Ehrgeiz, Spass und Aufstieg

FC Fortuna Olten Der Oltner Fussballverein, der seinen Sitz im Kleinholz hat, feiert dieses Jahr sein 50. Jubiläum. Daneben erzählt der Präsident Sven Bürki stolz von den Aufstiegen in der vergangenen Saison.

Die Frauen des FC Fortuna Olten wurden in der letzten Saison Meister. (Bild: ZVG)

Die Frauen des FC Fortuna Olten wurden in der letzten Saison Meister. (Bild: ZVG)

Sven Bürki. (Bild: Tamara Bindt)

Sven Bürki. (Bild: Tamara Bindt)

So mancher wird beim Namen Fortuna an die Glücksgöttin denken. Doch es gibt auch einen Fussballverein in Olten, der diesen Namen trägt. «Allerdings hat dieser nichts mit der Glücksgöttin zu tun, obwohl das viele denken», schmunzelt Sven Bürki, der Präsident des FC Fortuna Olten.

Er erzählt von der Entstehungsgeschichte des Vereinsnamens, die sich bei der Vereinsgründung im Jahr 1972 zugetragen hat. Damals waren olympische Spiele in Sapporo, bei der der polnische Skispringer Wojciech Fortuna überraschend Gold gewann. «Dieses Ereignis nahmen sich die Gründer als Anlass, den Namen Fortuna in den Vereinsnamen aufzunehmen. Der Skispringer war ein Niemand und erarbeitete sich unerwartet den Erfolg.» Der Vereinsname hat also mehr Bedeutung als das blosse Sinnbild von Glück.

Der 48-jährige Oftringer Sven Bürki ist seit 2004 im Verein aktiv. Kurz nach seinem Wechsel damals wurde er angefragt, ob er Trainer und schliesslich auch Sportchef werden wolle. Das Vorstandsamt des Sportchefs füllte er von 2005 bis 2016 aus, bevor er sich eine kurze Auszeit nahm. 2017 wurde im Verein ein Präsident gesucht und abermals wurde Bürki gefragt, ob er sich zur Verfügung stellen würde – was er schliesslich tat. Er ist mit viel Herzblut beim FC Fortuna dabei.

Ein anderer Spirit

Der Verein zählt rund 150 Mitglieder inklusive Gönnervereinigung und Passivmitglieder. Sie können sich damit zum zweitgrössten Fussballclub in Olten zählen. Die Mannschaften bestehen beim FC Fortuna Olten nicht nur aus Buben und Männern, sondern auch aus Mädchen und Frauen. Seit über zehn Jahren stellt Fortuna Mädchen- und Frauenteams. «Obwohl die Fluktuation bei den Frauen höher ist als bei den Männern und die Zahl der Fussballerinnen seit Corona rückläufig ist, ist es meiner Meinung nach klar ein Gewinn, Frauen im Verein zu haben. Sie überlegen ganz anders und bringen einen anderen Spirit mit, nicht nur auf den Platz, sondern auch ins Vereinsleben», erzählt Bürki.

Auf die Frage, warum sich eher wenige Frauen im Fussball bewegen, gibt sich Sven Bürki unschlüssig. «Vielleicht, weil es verpönt ist, dass Frauen Fussball spielen, obwohl meiner Meinung nach jeder Sport für beide Geschlechter gemacht ist. Es kann auch sein, dass der Frauenfussball belächelt wird, weil er weniger athletisch wirkt. Allerdings kann auch Frauenfussball sehr spannend sein. Was meiner Meinung nach auch dazukommt, ist, dass im Kanton Solothurn noch kein richtiges Konzept, wie man Frauen zum Fussball animieren könnte, vorhanden ist», zählt er auf.

Pläne und Projekte stehen an

In der letzten Saison hatte das Frauenteam einen besonderen Erfolg zu verzeichnen. Die Frauen wurden Meister und hatten die Möglichkeit, in die 2. Liga aufzusteigen. Nach kurzen Überlegungen entschieden sie sich jedoch, in der 3. Liga zu bleiben, weil die 2. Liga, die einiges abverlangt, zu früh käme für das Team.

Auch die 1. Mannschaft der Männer feierte einen grossen Erfolg, nämlich den Aufstieg von der 4. in die 3. Liga. Für die Männer war es ein besonderes Ereignis, da sie vor der Corona-Pandemie in die fünfte Liga abgestiegen waren und sich danach Schritt für Schritt wieder nach oben arbeiteten.

Nebst den Erfolgen gibt es 2022 den 50. Geburtstag zu feiern. Das vereinsinterne Fest findet am 3. Dezember im kleinen Rahmen in der Schützi statt. «Wir sind am Anfang der Planung. Da wir aufgrund der Corona-Pandemie oft Anlässe kurzfristig absagen mussten, wollten wir mit diesem Fest nicht zu früh starten», erklärt Bürki. Pläne, Projekte und Ziele hat der Verein für die Zukunft allemal. Einerseits wäre es für Fortuna wünschenswert, das Angebot erweitern zu können. Allerdings gestaltet sich das schwierig, da im Kleinholz ein neues Schulhaus gebaut wird, wodurch ein Trainingsfeld wegfällt. Die Erreichung des Ziels hängt ab von der verfügbaren Infrastruktur der Stadt Olten, die zahlreiche Vereine sich teilen.

Die angemessene Unterstützung fehlt

Fortunas grösster Wunsch ist das Wettmachen der finanziellen Verluste. «Die Corona-Pandemie hat ein grosses Loch in unsere Vereinskasse gerissen, weil uns die Einnahmen aus unseren Anlässen fehlen. Abgesehen von einigen wichtigen Sponsoren haben kaum Einkünfte, da wir weder über ein Klubhaus verfügen noch die Möglichkeit haben, Werbebanden aufzustellen», stellt Sven Bürki fest. Ihnen sei es wichtig, dass sie finanziell gut aufgestellt sind, auch um den Mitgliedern, die seit Jahren dabei sind, etwas zurückgeben zu können.

Mit seinen letzten Worten spricht Sven Bürki einen Herzenswunsch aus: «Ich fände es schön, wenn Firmen nicht nur grosse Vereine sponsern, sondern auch die kleinen Vereine des Breitensports unterstützen würden, damit diese nicht in Vergessenheit geraten oder plötzlich von der Bildfläche verschwinden. Die Vorstandsmitglieder stecken viel Herzblut in ihre Tätigkeit, und jeder Franken entlastet und reduziert den Druck. Sie sollten deshalb angemessene Unterstützung erhalten, dazu zähle ich nicht nur uns, sondern alle kleinen Vereine, denn alle haben das gleiche Problem. Das Thema Finanzen sollte nicht die ständige Sorge von kleinen Vereinen sein.» Vielleicht wird dieser Wunsch nicht nur von der Glücksgöttin, sondern auch von grosszügigen Sponsoren erhört.

www.fcfortunaolten.ch

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