik und Menschen

Vereinsmensch Marga Leuenberger hat als langjähriges Mitglied im kleinen Vorstand des Stadtorchesters Olten viele Aufgaben zu bewältigen. Trotz der…
Vereine13.12.2023

Starke Powermänner

Sportpress AG/SO Das zweite Chlaus-Kegeln des Vereins Sportpress AG/SO war richtig edel. Einerseits dank den tollen offerierten Preisen,…