Ein Fest für das Zusammenleben
Nordstern Aarburg Der Quartierverein Nordstern Aarburg setzt sich für das tägliche Zusammenleben im Quartier ein. An diesem Wochenende tut er das mit einem Fest.
Das Zusammenleben pflegen, darum gehe es bei Nordstern Aarburg, «damit man weiss, dass man hier zuhause ist», sagt Liliane Allemann. Sie ist Gründungsmitglied und seit 2017 zuerst Co- und dann alleinige Präsidentin des Quartiervereins. Um dem Anspruch gerecht zu werden, unternimmt der Verein vieles: Er führt einen Mittagstisch, bietet Deutschkurse an, organisiert einen Clean-Up-Day und unterhält einen Erlebnisgarten. Und er veranstaltet Feste. Als nächstes das Sommerfest, das am 14. August von 15 bis 20 Uhr beim Aarburger Schulhaus Höhe stattfindet.
«Wir wollen möglichst vielen verschiedenen Akteuren aus Aarburg eine Plattform bieten», sagt Allemann zum Festprogramm. Den Vorsatz haben sie und ihre drei Kolleginnen im OK eingelöst: Der Kinderchor Aarburg wird auftreten, ebenso wie das Aarburger Duo «Alppan». Die Aarburger Spielgruppe «Faarbig» veranstaltet ein Glückspäckli-Fischen, der Familienclub Aarburg erzählt Geschichten, dazu wird gebastelt. In der Turnhalle Höhe nebenan ist das VW-Käfer-Museum geöffnet. Ausserdem gibt es Büchsenwerfen und Kinderschminken sowie einen eigenen Kinderflohmarkt. «Die Kinder müssen sich nicht dazu anmelden, sondern können einfach kommen», erklärt Allemann. Anstatt wie in den Vorjahren eine Hüpfburg lockt diesmal ein Bobby-Car-Rennen. Und zum Bier aus dem Feuerwehrwagen gibt es Essensstände und erstmals auch einen Grillstand vom Verein selbst. «Damit versuchen wir, die Vereinskasse aufzubessern», erklärt Allemann. Denn für das Sommerfest lege der Quartierverein meist drauf. «Aber alle Preise müssen familienfreundlich sein.»
Gemeinde bietet Unterstützung
Auch die Gemeinde Aarburg und der örtliche Strom- und Wasserversorger TBA Energie beteiligt sich am Sommerfest. «Die Gemeinde stellt Tische zur Verfügung und die TBA versorgt uns mit Elektrizität.» Dafür sei Nordstern Aarburg dankbar. «Da kommt uns viel Goodwill entgegen.»
Auch Corona bleibt diesmal aussen vor: Weil das Fest draussen stattfinde und die geltenden Regeln zur Zeit relativ locker seien, brauche es nicht einmal Masken. «Wir stellen natürlich Desinfektionsmittel zur Verfügung und mahnen die Leute zu Abstand und Vorsicht.» Sie rechne mit rund 250 Besuchenden. «Jetzt hoffen wir einfach noch auf schönes Wetter.»
Die nächste Generation im Quartier
Besonders freue sie, dass sich im OK dieses Jahr auch zwei junge Frauen engagieren, meint Allemann. «Sie sind in Aarburg verankert und bringen ihr Netzwerk mit.» Damit kümmere sich nun auch die nächste Generation um das Zusammenleben im Nordquartier Aarburgs. Allemann selbst wohnt seit Anfang der 70er-Jahre hier. «Das ist ein lebenswerter Ort», sagt sie. «Deshalb ist es wichtig, ihn immer wieder aufzuwerten.»
So setzte sich Allemann im Jahr 2012 auch für das Referendum ein, das von der Gemeinde verlangte, in Aarburg mithilfe von Bund und Kanton beim «Projet Urbain», ein Programm zur Quartierentwicklung, mitzumachen. Das Referendum gelang, und so gab es im Norden des Städtchens bis 2015 ein Quartierbüro. «Danach wollten wir die Felder weiterführen, die aufgebaut worden waren», erinnert sich Allemann. So entstand der Quartierverein Nordstern Aarburg. Allemann war schon bei dessen Gründung 2016 im Vorstand. «Wer A sagt, muss auch B sagen», meint sie schmunzelnd. Heute zählt der Verein rund 90 Mitglieder.
Seit «Projet Urbain» durchgehend
Die Deutschkurse für Mütter, immerhin vier Lektionen die Woche, der Mittagstisch für Schulkinder an Dienstagen und Donnerstagen sowie der eigene Erlebnisgarten laufen seit den Anfängen durchgehend.
Besonders Letzterer verkörpert die Kernbotschaft des Vereins. «Das ist kein Schrebergarten», stellt Allemann klar, «sondern ein Gemeinschaftsgarten.» Die Arbeiten würden von Vereinsmitgliedern zusammen erledigt. «Danach wird oft noch im Garten gebrätelt und zusammengesessen.» Die unterschiedlichsten Kulturen kämen so miteinander in Kontakt und pflegten dabei eben ihr Zusammenleben.
«Man kriegt viel zurück»
«Es ist toll, dass wir Leute haben, die bereit sind, so viel ehrenamtliche Arbeit für unser Quartier zu leisten», sagt die Präsidentin. Und betont: «Von diesem Engagement kriegt man ja auch viel zurück.»
So wird Nordstern Aarburg nicht müde, sich einzubringen und plante zum Beispiel auch an der Neugestaltung des Spielplatzes in der Kloos mit. Die Arbeiten wurden im vergangenen Jahr abgeschlossen. «Der Spielplatz ist sehr schön geworden und wird rege genutzt», freut sich Allemann.
Auch freue sich der Verein auf die vom Kanton geplante Erneuerung und Umgestaltung der Oltnerstrasse im Norden Aarburgs mit Verbesserungen für den ÖV und den Langsamverkehr. «Das ist eine weitere Aufwertung für unser Quartier.»
Allemann sieht zuversichtlich in die Zukunft. Der Kern der Bemühungen von Nordstern Aarburg hat Bestand. «Je besser man sich kennt, desto besser hat man ein Gefühl füreinander, und desto eher findet man Lösungen.»