TC Froburg holt sich namhafte Verstärkung auf den Court
TC Froburg Nach dem knappen Ligaerhalt im letzten Jahr startet der TC Froburg ab dem 31. Juli in die NLA-Interclub-Saison 2018. Mit einem ehemaligen Davis-Cup-Sieger, dem amtierenden Schweizermeister und einer grossen regionalen Nachwuchshoffnung im Kader wollen es die Froburger mindestens ins Halbfinale schaffen.
Nach einer enttäuschenden Meisterschaft und dem knappen Ligaerhalt im letzten Sommer trumpft der TC Froburg kurz vor dem diesjährigen Saisonstart mit einem überraschenden Transfer auf. Mit Marco Chiudinelli steht eine gestandene Tennisgrösse für Trimbach auf dem Court. Die aktuelle Nummer 6 der Schweiz startete nicht nur gemeinsam mit Jugendfreund Roger Federer seine Karriere beim Basler TC Old Boys, sondern gewann mit ihm sowie Stan Wawrinka und Michi Lammer 2014 den renommierten Davis-Cup.
«Wir müssen uns im Doppel steigern»
Obwohl Chiudinelli erst im letzten Oktober seine 18-jährige Profikarriere beendete und damals der Basler Zeitung zu Protokoll gab sportlich «vor allem Golf anstatt Tennis» spielen zu wollen, hat er sich bereit erklärt, in der diesjährigen NLA-Interclubsaison für die Froburger anzutreten. «Obwohl Marco eine längere Trainingspause hinter sich hat, wird er sicherlich gut vorbereitet sein. Er weiss, worauf er sich einlässt», zeigt Teamcoach Bartolomé Szklarecki auf. Vom 36-jährigen Basler versprechen sich die Trimbacher vor allem in den Doppelpartien Unterstützung. «Im letzten Jahr konnten wir nur wenige Doppel für uns entscheiden. Das muss sich ändern», gibt Teammanager Peter Gubler einen Grund für die Verpflichtung von Chiudinelli an. Gubler zieht die Fäden für den TC Froburg im Hintergrund und unterstützte vor fünf Jahren massgebend den Trimbacher Aufstieg in die NLA - sowohl organisatorisch als auch im Bereich Sponsorensuche.
Verletzungs- und Tie-Break-Pech
Nicht nur bei den Doppelmatches, sondern auch der Verwertung von Match-Tie-Breaks haperte es im letzten Sommer bei den Froburgern. «In 90 Prozent der Fälle zogen wir den Kürzeren. Dies war sehr frustrierend für die Spieler und stellte mit der Zeit eine mentale Belastung dar», blickt Coach Szklarecki zurück. Zudem musste die Mannschaft ab der zweiten Runde auf den verletzten Yann Marty verzichten. Der ehemalige Schweizer Nationalspieler hatte zwar in diesem Jahr wieder mit einer Ellbogen-Verletzung zu kämpfen, zeigte in den letzten Wochen jedoch bei zahlreichen ITF-Turnieren eine solide Leistung. Definitiv wieder mit dabei ist auch der amtierende Schweizer- meister Sandro Ehrat. Der 27-Jährige bestreitet bereits seine dritte Saison mit den Trimbachern und stellt eine unverzichtbare Teamstütze dar.
Regionale Nachwuchsspieler
Um gegen grosse, finanzstarke Clubs wie Grasshopper ZH oder TC Genève Eaux-Vives bestehen zu können, verpflichtet der TC Froburg auch in diesem Jahr die erlaubten zwei ausländischen Verstärkungs-spieler. Ansonsten setzt der «Underdog» auf regionale Stärke. «In unserem NLA-Team sind sieben regionale Nachwuchsspieler vertreten, einige von ihnen bereits seit mehreren Jahren. Ein erstaunlich grosser Anteil», meint Gubler. Dieser rührt wohl von der konsequenten Nachwuchsförderung in der Region. «Spieler wie Tashi Vulnet oder Nico Borter begleite ich bereits seit mehr als einem Jahrzehnt als Trainer», meint Szklarecki und fügt stolz an: «Dass sie jetzt den Schritt in die NLA geschafft haben, ist eine schöne Genugtuung für meinen Job.» Schliesslich konnten einige von ihnen bereits Erfolge in der höchsten nationalen Liga erzielen. «Vor allem der 20-jährige Luca Keist überzeugte mit einer guten Leistung und konnte bereits auf Platz sechs gegen höher klassierte Gegner siegen», so Gubler. Mit Mischa Lanz gesellt sich in diesem Jahr zudem die vielversprechendste Nachwuchshoffnung aus der Region zum Team. Der Hägendörfer holte sich in diesem Jahr bereits den Einzel- als auch Doppelsieg in der Swiss Junior Trophy und belegt die Nummer 34 in der nationalen Klassierung.
«Saisonstart nicht verschlafen»
Mischa Lanz wechselt vom Ligagegner TC Schützenmatt zu den Trimbachern. Gegen den Kantonsrivalen holten die Froburger im letzten Sommer die entscheidenden Punkte für den Ligaerhalt und absolvieren ihren diesjährigen Saisonstart. Wenn die Solothurner wirklich mit Henri Laaksonen, der aktuellen Nummer 3 der Schweiz, auffahren, könnte diese Begegnung sehr spannend werden. «Ein besonderer Saisonstart. Wir müssen voll bei der Sache und hoch konzentriert sein», so Szklarecki. Schliesslich habe sich die Mannschaft in diesem Jahr zum Ziel gesetzt, den Ligaerhalt möglichst früh zu sichern. Eine Garantie gebe es dafür zwar nie, meint der Coach, wirkt aber zugleich sehr zuversichtlich: «Wir haben eine wirklich gute Mannschaft aufgestellt und wenn das Team sich gut zusammenfügt, ist einiges möglich.» 2015 holte sich der kleine TC Froburg gegen die Grossen aus Zürich und Genf sensationell den Schweizermeister-Titel nach Trimbach. Ist gar eine Wiederholung möglich? «Kaum. Damals hat einfach alles gepasst. Und die Mannschaft ist in den entscheidenden Momenten über sich hinausgewachsen», erinnert sich der gebürtige Pole gerne an das Sommermärchen. Die grösste Herausforderung im 2018 ist deshalb für Szklarecki: «Eine funktionierende Mannschaft formen.» Mit Chiudinelli, Marti, Ehrat und den vielen hungrigen Jungen eine grosse Aufgabe. Nach den Auswärtsspielen gegen Schützenmatt und Neuchâtel folgen am Samstag, 4. und Dienstag, 7. August Heimspiele gegen den Grasshopper-Club Zürich und den aktuellen Schweizermeister Seeblick ZH. «Dabei setzen wir auf die Unterstützung von zahlreichen regionalen Tennisfans», schliesst Peter Gubler.
Heimspiele TC Froburg NLA:
Tenniscenter Trimbach
Alte Hauensteinstrasse 2, 4632 Trimbach
Sa, 4. August, ab 11 Uhr
Di, 7. August, ab 12 Uhr
Weitere Infos und den genaue Saisonspielplan finden Sie unter:
<link http: www.tennis-trimbach.ch>www.tennis-trimbach.ch