«Fische und Echsen brauchen eine artgerechte Pflege»

Aqua Terra Olten Morgen, Freitag, 16. Februar lädt Aqua Terra Olten zu seiner 64. Generalversammlung ein. Präsident Werner Wiget erklärte vorab, warum Aufklärungs- arbeit in der Welt der Aquarien und Terrarien immer noch zentral ist und inwiefern sein Verein dazu beiträgt.

Bei monatlichen Treffen tauscht sich Präsident Werner Wiget mit den Mitgliedern seines Vereins «Aqua Terra Olten» über seine Faszination für Fische aus. (Bild: vwe)
Bei monatlichen Treffen tauscht sich Präsident Werner Wiget mit den Mitgliedern seines Vereins «Aqua Terra Olten» über seine Faszination für Fische aus. (Bild: vwe)

Wie eine eigene kleine Welt erscheint das erleuchtete Aquarium im Wohnzimmer des Ehepaares Wiget. Majestetische Skalare, orange-schwarze Prachtschmerlen, kleine, gepunktete Welse und gar ein Schwarm im LED-Licht glitzernder Neonfischchen tummeln sich darin. «Bereits als kleiner Junge hat mich die Faszination für die Unterwassertiere gepackt», erklärt der 71-jährige Werner Wiget und beobachtet seine über 100 Fische. Besonders gerne schaut er seinen Haustieren beim Schlafen zu. «Jede Art hat dabei seine kleinen Eigenheiten.» Eine beruhigende Wirkung hätten
die Tierchen auf ihn. «Einfach da zu sitzen und ihren Bewegungen zu folgen, hilft mir beim Entschleunigen des Alltages», meint Wiget weiter.

Monatliche Treffen

Um seine Faszination und seine bisherigen Erfahrungen mit anderen auszutauschen, trifft sich Werner Wiget seit über 30 Jahren monatlich im Kreise des 1964 gegründeten Vereins Aqua Terra Olten. «Wir sind eine bunt durchmischte Gruppe von 26 bis 80 Jahren», so Wiget, der dem Verein seit sieben Jahren als Präsident vorsteht. Gemeinsame Ausflüge ins Aquatis Aquarium-Vivarium in Lausanne sowie in diverse Zoos, aber auch Fachvorträge über Seepferdchen oder die beliebten Süsswasserzierfische Guppys (stünden in diesem Jahr auf dem Programm. Zu allen Vereins- anlässen seien jeweils auch die Partner und Familien der 26 Mitglieder eingeladen. «Bei uns ist jeder willkommen, egal welchen Alters.» Besonders über mehr Terrarium-Liebhaber würde sich der Verein freuen. «Wir wollen diesen Bereich in Zukunft fördern.» Für die morgige General- versammlung am Freitag, 16. Februar im Restaurant Kolping oder sonstige Treffen seien daher auch jederzeit interessierte Nichtmitglieder willkommen.

Aufklärungsarbeit durch Basiskurs

Nicht nur der gemeinsame Austausch, sondern auch die allgemeine Aufklärungsarbeit liegt dem Traditionsverein am Herzen. Im kommenden November lädt er deshalb gemeinsam mit Kompanima, dem Schweizer Kompetenzzentrum für Tierschutz, zu einem eintägigen Basiskurs ein. «Viele wissen nicht, wie viel Zeit die professionelle Pflege eines Aquariums oder Terrariums beansprucht und wie sie ihre Tiere artgerecht halten sollen», zeigt Wiget die Notwendigkeit für solche Kurse auf. Das Resultat seien «traurige Aquarien» mit übermässiger Veralgung und Fischen, die praktisch im eigenen Urin leben müssen. «Selbst beim Schweizer Tierschutz vermisse ich teilweise ein vertiefteres Fachwissen im Bereich der Aquaristik. Einige obligatorische Fachkundenachweise fördern vor allem die Bürokratie und nicht die artgerechte Haltung», meint der Vereinspräsident weiter.

Wechsel des Vereinslokals

Vermehrte Öffentlichkeitsarbeit war in früheren Jahren das dritte wichtige Standbein von Aqua Terra Olten. Diese hat in den letzten Jahren etwas abgenommen. So wird seit ungefähr vier Jahren die Fisch- und Pflanzenbörse in Trimbach nicht mehr veranstaltet. «Für diese zeigte sich stets unser OK-Präsident Börse verantwortlich. Nach dessen zeitbedingten Vereinsrücktritt blieb dieses Amt vakant.» Auch für die Pflege der Schauaquarien bei der Stiftung Arkadis Olten oder in der Schau- und Wohngemeinschaft Borna Rothrist zeigt sich der Verein nicht mehr zuständig. Die Beendigung der Partnerschaft mit Arkadis vor vier Jahren hatte gar den Wechsel des Vereins- lokals ins Restaurant Kolping zur Folge. «Wir hatten differenzierte Zukunftsvisionen betreffend der Modernisierung des Aquariums. Wir wollten es pflegeleichter gestalten, da wir die zeitintensive Betreuung ehrenamtlich beziehungsweise gegen die kostenfreie Benützung des Aufenthaltsraums übernahmen. Eine Einigung mit Arkadis kam leider nicht zustande», meint Wiget enttäuscht. Seither trifft sich der Verein im kostenlos zur Verfügung gestellten Zimmer des Kolpings.
Bei Borna wurde das Gesellschaftsbecken aufgrund geplanter Umbauarbeiten im gemeinsamen Einvernehmen aufgelöst.

Ziel: Erneute Fisch- und Pflanzenbörse

Aktuell werde kein Aquarium mehr betreut, es sei zwar ein Projekt in einem regionalen Altersheim in Aussicht, bewusst angestrebt werde diese zeitintensive Freiwilligenarbeit jedoch nicht mehr. Gesetzes Ziel sei hingegen, die frühere Fisch- und Pflanzenbörse wieder zum Leben zu erwecken. «Da die Bewilligungen für Fische aus Naturfängen oder aus natureller Nachzucht praktisch nicht mehr vergeben werden, wäre unsere Börse mit Tieren aus Eigenzucht um so attraktiver», sinniert der Präsident. Dem Verein schwebe ein solcher Anlass beispielsweise in einem regionalen Einkaufszentrum vor. «Dort könnten die Aquarien und Terrarien wunderbar und öffentlichkeits- wirksam präsentiert werden.» Konkrete Pläne bestünden jedoch keine. Ideen für die Zukunft fehlen bei Aqua Terra Olten allerdings nicht.

Nächste Vereinstreffen im 2018:
Freitag, 16. Februar, 19.30 Uhr, Restaurant Kolping: 64. Generalversammlung
Mittwoch, 14. März, 20 Uhr, Restaurant Kolping: Vortrag über Guppys

<link http: www.aquaterraolten.ch>www.aquaterraolten.ch

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