Rat im Umgang mit Computern
Computeria Olten Ein sechsköpfiges Team steht hinter der Computeria Olten, die in Treffen den Umgang mit Computern erklärt und einen Fundus an Ratgebern bereitstellt.
Die Computeria Olten wolle älteren Menschen einen positiven Umgang mit Computern vermitteln, sind sich Manfred Peier und Fritz Aeberhard einig. «Und ihnen helfen, Misserfolge zu überwinden», hängt Aeberhard an. Dass Menschen Gefahr laufen, bei der rasanten Entwicklung von Computern abzuhängen, liegt auf der Hand – das zu vermeiden, ist also ein hehres Ziel. Schliesslich sind die Rechner längst in jeden Lebensbereich vorgedrungen. Sie seien aber nur ein kleines Rädchen in dieser Bemühung, winken Peier und Aeberhard ab, die sich zusammen mit vier anderen in der Computeria Olten engagieren.
Der Verein veranstaltet monatliche Treffen. In kurzen Vorträgen wird dort der Umgang mit Computern erklärt: Zum Beispiel wie E-Banking funktioniert, wie man mit Microsoft Word Vorlagen erstellt oder auch einfach wie man Fotos auf den Computer laden kann. Auch Apps, die für Smartphones verfügbar sind, werden besprochen. Beim nächsten Treffen von morgen Freitag, 11. Juni, wird es ein Vergleich zwischen «Schweiz mobil» und «Swisstopo» sein, zwei digitalen Landkarten.
Was an den Treffen besprochen wurde, wird auf Merkblättern festgehalten. Ein Fundus von über 170 solcher sind auf der Webseite der Computeria Olten frei zugänglich. Daneben finden sich allerlei Tipps und Tricks, eine Liste mit nützlichen Apps und Links zu weiterführender Literatur. Wer damit für ein Computerproblem keine Hilfe findet, kann die Computeria um einen Hausbesuch bitten. «Das machen wir aber nur für Leute, die wir von den Treffen kennen», stellt Peier klar. Man wolle Fachgeschäften keine Konkurrenz machen. Deswegen habe die Computeria solche Anfragen auch schon abgelehnt.
Immer etwa dreissig Leute an den Treffen
Der Newsletter der Computeria ginge an rund 160 E-Mail-Adressen, berichtet Aeberhard. «An den Treffen nehmen dann immer etwa dreissig Leute teil.» Viele davon seien Stammgäste, manche auch seit der Gründung der Computeria im Jahr 2007.
Aeberhard stiess damals als Gründungsmitglied zu «einem bunt gemischten Haufen», wie der 78-Jährige erzählt. Der Lostorfer Heinz Wegner hatte die örtliche Pro Senectute dazu gedrängt, doch eine Computeria zu gründen. Erst als eine Praktikantin der Pro Senectute sich für ihre Abschlussarbeit die Gründung einer Oltner Computeria zum Ziel setzte, nahm das Projekt Fahrt auf. «Frau Rüegger kam auf mich zu», erinnert sich Aeberhard an die Praktikantin. Als Lehrer, der die Digitalisierung an Schulen begleitete, war Aeberhards pädagogisches Geschick gefragt. So fand am 13. September 2007 das erste Treffen der Computeria Olten statt. «Der einzige wirkliche Experte war der Lostorfer Max Riesen, der ein Computergeschäft betrieb», erinnert sich Aeberhard.
Sechsköpfiges Team
Als Wegner, damals schon über achtzig, vor sechs Jahren kürzer treten wollte, ging Aeberhard auf Peier zu, auch er ein Pädagoge und als solcher Schulleiter. «In der Funktion hatte auch ich mit der Digitalisierung zu tun», sagt der heute 65-jährige Peier. «Er stapelt tief», wirft Aeberhard schmunzelnd ein. Peier sei jener im sechsköpfigen Team mit dem grössten Computerfachwissen. Seither amtet Peier als Präsident, «auf dem Papier», ergänzt er. Die Arbeiten würden aufgeteilt.
So kommt das Team etwa zwei Wochen vor den Treffen zusammen, um die Themen zu bestimmen. «Idealerweise werden die an uns herangetragen», erklärt Aeberhard, «über Fragen von den Besuchenden.» Weil das aber nicht immer der Fall sei, bestimmten sie auch selber, was nun besprochen werden soll.
«Die Leute genieren sich, zu fragen», gehen Peier und Aeberhard einig. Auch deshalb seien die Treffen so wichtig. «Nach den Vorträgen stehen wir für Fragen zur Verfügung.» In diesem kleinen Rahmen trauten sich die Menschen eher, nach Rat zu fragen. Manche würden auch ihren Laptop mitbringen, um ein Problem gleich vor Ort zu lösen. «Die Leute sind immer sehr dankbar», erzählt Peier. Für das Team sei das die grösste Motivation.
Aus vierzig verschiedenen Gemeinden
Und natürlich sind in der Computeria über die Jahre auch Freundschaften entstanden. «Computeria setzt sich ja zusammen aus Computer und Cafeteria», meint Aeberhard schmunzelnd. In den Pausen und vor und nach den Treffen würde selten nur über Computer gesprochen. Aus vierzig verschiedenen Gemeinden vom Aaregäu bis Oberentfelden kämen die Leute zu den Treffen nach Olten.
Bis zur Coronapandemie traf sich die Computeria jeden ersten Donnerstag im Monat in der Oltner Seniorenresidenz Bornblick, ohne Anmeldung. Seit Frühling 2020 findet die Computeria, nach drei digitalen Ausgaben, im Saal der Oltner Marienkirche statt, wegen den Schutzmassnahmen nun auch mit Anmeldung. «Nun sind die Treffen an immer anderen Wochentagen», so Peier. Denn die Computeria müsse sich nach der Saalbelegung richten. Der Eintritt von zwölf Franken geht an Saalmiete, die Anschaffung von neuen Programmen oder manchmal auch als Honorar an externe Referenten. Peier ergänzt schmunzelnd: «Dazu gibts Mineralwasser à discrétion.»
Computeria Olten
Freitag, 11. Juni, 14 bis 16 Uhr,
anschliessend Fragerunde
Saal der Marienkriche Olten