«Hunde sind mein Leben»

Club der Hundefreunde Aarburg und Umgebung Der Club der Hundefreunde Aarburg und Umgebung zählt 350 Mitglieder und stellt die gesunde Beziehung von Hund und Mensch ins Zentrum seines Wirkens.

Jacqueline Niedermann übt mit ihrem Hund liebevoll auf dem Trainingsplatz. (Bild: Caspar Reimer)

Jacqueline Niedermann übt mit ihrem Hund liebevoll auf dem Trainingsplatz. (Bild: Caspar Reimer)

Fritz Kurt.

Fritz Kurt.

Auf dem Trainingsplatz des Clubs der Hundefreunde Aarburg und Umgebung, gleich neben der Wigger in unmittelbarer Nähe zur Kläranlage des Abwasserverbands Aarburg, ist immer etwas los, selbst an einem Montagmorgen. Drei Hunde spielen friedlich auf dem Platz herum, die Herrchen haben es sich am Tisch auf der Terrasse des Clubhauses gemütlich gemacht. Die Freude der Hunde, in Gesellschaft der Menschen Spass mit Artgenossen zu haben, ist offensichtlich. «Wir legen grossen Wert auf das Sozialverhalten der Hunde», sagt Vereinspräsident Fritz Kurt. Einmal im Monat treffen sich alle Vierbeiner des Vereins – selbstverständlich in Begleitung der Herrchen – zu einem Club-Höck. «Dabei gibt es zwei Gruppen. Eine für die grossen und eine für die kleineren Hunde.»

350 Mitglieder, darunter Familien und Einzelpersonen, stellt der 1990 gegründete Hundeclub. Die Initiative ging damals von Bruno Dragone, einem in Aarburg ansässigen Elektrohändler, aus. Sein Ziel war es, etwas für das Image der Hunde und deren Halter zu tun. Überdies gab es in Aarburg damals noch keinen Verein dieser Art. Schwierig gestaltete sich die Suche nach einem Trainingsplatz, wobei sich ein provisorischer Ort auf dem Spiegelberg Aarburg fand. Schon bald fühlten sich jedoch Anwohner durch das Hundegebell gestört. 1991 wandte sich der Club an den Abwasserverband Aarburg, der eine für die Hundefreunde ideale Lösung bot. «Das Land ist 8000 Quadratmeter gross und bietet Platz für vier wunderschöne Übungsplätze. Durch Fronarbeit der Mitglieder und viel Kapitaleinsatz wurde die nötige Infrastruktur erstellt», so Kurt. Das Clubhaus ist zugleich auch ein Restaurant, das jeweils am Montagabend und während Clubanlässen wie dem jährlich stattfindenden Plauschparcours für das kulinarische Wohl sorgt.

Gute Kinderstube

Der Hundeclub bietet – für bescheidene 100 Franken Mitgliederbeitrag im Jahr – ein sehr grosses Kursprogramm. «Dabei steht der Plausch im Vordergrund», sagt Obmann Jacqueline Niedermann. Im Kurs «Spiel und Spass für kleine Vierbeiner» und auch in den diversen Plauschgruppen dürfen die Hunde unter Anleitung ihres Herrchens verschiedene Aufgaben lösen, und in «Agility» wird der Hund vom Halter durch einen Hindernisparcours geführt.

Bei den Longierkursen, «ähnlich wie im Pferdesport», trainierten die Hunde auf Distanz, so Niedermann. Dabei steht immer im Zentrum, das Vertrauen zwischen Hund und Herrchen zu fördern. Für Neueinsteiger bietet der Club einen Welpenkurs und später den Junghundkurs.

Auf die Frage, welche Voraussetzungen man mitbringen müsse, um mit seinem Hund beim Verein einzusteigen, sagt Kurt: «Es braucht im engeren Sinn keine Voraussetzung, auch spielt die Hunderasse keine Rolle.» Aus Sicherheitsüberlegungen müssen Interessierte jedoch eine 30-minütige Aufnahmeprüfung absolvieren. Niedermann dazu: «Wir schauen uns zusammen mit dem Hund und dem Hundehalter ein paar Positionen auf dem Platz an, sehen, wie der Hund auf Anweisungen reagiert, ob er abrufbar ist. Dabei geht es nicht darum, dass der Hund alles korrekt ausführt, aber es lässt sich erkennen, ob zwischen Hund und Herrchen eine intakte Beziehung herrscht.» Eine gewisse Kinderstunde erwartet der Verein also von den Vierbeinern, aber auch von den Herrchen: «Schliesslich soll der Hund Mitglied unserer Gemeinschaft werden. An der Aufnahmeprüfung sehen wir, ob es passt», sagt Kurt. Absolutes Tabu sei Gewalt oder auch eine nicht vorhandene Erziehung des Hundes: «Hundebesitzer sind heute in der Öffentlichkeit stärker der Beobachtung ausgesetzt als früher», sagt Niedermann. Dass der Hund als etwas Positives wahrgenommen wird – auch dafür setzen sich die Aarburger Hundefreundinnen und Hundefreunde ein. «Wir vermitteln in unseren Kursen, dass der Hund zwar Partner ist, aber auch gewissen Anstandsregeln folgen muss.»

Professionelle Kursleiter

Der sechsköpfige Vorstand lässt sich nicht lumpen, was die Qualität seines Angebotes betrifft. «Unsere Kursleiter sind zu diesem Zweck ausgebildete Vereinsmitglieder, wobei wir die Ausbildungskosten übernehmen.» Als Dankeschön erhält jeder Kursleiter jährlich 300 Franken. «Anders als eine Hundeschule sind wir natürlich auf die Mithilfe unserer Mitglieder angewiesen. Es ist ein Geben und ein Nehmen», so Kurt. Für Mitglieder, die an Aufräum- oder Vorbereitungstagen anpacken, organisiert der Vorstand Helferanlässe. Zudem findet jährlich jeweils ein Raclette- und ein Grillplausch statt.

Der 67-jährige Präsident möchte das Amt in zwei Jahren an die jüngere Generation weitergeben: «Deshalb suchen wir auch immer neue Vorstandsmitglieder.» Auf die Frage, was ihm der Hund ganz grundsätzlich bedeute, beginnt Kurt zu strahlen, überlegt und sagt dann: «Das ist wahrscheinlich eine Frage der Gene. Ich habe, mit Ausnahme eines Jahres, immer in Gesellschaft eines Hundes gelebt. Heute bin ich froh um meinen Hund, weil er mich zwingt, täglich nach draussen zu gehen, mich zu bewegen. Ich bin jeden Tag zwei Stunden unterwegs, bei jedem Wetter.» Niedermann bringt die Gefühle vieler Hundefreunde auf den Punkt: «Hunde sind mein Leben. Ich schätze es sehr, einen treuen Begleiter an der Seite zu haben.»

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