Mit der Natur im Einklang

Kraut und Wiese Der jüngst gegründete Verein Kraut und Wiese aus Winznau bietet ein vielfältiges Programm für Naturbegeisterte von Jung bis Alt an. Besonders die regelmässigen Jahreskreisfeste sind wichtige Anlässe auf der Agenda.

Celina Schärli, Anna-Lena Holm und Laila Eleganti (v.l.) im Garten des Hofs, wo das Jahreskreisfest Samhain stattfinden wird. (Bild: TAB)
Celina Schärli, Anna-Lena Holm und Laila Eleganti (v.l.) im Garten des Hofs, wo das Jahreskreisfest Samhain stattfinden wird. (Bild: TAB)

Ausserhalb des Winznauer Dorfkerns findet man sich am Waldrand in einem ruhigen und idyllischen Quartier wieder. Am Ende einer Strasse befindet sich ein Hof mit einem grossen Garten voller Gemüse und Obstbäume. Dort ist der Hauptsitz des Vereins Kraut und Wiese, welcher im Juni dieses Jahres gegründet wurde. Drinnen sitzen drei von vier Gründerinnen am Küchentisch bei einem frisch gepressten Glas Apfelmost.

Der Hof gehört dem Partner von Celina Schärli. Die beiden wohnen dort mit ihrem gemeinsamen Sohn. Die 28-jährige ist Lehrerin und Wildnispädagogin und hatte vor einigen Monaten gemeinsam mit Anna-Lena Holm die Idee, einen Verein zu gründen. Allerdings schwirrte der Gedanke, ihr Wissen als Wildnis- und Wildkräuterpädagoginnen weiterzugeben, schon länger in den Köpfen herum. «Wir interessieren uns auch schon seit einiger Zeit für die Jahreskreisfeste und haben diese regelmässig im kleinen Kreis gefeiert. Irgendwann kam der Wunsch auf, diese Feste mit vielen anderen Menschen zu zelebrieren. Die Jahreskreisfeste sind zudem ein schöner Ersatz für die christlichen Feste, mit welchen sich heutzutage nicht mehr alle Menschen identifizieren können», erzählt Anna-Lena Holm, die Präsidentin von Kraut und Wiese.

Patricia Holm, die Mutter von Anna-Lena Holm, war ebenso begeistert von der Idee eines naturverbundenen Vereins und half kurz darauf bei der Organisation mit. Als Laila Eleganti dazustiess, war der Vorstand des Vereins komplett. Die vier waren sich einig, dass gerade jetzt der richtige Zeitpunkt für die Gründung des Vereins ist, da sich in Zeiten der Pandemie viele Menschen nach Naturbegegnungen sehnen. Der Startschuss von Kraut und Wiese machte das Sommersonnenwende-Fest am 20. Juni.

«Name war eine Zangengeburt»

Das Thema des Vereins sollte auch im Namen sofort erkennbar sein. Die vier Frauen hatten viele Ideen, was den Vereinsnamen betrifft. «Es war eine richtige Zangengeburt», lacht Eleganti, «aber am Ende hat bei einer Umfrage den meisten Menschen Kraut und Wiese am besten gefallen. Der Name bleibt hängen und wird mit der Natur in Verbindung gesetzt.» Das Programm zeigt, dass die Vorstandsmitglieder mit dem Namen ins Schwarze getroffen haben. Es setzt sich aus einer grossen Palette an Natur-Workshops und -festen zusammen. «Wir machen Wildkräuterführungen und Kräuterwerkstätte für Kinder», zählt Holm auf. Trotz der zahlreichen Besucherinnen und Besucher an den Workshops sind noch keine aktiven Mitglieder dabei, da sie gerade erste begonnen haben, den Verein zu strukturieren. «Wir möchten den Verein möglichst offen gestalten, es soll keine geschlossene Gesellschaft werden. Die meisten Menschen kommen einfach an die Anlässe, auf die sie Lust haben», fügt Anna-Lena Holm an, welche als selbständige Fotografin arbeitet. Dieser Meinung ist auch die Sozialpädagogin Laila Eleganti: «Wir freuen uns natürlich, wenn jemand aktiv wird und in einem Workshop sein eigenes Wissen weitergibt. Hauptsächlich geht es aber darum, gemeinsam zu feiern und sich an den Schönheiten der Natur zu erfreuen.»

Am 31. Oktober findet wieder ein Jahreskreisfest statt. Das Fest nennt sich «Samhain» und stammt aus der keltisch-germanischen Kultur. Den meisten wird dieses Fest als Halloween bekannt sein. Doch Samhain bedeutet viel mehr als Süsses oder Saures. «Das Fest hat etwas Mystisches. Es markiert das Ende der Erntezeit und den Beginn des Winters. Man verabschiedet sich also vom Jahr», erklärt Eleganti. Das Fest beginnt am Nachmittag, wobei zuerst ein Spaziergang durch den Wald geplant ist. Dort werden die wichtigsten Pflanzen, Beeren und Nüsse der aktuellen Jahreszeit erkundet. Anschliessend gibt es auf dem Hof von Celina Schärli eine heisse Kürbissuppe vom offenen Feuer, und es werden Geschichten und Mythologien über Samhain erzählt. Für das Jahreskreisfest kann man sich noch bis heute Donnerstag anmelden.

Offen für alle Naturinteressierten

Trotz des keltisch-germanisch angehauchten Anlasses ist der Verein offen für alle Naturinteressierten. «Die Kelten und Germanen sind eine Kultur, aus der unsere Wurzeln und Traditionen herkommen. Wir verbinden das nicht mit einer Religion», schildert Celina Schärli. «Bei uns ist jeder willkommen, egal welche Herkunft, Religion oder Weltansicht er oder sie hat», ergänzt Laila Eleganti.

Nebst diesem Anlass sind bereits viele weitere Ideen in den Köpfen der jungen Frauen. Diese möchten sie so schnell wie möglich in die Realität umsetzen. «Ein Permakultur-Workshop ist bereits in Planung. Ausserdem wird es bald einen Kochworkshop mit Wildkräutern geben. Das wurde bereits oft von unseren Besucherinnen und Besuchern gewünscht. Was auf jeden Fall regelmässig stattfinden wird, sind die Wildkräuterführungen», zählt Holm auf. «Und wenn Laila Eleganti ihre Pilates-Weiterbildung abgeschlossen haben wird, werden wir auch Pilates-Kurse in der Natur anbieten», fügt Schärli an. Zudem haben sie auch Ideen für einen Kosmetik-Workshop, in dem man selbst Naturprodukte herstellen kann.

Mit den Köpfen voller Ideen und viel Motivation für die nächsten Anlässe verabschieden sich die drei Frauen voneinander. Mit auf den Weg gibt es eine Flasche frischen Apfelmost vom Hof von Celina Schärli, weil das Glas viel zu schnell leer geworden ist.

www.krautundwiese.ch

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