Wie der Meister, so der Hund

Boxerclub Kappel Seit 1939 existiert der Boxerclub in Kappel. Der Verein hat sich auf die Fahne geschrieben, den guten und sicheren Umgang mit Hunden einzuüben. Andreas Coldebella und Andreas Schibler geben einen Einblick, wie das aussieht.

Immer als Team unterwegs und startklar fürs allwöchentliche Training: Präsident Andreas Coldebella und seine vierjährige Boxerhündin Kyra. (Bild: Denise Donatsch)
Immer als Team unterwegs und startklar fürs allwöchentliche Training: Präsident Andreas Coldebella und seine vierjährige Boxerhündin Kyra. (Bild: Denise Donatsch)

Gemäss Andreas Coldebella, Präsident des Boxerclubs in Kappel, ist die Hundeführerin oder der Hundeführer der entscheidende Faktor, wenn es um das Verhalten des Hundes geht. «Wenn sich ein Hund schlecht benimmt, dann ist praktisch nie das Tier das Problem», erklärt der engagierte Kopf des Clubs. Aus diesem Grund müsse vor allem die Besitzerin oder der Besitzer dazu «erzogen» werden, richtig mit dem Hund umzugehen.

Zu diesem Zweck bietet der Boxerclub wöchentliche Trainings an. Dort könne regelmässig und unter Begleitung gelernt werden, ein gutes Mensch-Hunde-Team zu werden. «Der Hund spürt die Stimmung des Menschen augenblicklich.» Sei dieser nicht gut drauf, unsicher oder ängstlich, dann übertrage sich dies auf das sensible Tier, welches dann unter Umständen ungünstig reagiert. Die Sensibilität des Hundes bekäme der Mensch aber vor allem auf positive Weise zu spüren: Geht es dem Frauchen oder Herrchen schlecht, dann leidet das Tier mit.

Der Hund will seinem Besitzer gefallen

Böse geboren werden Hunde nicht oder nur ganz selten, wenn beispielsweise etwas im Kopf des Tieres nicht in Ordnung sei. «Hunde, die sich aggressiv verhalten, wurden bewusst dazu abgerichtet.» Dies geschehe in der Regel aber nur in kriminellen Kreisen. Dort würden die von Natur aus freundlich gesinnten Wesen absichtlich zu aggressivem Verhalten erzogen und missbraucht. «Der Hund will seinem Besitzer gefallen und ist stets darum bemüht, sich gut zu benehmen.» Wenn man einen Hund also richtig erziehe, dann entwickle sich dieser zu einem folgsamen, gutmütigen und treuen Gefährten.

Boxer sind keine Kampfhunde

Irrtümlicherweise würden auch Boxerhunde auf der Strasse nicht selten als bedrohlich wahrgenommen, dies vor allem, weil sie einen eher breiten Fang haben. Nichts sei jedoch falscher als dieser Eindruck, versichert Coldebella. Der Boxer sei ein verspielter, von Grund auf freundlicher Geselle. Auch gehöre der Boxer nicht, wie immer wieder behauptet würde, zu den Kampfhunden.

Coldebellas Hundefavorit ist denn auch eindeutig der Boxerhund. Er selbst ist Besitzer einer hübschen braunen Boxerdame namens «Kyra». «Als meine Frau und ich uns einen Hund anschaffen wollten, war für sie sofort klar, dass es ein Boxer sein muss.» Seine Frau sei mit diesen Tieren aufgewachsen und wusste um das freundliche Wesen und die Familientauglichkeit dieser Rasse. Er selbst sei erst zurückhaltend gewesen, aber schon nach kurzer Zeit sei für ihn klar gewesen, dass der Boxer auch sein Favorit sei. Und seither hat sich das nicht mehr geändert. «Der Boxer ist ein wunderbarer, charakterstarker und bis ins hohe Alter verspielter Hund.»

Alle Hunderassen sind willkommen

«Immer donnerstags um 19 Uhr treffen wir uns hier auf der clubeigenen Anlage und üben und trainieren mit unseren Hunden.» Bei diesem Training sowie ganz generell im Club ist neben dem Boxer auch jede andere Hunderasse willkommen. «Für Hunde ist es wichtig zu lernen, auch andere Rassen zu akzeptieren. Dies gelinge innerhalb des Clubs, wo sich von der Deutschen Dogge bis zum kleinen Pudel alles einfindet, sehr gut. Durch dieses Training sei es auch problemlos möglich, ohne Bedenken mit den Hunden in die Stadt zu gehen oder andere umtriebige Orte zu besuchen, ohne dass es zu mühsamen Situationen unter Hunden kommt. Ein Hund müsse alltagstauglich sein. Aber nicht nur unter verschiedenen Hunderassen könne es friedlich zu und her gehen. Sogar zwischen Hunden und Katzen, so Andreas Schibler, Kassier und gute Seele des Vereins, könne eine Art Freundschaft entstehen, wenn die Tiere gemeinsam aufwachsen.

Eine gesellige Truppe

Einen hohen Stellenwert innerhalb des zurzeit einzigen Boxerclubs im Kanton Solothurn hat auch der gesellige Aspekt unter den rund vierzig Mitgliedern. Neben den Hundetrainings wird in Zeiten ohne Corona beispielsweise regelmässig gemeinsam gekocht und gegessen. «Im Normalfall ist immer eines der Mitglieder am Donnerstag nach der Trainingsstunde für das Zubereiten eines Nachtessens verantwortlich.» Dies fehle den Clubmitgliedern aktuell sehr. Sobald es wieder irgendwie möglich sei, würden Aktivitäten wie diese wieder aufgenommen. Darauf freuen sich der Präsident und die Clubmitglieder schon jetzt.

www.boxerclub-kappel.ch

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