«Froh, können wir den Anlass überhaupt durchführen»
Tischtennisclub Olten Am Sonntag führt der TTC Olten in der Stadthalle die Aargauer Kantonsmeisterschaft durch. Wegen Corona mit anderthalbjähriger Verspätung.
Am Sonntag steht die Oltner Stadthalle ganz im Zeichen einer Kantonsmeisterschaft. Einer Kantonsmeisterschaft, die streng genommen gar keine ist. In beinahe 20 verschiedenen Kategorien – Einzel, Doppel und Mixed in diversen Stärkeklassen – werden am 26. September die Kantonalmeister des «Kant. Aargauischen Tischtennis Verbands» KATTV ermittelt. Der Aargauer Sektion gehören aber auch die drei Tischtennisvereine aus dem Solothurner Osten, aus Olten, Winznau und Niedergösgen, an. Die Grenzen des KATTV sind mit den politischen nicht identisch.
Die Kantonsmeisterschaft findet jedes Jahr statt. Die nun zur Austragung kommende hätte eigentlich bereits im Frühjahr 2020 stattfinden sollen. Nach insgesamt dreimaliger Verschiebung sollte ihr nun, im Herbst 2021, endlich nichts mehr im Wege stehen. Der 1950 gegründete Tischtennisclub Olten (TTCO) zeichnete schon mehrfach für die Austragung der Kantonsmeisterschaften verantwortlich, letztmals 2016. «Einerseits können wir damit unseren Verein gegen aussen präsentieren», begründet Vereinspräsident Urban Kohler die Organisation des Anlasses. «Zum anderen verfügen wir mit der Stadthalle über eine ausgezeichnete Infrastruktur. Und durch einen solchen Anlass lassen sich auch Einnahmen generieren.»
Nicht zuletzt, fügt der erst 22-jährige angehende Lehrer an, erhoffe man sich durchs Veranstalten der «Aargauer Meisterschaft» auch eine gewisse Popularitätssteigerung und folglich einen Mitgliederzuwachs beim Verein. Derzeit zählt der TTC Olten 87 Mitglieder. Nicht wenige davon sind aber Passivmitglieder, Junioren oder aber nur selten im Training aufkreuzende Aktivmitglieder.
Den ganzen Tag über wird am Sonntag in der Stadthalle Tischtennis gespielt werden. Sämtliche Kategorien treten im K.o.-Modus an. Wer eine Partie verliert, kann also bereits zusammenpacken. Allerdings treten die meisten Spielerinnen und Spieler in verschiedenen Kategorien an – so auch der Präsident des organisierenden Vereins. Kohler, B11-klassiert, wird gegen auf dem Papier stärkere Gegner antreten: in den Kategorien B12 bis B15 und A.
Viele Vereinsaktivitäten
In normalen Jahren nehmen jeweils rund 100 Spielerinnen und Spieler am Anlass teil. Jetzt sagt Kohler zu den Corona-Umständen: «Wir sind natürlich froh, können wir den Anlass überhaupt durchführen. Aber man wird es sicher merken – schon nur bezüglich Anmeldungen. 80 Anmeldungen wären schon cool. Und wir hoffen auch darauf, dass Zuschauer kommen werden.» Sowohl für die Teilnehmenden als auch fürs Publikum gilt Zertifikatspflicht.
Der TTC Olten trifft sich zweimal pro Woche zum Training. Dazu stehen für die Mitglieder zahlreiche Turniere oder Meisterschaftsspiele an. Und auch das Gesellige kommt laut Kohler nicht zu kurz. Skiweekends, Jass- oder Fondueabende fänden regelmässig statt. Es sind bestimmt auch solche Aktivitäten mitverantwortlich dafür, dass sich beim Oltner Tischtennisclub auch über 80-jährige Aktivmitglieder gut aufgehoben fühlen und sich noch immer regelmässig am Trainingsbetrieb beteiligen.
Fokus auf Juniorenarbeit
Etwas mehr Sorgen bereiten dem Verein, der aktuell Teams in der 1., 3. und 5. Liga stellt, die Junioren. «Längerfristig ist das Ziel, bei den Junioren Schritte nach vorne zu machen», meint Kohler. Einerseits gelte es, die Juniorenbasis anzahlmässig zu verstärken, andererseits aber auch das Niveau der Junioren zu erhöhen. Gelingt letzteres, würde nach Überzeugung von Urban Kohler auch der Anteil jener kleiner, die den Sprung von den Junioren zu den Aktiven sportlich nicht wirklich schaffen und deshalb dem TTCO nach dem Juniorenalter allzu häufig den Rücken kehren.
Zwecks Erhöhung des sportlichen Niveaus pflegt man denn auch im Nachwuchsbereich eine Zusammenarbeit mit den anderen beiden Ostsolothurner Vereinen, mit Winznau und Niedergösgen. Mit jenen beiden Vereinen also, deren Mitglieder ebenso wie diejenigen aus Olten die Chance haben, sich am Sonntagabend Aargauer Meister nennen zu dürfen.