Spielerisch die Welt erkunden

Spielgruppe Gümper Obergösgen Die Spielgruppe Gümper fördert Kinder im Vorschulalter. Besonders Kinder mit Migrationshintergrund werden durch das Programm spielerisch auf den Kindergarten und die Schule vorbereitet.

In der Waldspielgruppe können sich die Kinder austoben und ihre motorischen Fähigkeiten kennenlernen. (Bilder: ZVG)

In der Waldspielgruppe können sich die Kinder austoben und ihre motorischen Fähigkeiten kennenlernen. (Bilder: ZVG)

Corinne Wyss-Huber.

Corinne Wyss-Huber.

In der Zimmerspielgruppe wird gespielt und gebastelt, aber dank des Frühförderungsprogramms auch die Fremdsprache Deutsch beigebracht.

In der Zimmerspielgruppe wird gespielt und gebastelt, aber dank des Frühförderungsprogramms auch die Fremdsprache Deutsch beigebracht.

Seit dem Jahr 1989 turnen, spielen und lachen Kinder im Vorschulalter in der Spielgruppe Gümper. Sie ist als Verein organisiert und besteht aus vier Vorstandsmitgliedern und vier Spielgruppenleiterinnen. Die Mitglieder sind allesamt Mütter aus dem Dorf und der Umgebung, welche die Spielgruppe mit viel Herzblut leiten. So auch die Präsidentin des Vereins, Corinne Wyss-Huber. Die 40-jährige ist in Olten wohnhaft und selbst in Obergösgen aufgewachsen, weshalb ihr der Verein besonders am Herzen liegt. Seit vier Jahren ist sie dessen Präsidentin. Die Frühförderung der Kinder ist ihr besonders wichtig: «Im Kindergarten wird bereits einiges von den Kindern verlangt. Daher ist es ideal, wenn man bereits in der Spielgruppe auf spielerische Art an der Förderung ansetzen kann und ihnen erste Regeln beibringt. In der Spielgruppe darf man noch lernen, im Kindergarten muss man.»

Dies ist ein wichtiges Ziel, welches sich die Spielgruppe Gümper gesetzt hat. Dank der Frühförderung lernen besonders Kinder mit Migrationshintergrund, wie sie sich verbal richtig ausdrücken und Bedürfnisse benennen können. Die Leiterinnen bringen ihnen dies spielerisch bei, indem sie gemeinsam Znüni essen, Geschichten vorlesen und auf Gegenstände zeigen und diese gemeinsam benennen. Auch die Stiftung Arkadis unterstützt sie regelmässig bei der Förderung der Kinder. Man merke dann im Kindergarten, welche Kinder bereits in der Spielgruppe waren und welche nicht, «nämlich diejenigen, welche bereits ruhiger im Kreis sitzen und zuhören können», erklärt Wyss-Huber. Der Nachwuchs wird an Regeln und fremde Betreuungspersonen gewöhnt, hat aber trotzdem viel Freiraum, um die eigenen Bedürfnisse ausleben zu können. «Die Kinder dürfen das spielen, was sie möchten. Wenn ein Kind nicht basteln will, dann muss es das auch nicht. In der Schule muss es dann genug basteln», schmunzelt die Präsidentin, welche selbst Mutter einer Tochter ist.

Regelmässige Weiterbildungen

Um die Kinder fachgerecht unterstützen zu können, werden die Leiterinnen regelmässig vom Verein in Weiterbildungen geschickt. «Der Stellenwert der Spielgruppenleiterinnen ist in der Gesellschaft definitiv gestiegen. Die Spielgruppe ist zur familienergänzenden Betreuung geworden. Dementsprechend sind jetzt bessere Ausbildungen vorhanden als früher», ergänzt Wyss-Huber. Bald sei auch vom Kanton vorgegeben, dass die Gemeinden eine vorschulische Frühförderung anbieten müssen. Für diese Vorgaben ist die Spielgruppe Gümper mit ihren gut ausgebildeten Leiterinnen und dem engagierten Vorstand im Hintergrund gewappnet.

