Herbst-Suppe in der Voliere

Voliere Olten Zieht der Herbst ein, ziehen die Vögel aus. Mit dem Flug in den Süden endet die hiesige Vogelsaison. Die Voliere Olten blickt mit einem Suppentag auf das Jahr zurück. Am Sonntag, 7. Oktober wird im Vögeligarten zwischen 10 und 14 Uhr Kürbissuppe serviert.

Sarah Windler (l.), Präsidentin des Volierevereins Olten und Astrid von Wartburg, Leiterin der Voliere Olten: «Wenn die Vögel im Süden verweilen, zieht sich auch unser Verein zurück.» (Bild: Franz Beidler)
Sarah Windler (l.), Präsidentin des Volierevereins Olten und Astrid von Wartburg, Leiterin der Voliere Olten: «Wenn die Vögel im Süden verweilen, zieht sich auch unser Verein zurück.» (Bild: Franz Beidler)

Der Herbst ist da: Die Tage werden kürzer, in der morgendlichen Dämmerung packen Nebel- schwaden die Landschaft in Watte. Nach einem sehr heissen Sommer wurde der diesjährige Herbst von manchem sehnsüchtig erwartet. «Die Vögel haben unter dem Hitzesommer jedoch nicht gelitten», berichtet Astrid von Wartburg, die Leiterin der Voliere Olten. Vögel seien anpassungsfähig und würden Wasser auch mit ihrer Insektennahrung aufnehmen. «Für uns war die Hitze daher kein Thema», so die Leiterin. Mit der kühleren Jahreszeit ziehen die Vogelschwärme gen Süden. Ein Ereignis, das für die Voliere Olten besondere Bedeutung hat, markiert es doch den Abschluss der hiesigen Vogelsaison. Deshalb serviert die Voliere am Sonntag, 7. Oktober zwischen 10 und 14 Uhr Kürbissuppe aus der Küche des Alters- und Pflegeheims Haus zur Heimat. «Wenn die Vögel im Süden verweilen, zieht sich unser Verein zurück. Dann machen wir Inventur und gestalten das Programm vom nächsten Jahr», erklärt Sarah Windler, Präsidentin des Volierevereins Olten. Der gemeinnützige Verein zeichnet für die Finanzierung und den Betrieb der Voliere Olten verantwortlich, in der neben deren Leiterin von Wartburg noch sechs weitere Personen tätig sind. Zwei davon arbeiten im Stundenlohn und die restlichen vier ehrenamtlich. Die Voliere veranstaltet ornithologische Führungen, berät Vogelhalter und kümmert sich um deren Vögel, wenn sie verreisen. Zudem nimmt sie pro Saison gegen zweihundert Pfleglinge, also hilfsbedürftige Vögel auf. «90 Prozent davon über die Vogelklappe, die wir seit vier Jahren betreuen», erklärt von Wartburg. Verletzte Vögel könnten jederzeit in die Vogelklappe gelegt werden. «Obwohl die Klappe jeden Morgen kontrolliert wird, sind wir um einen kurzen Anruf dankbar», so die Leiterin der Voliere. Auch wenn die Vögel in der Klappe gut geschützt seien, könne ihr Team dann sofort reagieren.

Erstes Jahr mit Zivi

2018 war das erste Jahr, in dem ein Zivildienstleistender seinen Dienst in der Voliere absolvieren konnte. «Für uns war das eine riesengrosse Entlastung», blickt von Wartburg zurück. Die Vollzeitstelle wurde während der Hochsaison zwischen Mai und September besetzt. Der Zivi betreute die Anlaufstelle, hielt die Gehege sauber und fütterte die Vögel. «Manche Jungvögel müssen alle dreissig Minuten gefüttert werden», beschreibt von Wartburg den grossen Aufwand. Daneben führte der Zivildienstleistende kleinere Renovationsarbeiten aus. «Hier hat er neu gestrichen», zeigt Windler beim Gang um die Voliere auf die in frischem blau schimmernden Rahmen der Gehege.

Der ewige Kampf ums Budget

Trotz der grossen Entlastung, die der Zivildiensteinsatz mit sich brachte, kämpft die Voliere nach wie vor mit ihrem Budget. «Seit der Oltner Finanzkrise sind unsere Einnahmen um dreiviertel geschrumpft», zeigt Windler den Einschnitt auf. Durch Leistungsvereinbarungen konnte das Budget inzwischen wieder aufgestockt werden. «Allerdings ist es immer noch nur halb so gross, wie vor dem Schnitt.» Der Kanton Solothurn anerkennt die Leistungen der Voliere seit 2017 und seit 2018 ist zusätzlich eine Leistungsvereinbarung mit der Vogelwarte Sempach in Kraft. Die Voliere Olten verpflichtet sich dabei als Erstanlaufstelle für die ganze Nordwestschweiz. «Viele Leute, die einen hilfsbedürftigen Vogel finden, rufen Sempach an, die wohl berühmteste Vogelstation der Schweiz», erzählt Windler. Von dort würde dann die Voliere alarmiert. «Für Weiterbildungen und tierärztliche Konsultationen steht uns Sempach zur Seite», so Windler. Man stehe aber auch sonst in engem Kontakt und tausche sich aus. Zudem nimmt Sempach allfällige Auswilderungen gesund gepflegter Vögel vor.

Bald 100-jährig

Im Jahr 2021 wird die Voliere Olten ihr hundertjähriges Bestehen feiern dürfen. «Dann wollen wir einen Impuls für mehr Strukturen im Vögeligarten liefern», berichtet Windler von den Plänen des Vereins. Der Park sei ein attraktiver Quartiertreff und diese Qualität wolle man ausbauen. «Die rechte Aareseite könnte diesbezüglich eine Aufwertung vertragen», sieht Windler Bedarf. Das Jubiläum wäre der ideale Anlass dazu. Konkrete Vorhaben wollte die Präsidentin aber noch keine verraten.

Suppentag der Voliere Olten
Sonntag, 7. Oktober, 10 bis 14 Uhr
Vögeligarten Engelbergstr. 42, Olten

<link http: www.voliereolten.ch>www.voliereolten.ch

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