Geselliges Spiel für Alt und Jung

Sjoelsport Trimbach In Holland ein Volkssport, in der Schweiz quasi unbekannt: Die Rede ist von Sjoelsport, einem Tischbrettspiel mit Wurfscheiben, welches einiges an Präzision abverlangt. Henny Beyeler, Präsidentin des Vereins Sjoelsport Trimbach, versucht das Spiel auch hierzulande populärer zu machen.

Henny Beyeler in Aktion: Die 61-jährige Präsidentin des Vereins Sjoelsport Trimbach frönt auch zuhause leidenschaftlich gerne dem holländischen Spiel. (Bild: DDO)
Henny Beyeler in Aktion: Die 61-jährige Präsidentin des Vereins Sjoelsport Trimbach frönt auch zuhause leidenschaftlich gerne dem holländischen Spiel. (Bild: DDO)

Angefangen hat alles im Jahr 2009, als Henny Beyeler, damals noch Präsidentin des Mittagstisches in Trimbach, für diesen ein wenig Geld dazuverdienen wollte. «Mittagstische sind immer knapp bei Kasse, und ich wollte nicht ständig um finanzielle Unterstützung bitten.» Dies habe sie dazu verleitet, in ihrer Freizeit Sjoelsporttische zu verkaufen und einen Teil des eingenommenen Geldes dem Mittagstisch zukommen zu lassen. Mit der Zeit habe sich dies herumgesprochen, und im Dorf sei das Interesse entstanden, gemeinsam dem Sjoelsport nachzukommen, weshalb die gebürtige Holländerin im Jahr 2012 den Verein Sjoelsport Trimbach gründete.

Auch im Sitzen spielbar

Seit der Gründung – die Coronazeit ausgenommen – ist der Verein am Dorfmarkt mit drei Brettern vertreten. «Erst dachten die Leute, das Spiel sei nur für Kinder gemacht.» Die Eltern hätten deshalb vor allem ihren Nachwuchs spielen lassen, kamen beim Zuschauen aber selbst auf den Geschmack und wollten es ebenfalls ausprobieren. «Sjoelsport ist ein Spiel für alle, von Grosseltern bis Enkelkinder.» Auch Menschen, die auf den Rollstuhl angewiesen sind, könnten problemlos am Spiel teilnehmen, da es auch sitzend wunderbar funktioniere. Die Vereinsmitglieder seien dankbar, dass sie ihre Spielabende, die in unkritischeren Zeiten immer am letzten Donnerstag im Monat stattfinden, im Trimbacher Mühlemattsaal durchführen könnten. «Der Mühlemattsaal bietet genügend Platz für die Spieltische, ist hervorragend beleuchtet und verfügt über einen Lift.» So sei es auch Menschen in Rollstühlen möglich, den Spielabenden beizuwohnen.

Aktuell finden coronabedingt aber keine Treffen statt. Die Präsidentin hofft jedoch auf einen Neustart nach den Sommerferien. «Die Altersgruppe der Vereinsmitglieder befindet sich in einem Bereich, wo es bei einer Coronainfektion definitiv gefährlich werden könnte.» Deshalb werde vorläufig noch auf die Spielabende verzichtet. Sjoelsport könne man zwar auch draussen problemlos spielen, was das Ansteckungsrisiko senke. Aus Vernunftsgründen würde aber darauf verzichtet. «Es wäre auch draussen kompliziert geworden, die Hygienebedingungen einzuhalten, da die Spielscheiben nach jedem Spielerwechsel hätten desinfiziert werden müssen.» Ab Mitte August könne sie sich jedoch gut vorstellen – aufgrund der wachsenden Zahl an geimpften Personen in der Schweiz –, dass die geselligen und sportlichen Abende wieder möglich sein werden; aber immer noch mit der nötigen Portion Vorsicht. Um sich nicht ganz aus den Augen zu verlieren, hätten sich die Vereinsmitglieder jedoch ab und zu für einen Kaffee und einen Schwatz im einen oder anderen Garten getroffen.

Analoger Spielspass

Wer das holländische Spiel ausprobieren möchte, brauche keine Vorerfahrung, erklärt Beyeler mit leuchtenden Augen. Die aktive Frau, die ihren Arbeitsalltag in der IT-Branche verbringt, liebt am Sjoelsport gerade die Tatsache, dass man weder Strom noch Ladekabel noch Updates benötigt, um spielen zu können. «Alles ist analog.» Der Tisch passe zugegebenermassen nicht in die Hosentasche wie beispielsweise das Smartphone, dafür könne man unabhängig von einer Steckdose, solange man wolle und wo man wolle, spielen. Zum Spiel gehören 30 Holzscheiben, die mit der Hand über den Tisch in Richtung der vier «Goals» angestossen werden. «Ziel ist es, innerhalb von drei Durchgängen möglichst eine gleichmässige Verteilung der Scheiben in den vier Zielbereichen hinzubekommen.» Dies gäbe am meisten Punkte. Sehr geübte Spielende bräuchten teilweise sogar nur zwei Durchgänge, um alle Scheiben zu versenken. Ein so hohes Niveau setze aber viel Training voraus und eine gute Hand-Augen-Koordination, welche durch das Spiel automatisch geschult werde.

Wer etwa seinem Geburtstagsfest gerne eine spielerisch-sportliche Note geben möchte, kann beim Verein bis zu sechs Tische mieten. Wer gerne regelmässig und in guter Gesellschaft spielen möchte, ist bei Sjoelsport Trimbach ab August jederzeit herzlich willkommen.

www.sjoelsport-trimbach.ch

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