Die Eltern der Kinder dürfen wählen, ob sie ihre Kinder in die Zimmer- und oder in die Waldspielgruppe schicken möchten. Die Waldspielgruppe erfreut sich grosser Beliebtheit, da der Wald eine entspannende Wirkung auf die Kinder hat und mit vielfältigen Möglichkeiten deren motorische Entwicklung fördert. «Momentan sind viele Kinder in der Waldspielgruppe angemeldet. Dort erkunden sie die Natur und die vier Jahreszeiten. Sie sind bei fast jeder Witterung draussen und erkunden die Welt». Die Kinder können an einem oder mehreren Halbtagen pro Woche in die Spielgruppe geschickt werden. Besonders für Kinder mit Migrationshintergrund ist es ideal, wenn sie rund zwei Halbtage pro Woche vorbeikommen, damit sie die neue Sprache Deutsch möglichst gut vor dem Kindergarten lernen können.

Die Familien dieser Kinder werden dank des grossen Netzwerks des Vereins auf die Spielgruppe aufmerksam. «Fast alle Kinder aus Obergösgen besuchen im Jahr vor dem Kindergarteneintritt unsere Spielgruppe. In den letzten drei Jahren konnten gar alle Kinder mit Deutsch als Fremdsprache unsere Spielgruppe besuchen. So können alle Kinder mit Migrationshintergrund von unserem Förderprogramm profitieren. Das ist das Spezielle und auch das Schöne an unserer Spielgruppe. Möglich ist dies durch das gute Netzwerk der Leiterinnen und des Vorstands. Jeder kennt hier jeden», erzählt die Präsidentin. Da es wichtig ist, dass man im Dorf präsent ist und die Familien kennt, wird sie ihr Amt an der Generalversammlung im September an die Nachfolgerin Vanessa Turner übergeben.

Viele Anlässe im Jahresverlauf

Nebst dem spielerischen Fördern in der Spielgruppe organisiert der Verein jedes Jahr verschiedenste Anlässe, wie etwa im Juni die Spielgruppen-Reise, bei welcher alle Spielgruppen-Kinder mitkommen dürfen. Zudem ist der Verein beim Ferienpass dabei. Auch bietet die Spielgruppe Gümper sechs Mal im Jahr Waldnachmittage an. An diesen Nachmittagen nehmen Kinder vom Kindergarten bis in die zweite Klasse teil. «Das sind immer schöne Momente, wenn die älteren Kinder für einen Nachmittag wieder zurück zu ihren Leiterinnen kommen können.»

Dieses Jahr ist zudem am 25. Juni ein Kinder- und Jugendfest in Obergösgen geplant. Nachdem die Jubiläumsfeier im Jahr 2019 so erfolgreich war, haben die Vorstandsmitglieder beschlossen, dass es solche Anlässe öfters geben soll. Das Fest wird gemeinsam mit der Kulturkommission der Einwohnergemeinde Obergösgen und der offenen Jugendarbeit Lostorf-Obergösgen (OJALO) organisiert. «Es wird ein grosser Anlass, bestimmt werden alle Kinder im Dorf dabei sein», freut sich Corinne Wyss-Huber. Durch diesen Anlass können sie darüber hinaus Präsenz zeigen und die nächste Generation Kinder und Familie für ihre Spielgruppe begeistern.

So wird die Spielgruppe Gümper auch zukünftig viele Familien mit ins Boot holen können. «Das ist uns wichtig und gehört zu unseren Zielen. Wir wollen weiterhin mit unserem Netzwerk möglichst alle Kinder erreichen. Jedes Kind soll die Möglichkeit haben, in die Spielgruppe gehen zu können. Daher achten wir darauf, dass wir keine Wartelisten haben und unsere Tarife so tief wie möglich bleiben. So können auch die Kinder aus einkommensschwächeren Familien unsere Spielgruppe besuchen», so Corinne Wyss-Huber.

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