Unvergessliche Konzerterlebnisse sind der Lohn für musikalischen Fleiss
Stadtorchester Olten Das Stadtorchester Olten spielt auf einem musikalisch hohen Niveau. Gesucht sind Laienmusiker, die eine Herausforderung schätzen. Eine Kostprobe bietet das Orchester am Sonntag, 26. März, um 17 Uhr in der Stadtkirche.
Begeisterung für klassische Musik und die Bereitschaft, durch Fleiss und Zeitaufwand ein hohes Niveau zu erreichen – so lässt sich das Anforderungsprofil für die Musikerinnen und Musiker des Stadtorchesters Olten, das am Sonntag um 17 Uhr in die Stadtkirche zum traditionellen Frühlingskonzert einlädt, zusammenfassen. «Unser Dirigent André Froelicher bringt uns immer wieder zu Höchstleistungen», sagt Franziska Schumacher, seit 2014 Präsidentin des Vereins und seit vielen Jahren als Profiflötistin Mitglied des Orchesters.
Das Stadtorchester Olten ist ein gemischtes Ensemble aus Amateuren und Profis. «18 Streicherinnen und Streicher sind als ambitionierte Laien fester Bestandteil des Orchesters. Hinzu kommen mit mir zwei Flötistinnen als auch fester Teil des Ensembles», erklärt Schumacher. Rund 20 Bläser verstärkten als Berufsmusiker das Orchester im Vorfeld von Konzerten, wobei es nicht immer ganz einfach sei, genügend Profimusikerinnen und Profimusiker zu finden, da diese oft in anderen Engagements eingespannt seien. «Unser Dirigent hat eine Liste von ihm bekannten Profis, die er dann jeweils abklappert.» Die einzelnen Register werden von professionellen Stimmführern unterstützt, womit es möglich ist, dass alle Musikerinnen und Musiker ein hohes Niveau erreichen. «Ohne zeitlichen Einsatz und den Willen, besser zu werden, geht das natürlich nicht», betont Schumacher nochmals und lässt dabei ihre eigene Begeisterung, eine musikalische Herausforderung zu meistern, durchblicken: «Wenn man sich etwas erarbeitet hat, wird man mit einem schönen Erlebnis belohnt.»
Kontinuität am Dirigentenpult
1894 gegründet, hat das Stadtorchester in vielen Konzerten das Musikleben der Stadt Olten mitgeprägt, wie ein Blick in die Vereinsgeschichte zeigt. Einige Oltner Musikerinnen und Musiker haben nationale, teilweise gar internationale Bedeutung erlangt. Unter ihnen sind Peter Escher und Ernst Kunz, beides langjährige Dirigenten des Stadtorchesters. «Die idyllische Kleinstadt war ihr Lebensraum, ihr Werk aber gehört der grossen Welt», ist auf der Internetseite des Stadtorchesters zu lesen. Von 1983 bis 1999 war Curt Conzelmann Dirigent des Stadtorchesters. Als Mitglied des Tonhalle-Orchesters Zürich und als Musikschulleiter in Olten verstand er es ausgezeichnet, das Orchester zu neuer Blüte zu bringen.
Seit 2000 ist nun André Froelicher musikalischer Leiter. Als Gastdirigent hat dieser bei verschiedenen Orchestern im In- und Ausland gearbeitet, 1991 spielte er eine CD mit Orchesterwerken des Schweizer Komponisten Peter Mieg ein und in einem Warschauer Kammerorchester zeichnete er Aufnahmen polnischer Musik aus mehreren Jahrhunderten für das Fernsehen auf. Darüber hinaus ist der Dirigent des Stadtorchesters Olten auch selbst als Komponist tätig, seine Werke wurden in mehreren Ländern aufgeführt.
Drei Konzerte jährlich
Das musikalische Repertoire decke bekannte Klassiker sowie weniger gängige Perlen klassischer Musik ab, wie Schumacher erklärt. Auch Ideen von Musikerinnen und Musikern werden aufgenommen und im Vorstand besprochen. Jeweils dreimal im Jahr wird die interessierte Bevölkerung zum Konzert eingeladen: Am bevorstehenden Frühlingskonzert spielt das Stadtorchester Olten, begleitet von Franziska Schumacher und Gabriela Schüpfer als Solistinnen, etwa Sinfonien der Musikersöhne von Johann Sebastian Bach.
Im Sommer wird das Orchester in kleinerer Besetzung eine Serenade im Garten des Kapuzinerklosters Olten aufführen und im Spätherbst steigt das jährliche Sinfoniekonzert mit Werken von Ludwig van Beethoven und Ernst Theodor Amadeus Hoffmann, der als bedeutender Schriftsteller der Romantik, bedeutend weniger aber als Komponist bekannt ist. «Ende Jahr wird unser Dirigent übrigens sein Ziel erreicht haben, alle Beethoven-Sinfonien aufzuführen», sagt Schumacher.
Nachwuchs willkommen
Zwar konnte das Stadtorchester Olten neulich drei Neuzugänge verzeichnen, und bei einzelnen Projekten spielen auch oft jüngere Musikerinnen und Musiker mit. Doch wie andere Vereine muss sich auch das Stadtorchester stets darum bemühen, Menschen für eine Teilnahme zu begeistern: «Die regelmässige Verpflichtung, die eine Mitarbeit in einem Verein mit sich bringt, hat heute einen schweren Stand.» Sie selbst ist mit dem Orchester engstens verbunden: Schon als Gymnasiastin spielte sie an der Seite ihres Lehrers Jonas Burki mit.
Mit anderen Vereinen arbeiten
Das Stadtorchester Olten setzt die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen und Vereinen , einzelne Projekte, etwa mit «Tanz in Olten» oder dem Schwager Theater, hat das Orchester bereits gemeistert. «Sicherlich ist das auch ein Versuch, neue Mitglieder zu gewinnen.»