«Mit der Wunschfeder wollen wir auf Trends reagieren»

31. Oltner Kabarett-Tage Vom 23. Mai bis 2. Juni halten zum 31. Mal die Oltner Kabarett-Tage in der Dreitannenstadt Einzug. Obwohl nach zehn Jahren erstmals unter neuer Leitung, bleibt das OK dem bisherigen Erfolgskonzept treu. Einzig verändertes Gefäss ist in diesem Jahr die «Wunschfeder».

Der neue Gesamtleiter Alex Summermatter (r.) mit dem neuen künstlerischen Leiter Rainer von Arx vor dem letztjährig eröffneten Quai Cornichon, der ab dem 23. Mai durch die Preisträger 2018 «Schertenlaib & Jegerlehner» erweitert wird. (Bild:
Der neue Gesamtleiter Alex Summermatter (r.) mit dem neuen künstlerischen Leiter Rainer von Arx vor dem letztjährig eröffneten Quai Cornichon, der ab dem 23. Mai durch die Preisträger 2018 «Schertenlaib & Jegerlehner» erweitert wird. (Bild: vwe)

Nach über zehn Jahren als Gesamtleiter übergab Claude Schoch, «Gurken-Schoch» genannt, sein Amt an Alex Summermatter. Gleichzeitig trat Christa Hirschi, bisherige künstlerische Leiterin der Kabarett-Tage, ihre Aufgabe an Nachfolger Rainer von Arx ab. Trotz der internen Wechsel war jedoch nie eine Kompletterneuerung des Festival-Konzeptes geplant. «Schliesslich arbeiten wir als Team bereits seit einigen Jahren zusammen. Ich als Kommunikationsverantwortlicher und Rainer war aktiv beim Aufbau des Kabarett-Castings dabei», erklärt Alex Summermatter.

Aus Sprung- wird Wunschfeder

Eine Überprüfung der bisherigen Gefässe haben die beiden dennoch vorgenommen. «Dabei fiel beispielsweise auf, dass wir mit dem Casting und der Sprungfeder fast zu viele Nachwuchs-wettbewerbe anbieten», meint der neue künstlerische Leiter Rainer von Arx. Kurzerhand wurde aus der Sprung- die Wunschfeder und ein neues Format war geboren. Dabei wird dem Publikum die Möglichkeit geboten, mehrere junge, vielversprechende Künstler aus dem In- und Ausland an einem Abend kennenzulernen. Bis jetzt stehen an der Wunschfeder vom Donnerstag, 31. Mai der letztjährige Kabarett-Casting-Sieger Jakob Heymann, die Österreicherin Lisa Eckhart und der deutsche Musik-Kabarettist Peter Fischer auf der Bühne. «Es können aber durchaus noch weitere Künstlerinnen und Künstler dazukommen», so von Arx. Das Format soll dem Programmteam auch die Möglichkeit bieten, spontan auf aktuelle Trends und Neu-entdeckungen zu reagieren. «Wenn uns jemand an den Künstler- und Kulturbörsen in Freiburg (D) oder Thun (BE) überzeugt, welche im Januar beziehungsweise April stattfinden, möchten wir in Zukunft ein Gefäss für solch kurzfristige Buchungen haben», erklärt der künstlerische Leiter. Dies sei insbesondere wichtig, da die Kabarett-Szene immer weitsichtiger werde. «Wir müssen bereits jetzt Acts für 2020 buchen, damit die Künstlerinnen und Künstler noch verfügbar sind. Daher bleibt für spontane Entscheide sonst wenig Platz», zeigt von Arx auf. Mit der Wunschfeder soll zudem den Zuschauern ein Mitspracherecht eingeräumt werden. «Nach dem Abend fragen wir vor Ort oder per Social Media, welcher Act gefallen hat und von wem sie in Zukunft mehr sehen möchten», so Rainer von Arx.

Jegliche Facetten des Kabaretts

Nebst den diesjährigen «Blockbustern» wie Giacobbo/Müller, Joachim Rittmeyer und Patrick Frey, dem «Kabarett meets Stand-Up-Comedy»-Abend mit Hazel Brugger und Gabriel Vetter oder den diesjährigen «Cornichon»-Gewinnern Schertenlaib & Jegerlehner soll stets auch unbekannteren Darstellern eine Plattform geboten werden. «Schliesslich wollen wir jegliche Facetten des Kabaretts an unserem Festival zeigen und nicht nur den mehrheitsfähigen Geschmack bedienen. Bei uns treten so auch Künstler wie der erfolgreiche deutsche Kabarettist HG Butzko auf, der in der Schweiz praktisch nie zu erleben ist», meint Summermatter. Dass aufgrund dieser Philosophie nicht jeder Abend so populär ist wie zum Beispiel «Brugger/Vetter» - die Veranstaltung war innert fünf Minuten ausverkauft - sei voraussehbar. Dennoch werde bei fast jedem Abend eine Minimal-auslastung von zirka 80% erreicht.

Jüngere Besucher anziehen

Ein weiteres Ziel sei, in Zukunft jüngere Besucher anzuziehen. Dies wird in diesem Jahr sowohl mit dem Auftritt von Manuel Löwensberg, der Kindergeschichten ab sieben Jahren erzählt, als auch mit einer Schülervorstellung des englischsprachigen Kabaretts von Sven Kemmler angestrebt. Zudem bietet das Festival Gesichtern aus der internationalen Slamszene wie Renato Kaiser, Till Reiners, Tilman Birr oder Christoph Simon eine Bühne. «Slams haben sich gut etabliert beim jüngeren Publikum. Diese Zuschauergruppe wollen wir auch an die Kabarett-Tage locken», erklärt von Arx die Idee. Bei den alteingesessenen Kabarett-Liebhabern sei Olten ohnehin bereits ein Begriff und die elf Tage fest im Kalender notiert, sind sich die beiden OK-Mitglieder sicher.

31. Oltner Kabarett-Tage
23. Mai bis 2. Juni

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