Ein Verein im Aufbruch
Unihockeyverein Wangen 2017 gegründet, stieg der Unihockeyverein Wangen kontinuierlich auf – von der fünften bis in die zweite Liga. Am kommenden Sonntag trifft die Mannschaft im Cup das erste Mal auf den Titelverteidiger Wiler-Ersigen – ein Highlight für den Verein.
Hier rollt der Ball rund: Der Unihockeyverein Wangen hat sich im Schnellzugtempo von der fünften in die zweite Liga hochgespielt. Auf den Präsidenten des Vereins, Rafael Wolf, und sein Team warten nun neue Herausforderungen und weitere Gelegenheiten, sich auf dem Linoleum zu beweisen. Für Wolf ist klar: Einfach wird es nicht. Die Vorfreude auf die im September startende Meisterschaft steht ihm trotzdem ins Gesicht geschrieben. «Jetzt geht es ans Eingemachte», sagt er dazu und lacht.
Eine «Bestsaison» hingelegt
Gegründet hat Wolf den Verein 2017 zusammen mit seinem Bruder Nicolas und seinem besten Freund Philippe Aebi – anfangs als Plauschverein auf dem kleinen Feld. «Wir wollten den Unihockey-Sport in Wangen wieder etablieren, nachdem wir jahrelang in anderen Vereinen mitgespielt hatten», erklärt der 30-Jährige dazu. Früher gab es in Wangen den Unihockeyverein «Red Sharks», der sich vor einigen Jahren aufgelöst hatte. Schon die erste Saison 2017/18 bestand der Verein mit Bravour, denn die Mannschaft, in der sich Anfänger sowie etablierte Spieler befinden, stieg sogleich in die vierte Liga auf. Seither ist der Verein Saison für Saison weiter aufgestiegen – bis vor kurzem in die zweite Liga.
Gross verändert hat sich die Mannschaft seit der Gründung nicht, wie Wolf weitererzählt. So erklärt er sich unteranderem den rasanten Erfolg des Teams. «Ausserdem machen bei uns Spieler mit, die sich schon seit Jahren mit Stock und Ball befassen und eine grosse Erfahrung aufweisen», so der Frischverheiratete. «Zudem spielen in der fünften Liga lediglich Vereine mit, die eher weniger wettkampforientiert sind», ergänzt Wolf.
Dass es noch in diesem Jahr mit dem Aufstieg in die zweite Liga klappen würde, kam für ihn und für die 14 weiteren Vereinsmitglieder aber überraschend. «Auch wenn wir angenommen haben, dass wir vorne mitspielen können, haben wir mit einem so schnellen Aufstieg in die zweite Liga nicht gerechnet», sagt der Lehrer dazu. Wie Wolf sagt, hat die zurzeit noch einzige Männermannschaft des Vereins die beste Saison seit der Gründung hinter sich. In der zweiten Liga wird die Mannschaft nun noch mehr gefordert, wie Wolf vermutet. «Ich denke, wir werden sicher an unsere sportlichen Grenzen stossen und von den Gegnern herausgefordert.»
Mit dem Fanbus nach Neuendorf
Um ein solches Erfolgsrezept auf die Dauer aufrechtzuerhalten, ist der Zusammenhalt im Verein wichtig. So pflegen die Mitglieder den Kontakt zueinander auch neben dem Feld und neben den wöchentlichen Trainings. Sie treffen sich zum gemeinsamen «Aare-Böötle», zu einem Feierabendbier oder einem guten Essen. Speziell sind auch die Reisen in andere Teile der Schweiz, wenn die Mannschaft eine Auswärtsrunde bestreitet. «Es ist kameradschaftlich jedes Mal ein Highlight, wenn wir gemeinsam verreisen», kommentiert der Hägendörfer. In der zweiten Liga warten auf den Verein wieder mehr solche Ausflüge, denn es stehen mindestens zwei Auswärtsrunden im Tessin bevor. «Da werden wir vielleicht den Wettkampf mit einem Vereinsausflug kombinieren und schon einen Tag früher zusammen ins Tessin reisen, um uns vorher noch kulinarisch zu verwöhnen», sagt Wolf.
Ob bei Heim- oder Auswärtsspielen: Die Mannschaft des Unihockeyvereins Wangen wird überall von Supporterinnen und Supportern unterstützt. Hauptsächlich sind es Familienangehörige und andere Leute aus Wangen, die die Herren von den Zuschauerrängen aus anfeuern. Durch die Fangemeinde kämen auch immer wieder lustige Aktionen zustande. An die Letzte kann sich Wolf noch genau erinnern. «Es war das letzte Spiel der Saison und es stand bereits fest, dass wir in die zweite Liga aufsteigen würden. Um dies gebührend zu feiern, liehen wir kurzerhand einen ÖV-Bus aus und reisten mit unseren Fans zusammen an die letzte Runde nach Neuendorf.» Wie Wolf weiter ausführt, sei die ganze Halle mit den 60 bis 70 Anhängern des Unihockeyvereins Wangen gefüllt gewesen. «Anschliessend liessen wir den Tag mit einem gemeinsamen Bräteln ausklingen», ergänzt er.
Um die Mitglieder des Vereins für ihren Einsatz und den Aufstieg zu belohnen, planen Wolf und der dreiköpfige Vorstand, nach den Ferien eine zweite Herrenmannschaft aufzustellen. So will er allen Spielern die Möglichkeit geben, mehr auf dem Feld zu sein. «Da wir auf dem kleinen Feld spielen, kommen pro Spiel maximal drei Linien à drei Spieler zum Zug. Je nach Gegner wählen wir die Spieler aus», erklärt der Trainer. Wenn es also eine zusätzliche Mannschaft gibt, kommen automatisch mehr Vereinsmitglieder in den Genuss des Ernstkampfs. An Mitgliedern wird es für ein solches Vorhaben nicht mangeln. Denn Wolf bekommt zurzeit «jede Menge Anfragen», wie er sagt. Auch Frauen meldeten sich regelmässig und fragen, ob es denn bereits eine Frauen-Mannschaft gebe. Doch der Vorstand will sich bis auf Weiteres auf die bestehende erste Herrenmannschaft und gleichzeitig auf den Ausbau der zweiten Herrenmannschaft konzentrieren.
Am anstehenden Cupspiel am Sonntag wird das Team rund um Wolf dann so richtig gefordert. Der Unihockeyverein Wangen trifft zuhause in der Halle Hinterbüel auf den Erstligisten Wiler-Ersigen. «Es ist ein absolutes Highlight, einen der besten Vereine zum ersten Mal bei uns begrüssen zu dürfen», so Wolf. Und das, auch wenn er die Chancen eines Sieges eher gering einschätzt. Der Präsident hält fest: «Im Stande, den Gegner zu ärgern ist Unihockey Wangen allemal. Die Halle wird sicher gut gefüllt sein und gleichzeitig können wir die Vereinskasse mit unserem Beizli-Stand aufbessern.»
