Freier Lesegenuss nun auch auf der rechten Aareseite
Begegnungszentrum Cultibo Vergangene Woche wurde der «Offene Bücherschrank» vor dem Bifangschulhaus im Beisein von zahlreichen Interessierten eröffnet.

Die Idee, einen öffentlichen Bücherschrank ähnlich dem auf der linken Stadtseite neben dem Gryffe zu lancieren, sei im vergangenen Frühling von Quartierbewohnern erstmals an ihn herangetragen worden, erzählt Christoph Wüthrich, Leiter des Begegnungszentrums Cultibo. Abklärungen ergaben jedoch, dass die Beschaffung eines solchen Schrankes zu teuer sei.
Umgenutzte Telefonkabinen
Die Nachricht, dass die einstigen öffentlichen Swisscom-Telefonkabinen abgeschafft werden, rief nicht nur die Quartierbewohner auf den Plan, sondern auch Olten Tourismus. Letztere eröffneten vor rund zwei Wochen ihre umfunktionierte interaktive Rätselkabine am Klosterplatz. Das Begegnungszentrum Cultibo seinerseits konnte am vergangenen Mittwochabend endlich ihren «Offenen Bücherschrank» in Betrieb nehmen. Vorstandsmitglied Gaby Denzler bedankte sich bei der Stadt Olten, welche die einstige Telefonkabine kaufte und diese nun dem Cultibo für den Bücherschrank zur Verfügung stellt. Der Umbau zum Bücherschrank habe nur dank Spenden und grosszügiger Hilfe realisiert werden können, betonte Denzler. Amadeus Gmür von Gmür Grafik beschriftete die einstige Telefonkabine kostenlos und auch Metallschlosser Mario Cianci sponserte einen Teil der montierten Metallregale. Einen Grossteil der Gesamtumbaukosten habe der Quartier-Verein rechtes Aareufer Olten übernommen, zeigte Zentrumsleiter Christoph Wüthrich dankbar auf. Arthur Spring, Präsident des Quartier-Vereins, freute sich über die Unterstützungs- anfrage vonseiten des Cultibo. «Trotz des Digitaltages bin ich überzeugt, dass es noch eine lange Zeit dauern wird, bis das Buch verschwunden ist», betonte der Präsident und überreichte dem Büchergruppen-Mitglied Urspeter Meyer ein grosses Geschenkpaket - gefüllt mit Büchern.
Bücherschrank-Spielregeln
Die Koordination der Arbeiten rund um den Bücherschrank werde im Moment noch vom Cultibo übernommen, so Wüthrich. Eine Büchergruppe bestehend aus fünf bis sechs Personen wird gemäss einem Plan entsprechende Kontrollgänge vornehmen. Kontrolliert werden der Zustand des Schranks und die Literatur, schliesslich sei keine pornografische oder antisemitische Literatur erwünscht. Ansonsten sind die Spiel- regeln denkbar einfach: Der Besucher des Bücherschranks bringt ein Buch und nimmt auch wieder eines mit. Angesprochen auf das Fehlen fremdsprachiger Bücher meint Christoph Wüthrich: «Zum Start wollte sich die Büchergruppe auf deutschsprachige Titel beschränken, aber auf jeden Fall sind auch fremdsprachige Bücher willkommen. Das Projekt benötigt noch etwas Anlaufzeit.» Nachdem Martin Affolter, Präsident des Vereins Offener Bücher- schrank Olten, am Eröffnungsanlass eintraf, drängte sich die Frage nach einer Zusammenarbeit auf. Sie seien diesbezüglich offen und würden in nächster Zeit Gespräche führen, versicherten Wüthrich und Affolter. Ziel sei es, so Wüthrich, den Bücherschrank im Sommer vollumfänglich an die Quartierbewohner übergeben zu können. mim
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