Internationale Grössen in Olten
Eislaufclub Olten Mit dem Oltner Dreitannencup vom Freitag, 18. bis Sonntag, 20. September beginnt die Eiskunstlaufsaison. Die Coronapandemie beschert zwar mehr Aufwand, aber auch Läuferinnen und Läufer von Weltklasseformat.
Katharina Brunner steht auf den Rängen des Oltner Eisstadions Kleinholz, blickt über die Eisbahn unter ihr und legt die Stirn in Falten: «Dort hängen wir die Fahnen auf», zeigt die 63-Jährige auf das eine Ende der Bahn, «und da werden überall Blumengebinde hängen.» Mit ausgebreiteten Armen hängt sie an: «Und die Banden packen wir natürlich ein.» Seit über vierzig Jahren ist Brunner Cheftrainerin des Eislaufclub Olten (elco). Für den Dreitannencup, den der «elco» organisiert, soll das Stadion eine angemessene Kulisse bieten. Denn der Wettbewerb in Olten eröffnet üblicherweise die Eiskunstlaufsaison. Heuer findet er vom Freitag, 18. bis Sonntag, 20. September statt. «Wir bemühen uns, das Stadion festlich einzurichten», sagt Brunner. «Die Läuferinnen und Läufer, die Jury und das Publikum schätzen das», weiss sie. Dekorierte Eisstadien sind im Eiskunstlauf selten, der Dreitannencup somit eine willkommene Ausnahme. «Es herrscht auch immer eine entspannte Stimmung», sagt Brunner über den Oltner Wettbewerb. Zum Saisonauftakt treten die Läuferinnen und Läufer mit neuen Programmen an. «Da wird auch noch viel ausprobiert, das schon wenige Wochen später in anderer Form zu sehen sein wird», so Brunner. Auf diese Experimente freue sie sich besonders. «Das Niveau wird dieses Jahr sehr hoch sein.»
Auf der Suche nach Ernsteinsätzen
Das hat auch mit der Coronapandemie zu tun: Viele internationale Wettbewerbe sind abgesagt, die Spitzenathletinnen und -athleten auf der Suche nach Ernsteinsätzen. Am Dreitannencup laufen deshalb Grössen wie der Lette Deniss Vasiljevs, sechstbester Läufer an den letzten Europameisterschaften oder der Japaner Koshiro Shimado, der im vergangenen Jahr die Bavarian Open gewann. Beide weilen in der Schweiz, weil sie in der Eislaufschule von Stéphane Lambiel in Champéry (VS) trainieren. «Die Jury wird ihre Programme zwar bewerten, sie laufen aber ausser Konkurrenz», erklärt Brunner. Auch die aktuelle dreifache Schweizermeisterin Alexia Paganini wird auf diese Art am Dreitannencup teilnehmen.
Grosser Mehraufwand wegen Corona
«Wenigstens das», kommentiert Brunner die Coronasituation. Denn neben der Starpower beschert die Pandemie dem «elco» nur grossen Mehraufwand. Im Schutzkonzept mussten separate Ein- und Ausgänge für Publikum und Läuferinnen und Läufer festgelegt werden. Ausserdem herrscht strikte Maskenpflicht und beim Einlass wird die Angabe von den Kontaktdaten nötig.
«Grosser Dank den Helfenden»
Von Brunners Schützlingen werden deren acht am Dreitannencup teilnehmen. «Sie sind auch neben dem Eis für den Cup im Einsatz», sagt Brunner stolz, «wie alle im «elco».» Mehr als dreissig Helfende engagieren sich für den Anlass. «Ihnen gebührt grossen Dank, denn ohne sie wäre das nicht möglich.» 185 Teilnehmende werden an den drei Tagen in 22 Kategorien über 220 Programme laufen. Als Brunner den Cup Mitte der 1980er-Jahre ins Leben rief, waren es gerade mal halb so viele. «Gewinn machen wir nicht, aber auch keinen Verlust», kommentiert sie die Finanzen achselzuckend. «Ohne Sponsoren wie Lotterie- und Sportfonds des Kantons Solothurn und der Stadt Olten würde es aber nicht gehen.» Dem Klub gehe es darum, dem Schweizer Eiskunstlauf eine Plattform zu bieten, um sich präsentieren zu können, besonders auch dem Nachwuchs. «Als wir anfingen, gab es so was nicht.» Für die Zukunft des Cups sieht Brunner keine Probleme: «Klar, weiss im Moment niemand, was in einem Jahr möglich ist, aber wir machen so weiter, wie bisher.» Das bedeutet, dass Olten auch weiterhin in den Genuss von hochklassigem Eiskunstlauf in entspannter Atmosphäre kommt.<b/>
Dreitannencup
Freitag, 18. September, 11 Uhr bis 21.45 Uhr
Samstag, 19. September, 8 Uhr bis 21 Uhr
Sonntag, 20. September, 7.30 Uhr bis 17.15 Uhr
Eisstadion Kleinholz, Olten