Im Dienst der Allgemeinheit
Verschönerungs-Verein Trimbach Sie sorgen dafür, dass die Wanderwege und Rastplätze rund um Trimbach intakt und gepflegt sind und machen das Dorf sauberer: die tatkräftigen Senioren des Verschönerungs-Vereins Trimbach. Letzte Woche war Saisonstart.
Am vereinbarten Treffpunkt beim alten Trimbacher Werkhof warten zwei rüstige Senioren auf den Besucher. Sie sind in aufgeräumter Stimmung, zwei Tage zuvor nahm die neue Saison Fahrt auf. Von jetzt an leisten sie bis fast zur Adventszeit wieder regelmässig Arbeitseinsätze; sie freuen sich auf die anstehenden Herausforderungen. Der 74-jährige Martin Staub und der bald 78-jährige Rolph Sigrist gehören der Arbeitsgruppe des Verschönerungs-Vereins Trimbach an. Staub präsidiert den Verein seit 2013, Sigrist wirkt seit 2018 als dessen Obmann.
Am ersten Arbeitstag in diesem Jahr erledigten sie eine Arbeit, die aufgrund frühen Schneefalls Ende November nicht mehr möglich gewesen war: die Wanderwege von Laub befreien. «Jetzt fangen wir dann an, Wege wieder instand zu setzen. Danach bringen wir einen Grillstand in Ordnung. Also, wir haben Arbeit in Hülle und Fülle», meint Präsident Staub. Kollege Sigrist zeichnet als Obmann für den eigentlichen Existenzgrund des Vereins verantwortlich: die Arbeitsnachmittage. Zwischen Mitte März und Ende November trifft sich die rund 20-köpfige Arbeitsgruppe, bestehend aus pensionierten Trimbacher Männern, im Zweiwochenrhythmus jeweils am Dienstag.
Ziemlich breites Aufgabenfeld
Zu tun gibt es für den bereits 1924 gegründeten Verein stets genug. Hauptarbeit ist der Unterhalt der in der Gemeinde Trimbach gelegenen Wanderwege. Da gilt es Gras zu mähen, Hecken zu schneiden, im Spätherbst die Wege vom Laub zu befreien, auch mal neuen Mergel auf die Wege aufzubringen. Auch die Bekämpfung von Littering haben sich die wackeren Senioren auf die Fahne geschrieben. Letztere sei insbesondere im Dellenpark leider immer wieder vonnöten. Auch Pflege, Unterhalt und Wiederinstandstellung der insgesamt 74 Ruhebänkli und der drei Grillplätze im Dorf gehören zu den Aufgaben. Und auch mit Vandalismus seien sie immer wieder konfrontiert, etwa mit verbogenen oder gänzlich entfernten Wegweisern oder Schildern.
Für all die Tätigkeiten in Wald und Wiese stehen dem VVT diverse Werkzeuge, Fahrzeuge und Gerätschaften zur Verfügung. Untergebracht sind diese im alten Werkhof der Einwohnergemeinde Trimbach, welche die Räumlichkeiten dem Verein unentgeltlich zur Verfügung stellt. Einen Mitgliederbeitrag kennt der Verein nicht. Finanziert werden die ganzen Aufwendungen über Beiträge der Einwohner- und Bürgergemeinde, hauptsächlich aber durch Spenden aus der Bevölkerung. Jeden Oktober flattert ein Spendenaufruf in die Trimbacher Haushalte. Die Spendenbereitschaft darf sich jeweils sehen lassen. Das gespendete Geld wird dann wiederum für neue Bänkli, aufgehübschte Grillplätze und vor allem stets intakte Wanderwege eingesetzt.
«Unsere Arbeit wird geschätzt»
Die finanziellen Mittel, die dem Verein über die Spenden zufliessen, interpretieren Staub und Sigrist auch als Form des Dankes für ihre Arbeit. «Unsere Arbeit wird geschätzt. Es ist allen bewusst, was wir machen», ist Staub überzeugt. Auch die Behörden geben immer wieder zu verstehen, dass sie die Arbeit des VVT schätzen. Am ersten Arbeitseinsatz letzte Woche statteten zwei Gemeinderäte dem alten Werkhof einen Besuch ab und spendierten gemäss bewährter Tradition das anschliessende Zvieri. Kriegt der VVT denn genug Lob für seine Arbeit im Dienst der Allgemeinheit? Martin Staub meint lachend: «Man bekommt nie genug Lob.»
Mitte August führt der Vorstand des VVT jeweils einen Behördentag durch. Mit dem Gemeinde- und dem Bürgerrat wird gemeinsam ein vollbrachtes Werk besucht und danach noch in gemütlicher Runde zusammengesessen. «Wir werden von den beiden Räten ja finanziell unterstützt», erklärt Sigrist, «so können sie jeweils auch sehen, was mit dem Geld passiert.» Rund 20 Arbeitsnachmittage stehen jedes Jahr auf dem Programm. Dazu kommt ein Einsatz am Trimbacher Dorfmäret. «Bei den rund 100 Marktständen montieren wir am Freitag die Dächer und das ganze Elektrische, am Sonntagabend räumen wir alles wieder ab», sagt Sigrist. Ein geselliger Anlass mit den Frauen der Helfer sowie die Generalversammlung komplettieren das Jahresprogramm.
Verjüngung funktioniert tadellos
Die Kerngruppe des Vereins besteht wie gesagt aus Männern im Pensionsalter. Nachwuchsprobleme kennt der VVT dennoch nicht. «65-Jährige, gerade frisch pensioniert, stiessen letztes Jahr und auch im Jahr davor zum Verein. Wir haben uns dadurch ziemlich verjüngt», findet Vereinspräsident Martin Staub. Obmann Rolph Sigrist erklärt, dass sie keine Werbung für ihren Verein machen müssten. Alle kennten sich gut, und Kollegen zögen wiederum andere Kollegen in den Verein nach.
So werden auch am kommenden Dienstag wieder knapp zwei Dutzend Männer im Pensionsalter losziehen, um das Naherholungsgebiet in und um Trimbach zu hegen und zu pflegen – und sich danach gemeinsam ein verdientes Zvieri gönnen und bereits wieder Pläne fürs nächste Mal schmieden.