Viel Zuspruch zu Programm «AareLand 4. Generation»
AareLand Das Agglomerationsprogramm AareLand 4. Generation war im Herbst 2020 in der öffentlichen Mitwirkung und der Behördenvernehmlassung. Nun hat das Projektteam, bestehend aus Vertretern der Kantone Aargau und Solothurn sowie der Geschäftsstelle des Vereins AareLand, die Eingaben ausgewertet.
«Insgesamt sind 43 Rückmeldungen eingegangen – 32 von Gemeinden, zwei von Regionen, acht von kantonalen Fachstellen und eine von einer privaten Organisation», informiert Amalia Schneider, Projektleiterin Agglomerationsprogramme beim Kanton Solothurn. Das Agglomerationsprogramm AareLand 4. Generation und die festgelegten Massnahmen fanden viel Zuspruch. Dies gilt insbesondere auch für das neue, gemeinsam mit den Gemeinden erarbeitete Zukunftsbild. Eine Mehrheit ist zudem mit den ausgewählten Massnahmen in der eigenen Gemeinde einverstanden – auch wenn rund ein Drittel der Meinung ist, dass noch zusätzliche Massnahmen hätten ausgewählt werden sollen.
«Thematisch beziehen sich die Rückmeldungen auf drei Hauptanliegen», erklärt Amalia Schneider. Eines davon ist, dass die Massnahmen zu den geplanten Velovorzugsrouten für zahlreiche Gemeinden von grosser Bedeutung sind und entsprechend prioritär zu behandeln seien. «Dieses Anliegen ist wünschenswert und nachvollziehbar», meint Tobias Vogel, Geschäftsführer des Vereins AareLand. Strategisch seien die Velovorzugsrouten bereits prominent im Agglomerationsprogramm AareLand 4. Generation behandelt. «Wichtig ist, dass sich in der Folge alle Beteiligten dafür einsetzen, dass die geplanten Velovorzugsrouten auch fristgerecht umgesetzt werden», stellt Tobias Vogel klar.
Logistik als interkantonales Thema
Ein weiteres wichtiges Anliegen, das sich aus der Auswertung der Rückmeldungen zur Behördenvernehmlassung ergeben hat, bezieht sich auf das Thema Logistik: «Es wird gefordert, explizite Aussagen zu diesem Thema ins Agglomerationsprogramm aufzunehmen», erläutert Amalia Schneider und ergänzt, dass man dies an einigen Stellen bestimmt berücksichtigen werde. Aber: «Wichtig ist, dass das Thema Logistik immer integral bezüglich der Auswirkungen auf Siedlung, Landschaft und Verkehr behandelt wird. Dies wird beispielsweise vertieft im anlaufenden Korridorprozess «All-Gäu» geschehen.»
Einbezug von Klimaaspekten
Zudem wird gefordert, dass der Einbezug von Klimaaspekten zu prüfen sei. So seien Themen, wie zum Beispiel das Stadtklima oder Durchlüftungskorridore, wichtig. «In Zusammenarbeit mit den Kantonen Aargau und Solothurn haben wir inzwischen ein Massnahmenblatt zur hitzeangepassten Siedlungsentwicklung erstellt, das in die definitive Fassung des Agglomerationsprogramms aufgenommen wird», sagt Lukas Lauper, Projektleiter Agglomerationsprogramme beim Kanton Aargau. Zudem werde bei anderen Siedlungsmassnahmen noch stärker auf die Zusammenhänge zwischen qualitativ hochstehender Freiraumplanung und Klima hingewiesen. Eine eigenständige Klimastrategie sei aber nicht Aufgabe eines Agglomerationsprogramms.
VERAS breit akzeptiert
Das grösste Projekt des Agglomerationsprogramms AareLand 4. Generation, die Verkehrsinfrastruktur-Entwicklung Raum Suhr VERAS, ist breit akzeptiert. «Ein Grund dafür sind sicher die eingeplanten umfangreichen flankierenden Massnahmen, wie zum Beispiel die Gestaltung von Strassenräumen, Zentrumsentwicklungen und Velonetz», meint Lukas Lauper.
Weitere Details zur Auswertung der Behördenvernehmlassung zum Agglomerationsprogramm AareLand 4. Generation sind im Auswertungsbericht aufgeführt, der online unter www.aareland.ch einsehbar ist. «Zudem werden wir im Falle von nicht berücksichtigten Anträgen oder wenn weitere Fragen auftauchen, die Gemeinden persönlich kontaktieren», versichert Tobias Vogel. Der partizipative Prozess, der bei der Erstellung des Agglomerationsprogramms von Anfang an verfolgt wurde, werde weiterhin fortgesetzt.
Das Agglomerationsprogramm AareLand stimmt die regionale Entwicklung mit den übergeordneten Raumplanungsinstrumenten ab. Daraus werden verschiedene Massnahmen in den Bereichen Siedlung/Landschaft und Verkehr abgeleitet. Das Agglomerationsprogramm AareLand 4. Generation wird im Juni 2021 beim Bund eingereicht. Es ist Voraussetzung und Grundlage für die Mitfinanzierung ausgewählter Infrastrukturmassnahmen durch den Bund. Die Umsetzung der Massnahmen erfolgt zwischen 2024 und 2028. pd