Viel mehr als nur Ping Pong

Tischtennis Nachwuchs SM Am kommenden Wochenende kämpfen rund 200 Nach- wuchs-Tischtennisspielerinnen und -spieler in der Oltner Stadthalle um den Schweizer-Meister-Titel. Mit dabei auch die 17-jährige Trimbacherin Larissa Stebler.

Die Trimbacherin Larissa Stebler tritt am Sonntag, 15. April bei den Tischtennis Nachwuchs Schweizer Meisterschaften in der Stadthalle Olten an. (Bild: ZVG)
Die Trimbacherin Larissa Stebler tritt am Sonntag, 15. April bei den Tischtennis Nachwuchs Schweizer Meisterschaften in der Stadthalle Olten an. (Bild: ZVG)

Seit fast acht Jahren steht sie als eine von wenigen Schweizer Juniorinnen mehrmals wöchentlich am Tischtennistisch und trainiert an ihrer Technik und Reaktionsschnelligkeit. «Besonders am Anfang braucht es viel Zeit und Eifer, um die Grundlagen des Sportes zu erlernen», erklärt Larissa Stebler und fügt schmunzelnd an: «Hinter Tischtennis steckt viel mehr als einfach ein bisschen Ping Pong zu spielen.» Von Laien werde oftmals unterschätzt, wie viel Training, Laufarbeit und mentale Stärke hinter dem Ballsport steckt.

Knappe Qualifikation für die SM

Bei der Trimbacherin hat sich der Trainingsaufwand in den letzten Jahren gelohnt. Im letzten Winter konnte sie sich knapp für die Tischtennis Nachwuchs Schweizer-Meisterschaften qualifizieren, die vom 14. bis 15. April in der Stadthalle Olten stattfinden. Für die Teilnahme an
der SM ist bei den U18-Spielerinnen und Spielern eine Klassierung von mindestens D5 nötig.
«Mit meinen erfolgreichen Matches im letzten Jahr kämpfte ich mich von einer D4- auf eine
C7-Klassierung hoch und schaffte somit knapp die Qualifizierung», freut sich die 17-Jährige, für die es altershalber die letzte Chance war, an einer Nachwuchs-Schweizermeisterschaft teilzu- nehmen. Bei der Einteilung der Tischtennisspieler gilt generell: Je höher die klassierte Zahl beziehungsweise je tiefer der Buchstabe im Alphabet, desto höher das Niveau.

Tischtennis als Männerdomäne?

Mit ihrem Hobby ist Larissa Stebler in der Region Olten eine wahre Seltenheit. «In meiner Kategorie U18 haben sich nur eine andere Spielerin und ich aus der Nordwestschweiz qualifiziert», erklärt sie und spricht damit ein allgemeines Phänomen im Schweizer Tischtennissport an. Landesweit können nur gerade 400 lizenzierte Spielerinnen gezählt werden. Verglichen zu den aktiven 4’500 Herren eine eher magere Damenvertretung. Dies macht sich auch im Nachwuchs bemerkbar. So spielen in der Kategorie U18 am kommenden Wochenende insgesamt 52 Junioren um den Meistertitel, bei den Mädchen hingegen sind es gerade einmal 14. «Eventuell mögen Frauen den Einzelwettkampf weniger. Schliesslich stehst du beim Tischtennis meist alleine im Match, ausser beim Doppel», mutmasst Stebler, die durch ihren Vater zur Randsportart gefunden hat. Auch in ihrem Verein, dem Tischtennisclub Winznau, war die Trimbacherin lange Zeit das einzige Mädchen. «Mittlerweile haben sich meine Schwester und ihre Kollegin dazugesellt. In der Interclub-Meisterschaft trete ich jedoch weiterhin als einzige Frau im Team an.» Gestört habe sie das nie. «Ich habe mich immer super mit den Jungs verstanden und wurde auch nie anders behandelt. Schliesslich kann man sich im Tischtennis auch gegen Männer sportlich beweisen, denn Kraft ist hier nicht zentral», meint Stebler.

«Jedes Spiel ist anders»

Ob Larissa Stebler an den diesjährigen Schweizer Nachwuchs-Einzelmeisterschaften ebenfalls mithalten kann, wird sich am kommenden Wochenende zeigen. Nach den Einzel, Doppel und Mixed U11 und U13-Matches am Samstag, treten die Spielerinnen und Spieler der Kategorien
U15 und U18 am Sonntag gegeneinander an. Bei ihrem ersten Match um 15.45 Uhr spielt Stebler gegen die Lysserin Jessica Mathys. Obwohl ihre Gegnerin mit B13 klar besser klassiert ist, malt sich die Trimbacherin ihre Chancen nicht schlecht aus. «Im letzten Jahr konnte ich Mathys an einem Turnier in St. Gallen schlagen. Klassierungen sind generell nicht allzu aussagekräftig. Schliesslich muss jedes Spiel zuerst gespielt werden und es kommt stets auch auf die mentale Tagesform des Tischtennisspielers an», so die 17-Jährige. Sie lasse die Schweizermeisterschaft einfach auf sich zukommen und schaue dann vorzu, wie weit sie es schafft. «Es bringt nichts, sich zu fest unter Druck zu setzen», weiss die Spielerin des TTC Winznau.

Oltner kämpft um U11-Titel

Nebst den Einzel-Meisterschaften tritt die Trimbacherin auch an der SM im Mixed-Doppel mit Partner Ben Schmidli vom Club Rapid Luzern an. «Da wir beide noch keine Spielpartner hatten, haben wir uns spontan für das Turnier zusammengetan. Das Zusammenspiel harmoniert sehr gut und er ist mit seiner guten Klassierung A16 sicherlich ein Glücksgriff.» Aus der Region tritt nebst Larissa Strebler der Nachwuchsspieler Suvirr Malli Sunil in der jüngsten Kategorie U11 an und vertritt dabei den Tischtennisclub Olten. Organisiert wird die Schweizermeisterschaft gemeinsam von den regionalen Vereinen TTC Olten, TTC Winznau und TTC Niedergösgen, die auch sonst im Nachwuchsbereich eng zusammenarbeiten. Für die Verpflegung der Besucher wird unter anderem auch die Familie Stebler sorgen. «Alle Clubmitglieder helfen natürlich tatkräftig bei der Durch- führung des Grossevents mit», schliesst Larissa Stebler.

Tischtennis Nachwuchs Schweizer-Meisterschaften
Stadthalle Olten
Sa, 14. April, 8.30 bis 20 Uhr: Doppel, Mixed und Einzel U11/U13
So, 15. April, 8.30 bis 18 Uhr: Doppel, Mixed und Einzel U18

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