Ein letztes Mal auf den Allerheiligen laufen

Es sei in den letzten Jahren immer schwieriger geworden, Helfer zu finden, schreibt die veran- staltende Laufsportgruppe Olten in einer Medienmitteilung. «Für die Durchführung benötigen wir rund 70 Helfende», bestätigt OK-Präsident Bruno Bosco. Das seien fast die Hälfte der gut
150 Mitglieder im Verein. «Sie zur Mithilfe zu bewegen, wurde zunehmend schwieriger», so Bosco, der seinen Rücktritt intern im Frühjahr bekannt gegeben hat. «Aus zeitlichen Gründen», gibt er zu Protokoll. Sein Amt hatte er erst letztes Jahr übernommen. Neben der schwindenden Bereitschaft ihrer Mitglieder, ehrenamtlich an der Durchführung des Laufs beschäftigt zu sein, führt die Laufsportgruppe Olten diesen Rücktritt als zweiten Grund für das Ende auf. «Leider konnte auch kein anderer Verein gefunden werden, der den Oltner Sportanlass in Zukunft durchführen will. Deshalb wurde schweren Herzens entschieden, den schönen Belchen-Berglauf in diesem Jahr zum letzten Mal durchzuführen», schreibt der Verein.

Alleine geht es nicht

Auch Bosco bedauert das Ende des Traditionslaufs sehr. «Wenn jedoch nicht genügend Leute bereit sind, zu helfen, dann sehe ich das auch als Signal, dass eine Mehrheit den Belchen-Berglauf wohl nicht vermissen wird», relativiert er. Er könne die mit der Durchführung verbundenen Aufgaben nicht alleine stemmen. «Man kann nicht nur konsumieren in einem Verein, sondern muss auch etwas tun», äussert sich der scheidende OK-Präsident kritisch. Auch sei die Teilnehmerzahl von Jahr zu Jahr gesunken, führt Bosco weiter aus. «Volksläufe wie der Grand Prix von Bern oder der Greifensee-Lauf sind für Freizeitläufer gemacht, Bergläufe sind da anspruchsvoller», erklärt er. Ohne lange Vorbereitung sei keine gute Zeit an einem Berglauf zu erreichen. Es erfordere Erfahrung und ein gewisses Mass an Ehrgeiz. «Die Teilnehmenden machen bei einem Berglauf nicht einfach mit, um dabei zu sein», weiss Bosco. Dieser Ehrgeiz gehe beim Nachwuchs verloren, weshalb der eben lieber bei Volksläufen mitmache. Wer bei der letzten Ausgabe des traditionsreichen Wettbewerbs dabei sein möchte, kann sich online bis am Samstag, 18. August oder am Renntag selber noch bis dreissig Minuten vor Start anmelden.

Jährlich seit 1982

Der Belchen-Berglauf wurde 1982 zum ersten Mal und seither jährlich von der Laufsportgruppe Olten durchgeführt und war Teil der Jura-Toptour. Durchschnittlich nahmen rund 450 Läuferinnen und Läufer daran teil. Allerdings sank die Teilnehmerzahl 1990 schon einmal auf 229 Teil- nehmende und die Helfersuche stellte für die Organisatoren seit jeher einen Knackpunkt dar, wie Aufrufe aus vergangenen Jahren zeigen. Höhepunkte in der Geschichte des Laufs bilden sicher die Jahre 2011 und 2016, als auf der 13,9 Kilometer langen Strecke mit 855 Meter Höhendifferenz zusätzlich die Schweizer Berglauf-Meisterschaften ausgetragen wurden.

Auch eine soziale Aufgabe

Mit dem Belchen-Berglauf verliert die Laufsportgruppe Olten, aber auch die Dreitannenstadt einen sportlichen Anlass mit grosser Strahlkraft. «Der Belchen-Berglauf war unser wichtigster Wett- kampf, nicht zuletzt auch für die Vereinskasse», gibt Bosco offen zu. Der Verein habe vom Bekanntheitsgrad des Laufs profitiert. «Zudem sah ich in der Durchführung auch eine soziale Aufgabe, um den Laufsport zu fördern und der nächsten Generation zugänglich zu machen», erklärt er. Mit dem Chlausen-Lauf, der jeweils im Dezember stattfindet, führt die Laufsportgruppe Olten zumindest einen Partnerlauf der Jura-Toptour weiter.

37. Belchen-Berglauf in Olten
Sonntag, 19. August
Start Berglauf: 10 Uhr, Stadthalle
Ziel: Höhenklinik Allerheiligenberg
Zielschluss: 12.30 Uhr
Start Walking: 10.05 Uhr, Stadthalle
Ziel: Stadthalle
Rangverkündung: ca. 13.30 Uhr, Stadthalle

<link http: www.juratoptour.ch>www.juratoptour.ch