Tennis – einfach nur aus Freude

Tennisclub Wartenfels Der Tennisclub Wartenfels besteht seit 40 Jahren. Nach einem Tiefpunkt hat er sich zu einem erfolgreichen Verein entwickelt und junge Mitglieder gewonnen. Dabei steht der Plausch im Vordergrund.

Für Joachim Gangl ist Tennis eine gute Alternative zu härteren, risikoreicheren Sportarten. (Bild: Caspar Reimer)
Für Joachim Gangl ist Tennis eine gute Alternative zu härteren, risikoreicheren Sportarten. (Bild: Caspar Reimer)

Anlässlich seines 40-jährigen Bestehens hat der Tennisclub Wartenfels (TCW) bunte Handtücher mit seinem Club-Logo herstellen lassen. Und wie es sich gehört, wurde das Geburtsjahr mit einem schönen Fest gefeiert. Gute Laune und Gemütlichkeit – dieses Bild vermittelt Joachim Gangl, der seit fünf Jahren TCW-Präsident ist.

Der Club ist auf zwei Sandplätzen, die zur Firma Vogt Sport an der Industriestrasse 17 am Rand von Lostdorf gehören, eingemietet und bietet diese seinen Mitgliedern von Mitte April bis Ende Oktober sieben Tage die Woche zur freien Nutzung. Entstanden ist der Tennisclub aus dem Kreis von Freunden und Bekannten der Firma Vogt, welche die Tennisplätze genutzt hatten. Weil der Club sich nicht über den Kreis angestammter, der Firma nahestehender Mitglieder hinaus entwickelte, nahm dessen Grösse dramatisch ab - am Tiefpunkt hatte der Club noch 70 Mitglieder. Das änderte sich, als Joachim Gangl zum Club stiess und vor fünf Jahren als dessen Präsident gewählt wurde: «Mein Ziel war es, den Club als Verein für alle bekannt zu machen», erzählt Gangl mit einer ihn auszeichnenden, gewinnenden Art. Er rührte also heftig die Werbetrommel: «An einem Dorfmarkt waren wir mit einem Stand präsent, an dem man den eigenen Aufschlag messen und sich mit einem grossen Tennisschläger fotografieren lassen konnte.»

Weiter suchte Gangl lokal verwurzelte Sponsoren, ging im Dorf umher und suchte potenzielle Unterstützer auf: «Das half auch, den Club besser in Lostorf zu vernetzen und anzubinden.» Gangls Bemühungen haben sich ausbezahlt: «Heute hat der Club wieder 90 aktive Mitglieder.» Dabei handle es sich vor allem um Menschen aus Lostorf, aber auch solche aus der Umgebung: «Lange waren wir überaltert. Aber jetzt kommen etwa auch junge Familienväter, die neu nach Lostorf gezogen sind», so der 65-Jährige.

Scham ist unnötig

Der TCW folgt dem Grundsatz: günstig – unkompliziert – freundlich – gepflegt. Für einen Jahresbeitrag von 190 Franken – für Junioren bis 17 Jahre sind es 50, für 18-20-Jährige 95 Franken – können Mitglieder während der ganzen Sommersaison auf den Aussenplätzen spielen. Eine Reservation ist nicht nötig. «Man kommt und spielt, oder wartet bis der Platz frei ist», so Gangl. Sei der Andrang gross, muss das Team, das den Platz nutzt, ihn nach einer Stunde an die Nächsten weitergeben.

Neben den Tennisflächen gibt es einen lauschigen Sitzplatz, der zum Verweilen oder zum Picknick einlädt. Der TCW versteht sich als Freizeit- und Plauschverein: «Wir nehmen nicht an Wettkämpfen teil, haben keine Wettkampfteams. Dafür wären wir auch zu klein.» Deshalb eigne sich der Club auch für Anfänger, die vom Tennis keine Ahnung haben. «Bei uns braucht sich niemand zu schämen», sagt Gangl lachend. Der TCW hat mit Ronald Hüegli einen professionellen Tennislehrer engagiert, dessen Dienste die Mitglieder nutzen können. Weiter sei es ein Anliegen des Clubs, Kinder und Jugendliche zu fördern, wobei der TCW auch mit dem Tennisclub Dulliken zusammenarbeite. «Unser Tennislehrer unterrichtet im Jahr 25 Kinder.» Wer beim TCW Ambitionen entwickle, könne weiterziehen, etwa nach Dulliken, Olten oder Trimbach – Clubs, die also auf das Ziel hinspielen, an einem Wettkampf teilzunehmen.

Neben dem Tennis kommt im Club auch der soziale Aspekt nicht zu kurz: «Wir haben ein schönes Jahresprogramm mit Wanderungen oder Apéros, das einen fast familiären Charakter hat.» Wie das Angebot des Vereins ist auch seine Struktur schlank und unkompliziert, besteht der Vorstand neben Gangl schlicht aus einem Kassier und einem Aktuar: «Wir wissen, wie der Hase läuft. Da reichen drei Leute.»

Athletik, Kraft und Präzision

Gangl hat den Tennissport erst vor sieben Jahren entdeckt. Früher hatte er Fussball gespielt, hatte auch beruflich mit Sport zu tun: «Ich arbeitete in einer Institution im psycho-sozialen Bereich, habe für die Bewohner dort Fussballspiele organisiert. Ich selbst spielte Fussball als Veteran. Doch mit Mitte 50 spürte ich, dass mein Körper das nicht mehr mitmacht. Deshalb habe ich auf Tennis, das ich in früheren Jahren schon einmal gespielt hatte, umgestellt.»

Auf die Frage, was Tennis von anderen Sportarten unterscheide, sagt der Präsident: «Es sieht einfacher aus, als es ist. Es braucht Athletik, Kraft und Präzision.» Der Reiz sei es, den Ball dahin zu bekommen, wo man ihm haben will oder auch, den Gegner taktisch auszuspielen. Auch das Verletzungsrisiko sei anderer Natur wie etwa bei Fussball oder Skifahren: «Verletzungen sind etwas weniger heftig, aber man kann es etwa mit einem Tennisarm zu tun bekommen.» Und: Tennis lasse sich bis ins hohe Alter spielen. Beim TCW sind auch 80-Jährige aktiv dabei.

www.vogtsport.ch

 

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