Trimbach versinkt in der Märliwelt

Märlibühni Trimbach Am letzten Wochenende im November bringt die Märlibühni Trimbach den «Froschkönig» zur Aufführung. Das Spektakel verspricht nicht nur glänzende Kinderaugen, sondern lässt auch Erwachsene in die wundersame Fantasiewelt des Märchens eintauchen.

Entführen am letzten Novemberwochenende in die Märliwelt des «Froschkönigs»: Vereinspräsidentin Barbara Fiordiriso (zweite v.l. hinten) und Gründungsmitglied und Regisseur Markus von Büren (zweiter v.l., mitte) mit den restlichen Schauspielen
Entführen am letzten Novemberwochenende in die Märliwelt des «Froschkönigs»: Vereinspräsidentin Barbara Fiordiriso (zweite v.l. hinten) und Gründungsmitglied und Regisseur Markus von Büren (zweiter v.l., mitte) mit den restlichen Schauspielenden der Märlibühni Trimbach. (Bild: ZVG)

Mit gespanntem Gesicht und eisernem Blick, verzaubert in einer Welt, in der Prinzessinnen goldene Kugeln in tiefen, moosbewachsenen Brunnen verlieren und Frösche auch purpurge- schmückte Könige sein können, sitzen die Kinder da und verlieren sich in den prächtigen Kostümen und farbenfrohen Kulissen. Das lebendige Publikum quittiert ungünstige Entschei- dungen der Bühnenfiguren lautstark mit Zwischenrufen, gerät in belustigenden Momenten der Geschichte ausser sich vor Lachen oder verstummt mit kurzem Aufschrei nach einer erschreckenden Wendung des Dargebotenen. Eine ganze Generation von Trimbachern ist inzwischen mit solchen Erlebnissen aufgewachsen, denn seit der Gründung der Märlibühni Trimbach im Jahr 1986 führt der Verein jedes Jahr eine Märchengeschichte auf und beschert damit nicht nur den Kindern im Publikum ein unvergessliches letztes Novemberwochenende.
«Zu sehen, wie die Kinder in dieser Fantasiewelt versinken und mit den Figuren mitfiebern, das ist unser schönster Lohn», beschreibt Barbara Fiordiriso den Ansporn zum alljährlichen Spektakel. Seit sechs Jahren präsidiert sie den Verein Märlibühni Trimbach. «Da mein Vater bereits an den Aufführungen mitwirkte, bin ich damit aufgewachsen. Die Märlibühni hat für mich also Tradition.» So war für sie denn auch seit jeher klar, dass sie sich im Verein engagieren würde.

Intensiver November

Bereits vor der Übernahme des Präsidiums war sie als Darstellerin der Märlibühni Trimbach aktiv. «Der November ist natürlich unser intensivster Monat, da wir daFran>nn viel Proben und uns somit oft sehen. Nach dem Aufführungswochenende vermisse ich dann den ganzen Betrieb», erzählt die gebürtige Trimbacherin. Doch die Aktivitäten der Märlibühni beschränken sich nicht nur auf den November. «Nach dem Aufführungswochenende veranstalten wir jeweils einen internen DVD-Abend und blicken so gemeinsam auf die Inszenierung zurück», beschreibt die Präsidentin das Vereinsleben. Neben einer ordentlichen Generalversammlung und dem Aufräumtag nach der Aufführung, findet auch jedes Jahr ein gemeinsamer Ausflug statt. Diese Märlireise, wie sie Barbara Fiordiriso liebevoll nennt, führte die Beteiligten im vergangenen Sommer ins Emmental, wo sie Einblick in die Herstellung von Käse gewannen. Ausserdem konnte die Märlibühni Trimbach dieses Jahr ein neues Probelokal beziehen. Da war die Unterstützung aller Mitglieder beim Räumen und Einrichten gefordert. Solche Erlebnisse schweissen die Gruppe auch ausserhalb des Bühnenbetriebs zusammen und prägen den freundschaftlichen Umgang im Verein, dank dem wiederum die besonderen Aufführungen entstehen.

Gemeinschaftliches Erschaffen

Die Begeisterung für das gemeinschaftliche Erschaffen einer bühnenreifen Märchenwelt führte beim dreissigjährigen Jubiläum der Märlibühni zu einem Freilichttheater. Michael Endes «Momo» kam im Sommer des Jahres 2016 durch den gleichen Regisseur zur Aufführung, wie der diesjährige Froschkönig. Neben der Regieführung bewältigt Markus von Büren auch die Adaptionsarbeit der Bühnentexte und ist als Gründungsmitglied der Märlibühni Trimbach ein Urgestein unter den Schauspielbegeisterten. «Die Märlibühni ging damals aus dem Patronat Werkkreis Trimbach hervor», blickt er ins Jahr 1986 zurück. Im Jahr 2003 übernahm er dann, neben vielen anderen Bühnenprojekten, die Regie für die Märlibühni.

Rund 60 Beteiligte

«Wie für alle hier ist auch für mich die Begeisterung der Kinder die grösste Motivation. Und natürlich das gesellige Beisammensein», erklärt Markus von Büren. Bei der diesjährigen Aufführung des Froschkönigs sei die Verwandlung des Froschs am schwierigsten zu inszenieren. Ansonsten laufe aber alles nach Plan. «Dank den rund dreissig aktiven Mitgliedern im Verein und über dreissig Freiwilligen im Vorfeld und am Aufführungswochenende dürfen wir dem Publikum auch dieses Jahr wieder ein unvergessliches Märchentheater präsentieren», gibt er dankbar zu Protokoll und fügt an, dass er nächstes Jahr «Jim Knopf» aufführen wolle. «Ganz sicher nicht!», antwortet Präsidentin Barbara Fiordiriso vehement. «Seit Jahren sagt er, dass «Jim Knopf» die letzte Märliaufführung mit seiner Beteiligung werden wird.» Auf den erfahrenen Theatermann wolle niemand im Verein verzichten. «Ausserdem würde er unserer Truppe auch einfach als Freund fehlen.»

Spieldaten «Froschkönig»:
Samstag, 25. November, jeweils 14 Uhr, 16.30 Uhr und 19.30 Uhr
Sonntag, 26. November, jeweils 14 und 16.30 Uhr
Mühlemattsaal Trimbach
Tickets unter
<link http: www.ticketfrog.ch>www.ticketfrog.ch

<link http: www.maerlibuehni-trimbach.ch>www.maerlibuehni-trimbach.ch

 

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