Musikgenuss in der Schützi
OltenAir Am Freitag, 2. und Samstag, 3. August findet bereits das dritte «OltenAir» in der Schützi statt. Fabienne Hurni und Daniel Kissling erzählen, wieso für die dritte Ausgabe des Musikfestivals mit Acts wie Ta’Shan, Evelinn Trouble und Andrea Bignasca eine Neuorganisation nötig war.
Den lang gehegten Wunsch, in Olten ein Musikfestival auf die Beine zu stellen, setzte eine Gruppe Oltnerinnen und Oltner vor zwei Jahren in die Tat um. Nach einem fulminanten Start mit beinahe zwei ausverkauften Tagen im Jahr 2017 musste der Verein Open Air Olten jedoch im vergangenen Jahr einen Verlust verbuchen. Das Minus über 15’000 Franken konnte nur dank der ersten erfolgreichen Durchführung aufgefangen werden.
Neue Organisation
«Nachdem im ersten Jahr sowohl mit dem Wetter, den auftretenden Musikern sowie den Besucherzahlen alles passte, merkten wir im zweiten Jahr, dass diese Grundlagen nicht reichen», hält Co-Präsidentin Fabienne Hurni fest. Das heisse Wetter und interne nicht optimale Abläufe setzten den Organisatoren zu. «Wir mussten unsere Lehren ziehen und einsehen, dass endlose Sitzungen mit bis zu zwölf Personen nicht zielführend sein können», hält Hurni fest. «Um zu vermeiden, dass Fabienne auch in diesem Jahr während vier Wochen Schilder malt, weil niemand für die Deko verantwortlich ist, haben wir für die dritte Durchführung die Aufgaben neu verteilt und das Team zusammengestellt», zeigt das Vereinsmitglied Daniel Kissling auf. «Die Deko wurde stets etwas stiefmütterlich behandelt, aber gerade sie ist entscheidend, um ein schönes Ambiente zu schaffen», so Hurni. Mit zur einen Hälfte altbekannten und der anderen Hälfte neuen Gesichtern wurde die Gesamtkoordination auf fünf Schultern verteilt: Fabienne Hurni (Co-Präsidentin, Deko und Infrastruktur), Nils Loeffel (Co-Präsident, Kommunikation und Bar), Adrian Funk (Finanzen und Sponsoring), Lucas Lombardo (Booking und Food) sowie Seu-Jhing Tang (Sicherheit und Personal). «Nun haben wir effizientere Sitzungen, kürzere Wege und können die Arbeiten innerhalb der Ressorts auf die 27 Personen verteilen.» Mit dieser Massnahme sollten die OK-Leitungen am Festival für Notfälle entlastet sein. «Glücklicherweise war im vergangenen Jahr ein Bienenstich der grösste Zwischenfall, den wir zu verzeichnen hatten, aber man muss auf alles vorbereitet sein», hält Kissling fest.
Ehrenamtlicher Einsatz
«Im vergangenen Jahr hatten wir 120 Helfer, die wir nun in diesem Jahr auf 80 Personen reduzieren wollen, da sonst die Relation zu den 600 Personen, die wir auf das Gelände vor der Schützi lassen können, nicht mehr stimmt», erklärt Hurni. Daneben sei es auch ein Kostenpunkt, schliesslich müssten neben den Musikern auch die Helfer verpflegt werden. Sowohl die Vereinsmitglieder, als auch die Helfer sind allesamt ehrenamtlich tätig. «Auf Helfer sind wir angewiesen, schliesslich gibt es drei Bars zu betreuen, die in über 20 Schichten während der zwei Tage abgedeckt sein müssen», zeigt Kissling auf. Hinzu kämen der Bühnenaufbau, die Eingangskontrollen und das Catering. «Mit einem Budget über 130’000 Franken, kaum Unterstützung von Stadt und Kanton und der schwierigen Sponsorensuche muss gut kalkuliert werden», betont Kissling. Dies war auch der Grund, weshalb die Eintrittspreise moderat angehoben werden mussten.
Freitag mit viel Frauenpower
Nachdem in den vergangenen zwei Jahren der Freitag Rock- und Pop-Interessierte anzog und der Samstag im Zeichen von Hip Hop und Reggae stand, ist es in diesem Jahr erstmals umgekehrt. Am Freitag, 2. August mischt der deutsche Rapper «Megaloh» und der Solothurner Rapper «Pronto» die Schützi auf, während die sechsköpfige Gruppe «Zion Step» mit Reggae, Funk, Soul, Cumbia und Jazz den Sommer feiert. Eindrücklich ist am Freitag die geballte Ladung Frauenpower. So stehen vier Musikerinnen auf der Bühne. Damit wurde das Versprechen der Organisatoren eingelöst, das Programm zukünftig mit mehr weiblichen Acts zu gestalten. Mit «Ta’Shan», der Bernerin mit indischen Wurzeln, die inzwischen in London lebt, der St. Gallerin «Priya Ragu» mit Wurzeln in Sri-Lanka und der Zürcherin Naomi Lareine ertönen R&B-Klänge in der Schützi, während die Luzernerin «Ivorrie» die männerdominierte Schweizer Rap-Szene auffrischt.
Musikalische Vielfalt am Samstag
Der Samstag startet nach dem letzten Jahr auch wieder um 14 Uhr. «Wir haben uns viele Gedanken darüber gemacht, mit welchen Acts bereits am Nachmittag eine gemütliche Festivalstimmung entstehen kann», erzählt Hurni. «Wir sind ein Stadtfestival, bei welchem die Besucher nicht übernachten und deshalb auch nicht automatisch auf das Festivalgelände zurückkehren», zeigt Kissling auf. Geballte Ladung Rock bringen sowohl die deutsche Band «Long Distance Calling», das Duo «Gurr», die Band «Velvet two Stripes» mit viel Frauenpower sowie die Solothurner Band mit Oltner Beteiligung «Freezes Deyna» auf die Bühne. «Eigentlich ein Headliner wäre die niederländische Band «De Staat», die bereits als Support von «Muse» auf Tour waren. Sie spielen am Nachmittag bei uns in Olten und am Abend als Hauptact in Frauenfeld», erzählt Kissling nicht ohne Stolz. Für sphärische Rockklänge sorgen die Zürcherin Evelinn Trouble, die mit dem Schweizer Musikpreis ausgezeichnet wurde, und das Zofinger Quartett «Miss Kryptonite». Ausserdem wird am Samstag mit dem Solothurner Rapper «Pato» und der taufrischen Oltner Band «Monokind» auch zwei Newcomern eine Bühne geboten. Zwischen Rock und Folk zu Hause sind der Bündner Musiker «Kaufmann» und der Tessiner Andrea Bignasca, der bereits im Februar vor vollen Rängen das Coq d’ Or rockte. «Es wird an zwei Tagen ein breites musikalisches Spektrum geboten», betont Kissling. «Ich nehme mir jeweils für das Festival ein paar Tage frei und stehe schliesslich eine Woche im Einsatz. Das strengt an, andererseits macht es auch riesigen Spass mit dem tollen, bunt zusammengewürfelten Team zu arbeiten und gemeinsam mit ihnen ein Festival mit familiärer Atmosphäre auf die Beine zu stellen», schliesst Hurni.
Tickets und Infos unter: <link http: www.oltenair.ch>www.oltenair.ch