Diesen Winter nicht auf Touren

Skiclub Olten Der Skiclub Olten unterhält neben Abteilungen für Wintersport auch solche für Fussball und Unihockey. Dem Coronawinter fiel nicht nur ein Vereinsjubiläum zum Opfer.

Die Touren-Woche ist ein Höhepunkt im Jahresprogramm des Skiclubs Olten. Die Touren-Gruppe zieht dann eine Woche lang von Berghütte zu Berghütte. (Bild: ZVG)

Die Touren-Woche ist ein Höhepunkt im Jahresprogramm des Skiclubs Olten. Die Touren-Gruppe zieht dann eine Woche lang von Berghütte zu Berghütte. (Bild: ZVG)

"Freundschaft und Spass sind der Kern unseres Vereins." Mario Schmuziger, Präsident Skiclub Olten. (Bild: ZVG)

"Freundschaft und Spass sind der Kern unseres Vereins." Mario Schmuziger, Präsident Skiclub Olten. (Bild: ZVG)

Der Kern des Vereins seien der Spass am Schnee und Freundschaft, sagt Mario Schmuziger, Präsident des Skiclubs Olten. Die rund 150 Mitglieder des Vereins treffen sich aber nicht nur zum gemeinsamen Wintersport. «Im Klub gibt es eine Fussball- und eine Unihockeygruppe», erzählt Schmuziger vom Innenleben des Oltner Skiclubs. Diese treffen sich normalerweise wöchentlich in den Hallen der Oltner Kantonsschule, um eben Fussball oder Unihockey zu spielen. Schmunzelnd ergänzt Schmuziger: «Sie unternehmen natürlich auch gemeinsame Skiwochenenden.» Trotz Fussball- und Unihockeygruppe ist der Skiclub Olten also ein Wintersportverein, der Abteilungen für Tourenski sowie Snowboard- und Skifahren unterhält.

Schmuziger selber ist als Uroltner seit Kindesbeinen im Verein. Er fuhr Skirennen in der Alpingruppe, die im Skiclub Olten bis Anfang der 00er-Jahre sehr lebendig war. Als Jugendlicher liess er sich zum Leiter von Jugend und Sport ausbilden und gab Skikurse im Verein. Vor dreieinhalb Jahren übernahm der 43-Jährige das Präsidium des Vereins. Der Breitensport liegt ihm seit seinen Anfängen als J+S-Leiter am Herzen. «Seit ich selber Kinder habe, setze ich mich wieder aktiv dafür ein», sagt der zweifache Vater. Der Skiclub Olten organisiert denn auch fünf Skisonntage pro Jahr. «Sobald sie keine Windeln mehr tragen und selbstständig auf Skiern stehen können», beschreibt Schmuziger schmunzelnd die untere Altersgrenze für teilnehmende Kinder. «Nach einem Tag auf der Piste steigen die Kinder und Jugendlichen jeweils müde, aber mit einem Lächeln aus dem Bus», erzählt der Präsident. So werde die Begeisterung für Natur und Bewegung weitergegeben.

Lauberhornrennen als Public Viewing

Vor fast genau einem Jahr organisierte der Skiklub Olten erstmals ein Public Viewing. Im Oltner Lokal Magazin fanden sich gegen 150 Begeisterte ein, um zusammen das Lauberhornrennen und schlussendlich den Sieg von Liebling Beat Feuz zu bejubeln. «Ein toller Event», erinnert sich Schmuziger. Wegen der Coronapandemie musste der Skiklub Olten bald darauf aber sein übliches Programm einfrieren. «Ab März lief nichts mehr.» Über den Sommer durften sich wenigstens die Fussball- und die Unihockeygruppe wieder treffen.

Bedenken im Oktober

Ende Oktober blickte der Skiclub Olten mit Bedenken auf die anstehende Wintersaison. «Da sagten wir alles ab, vorerst mal gedanklich», erzählt Schmuziger. «Die Entwicklung sollte uns recht geben.» Die Generalversammlung war davon betroffen, ebenso das Jubiläumsfest für die klubeigene Skihütte. Vor fünfzig Jahren baute der Skiclub Olten zusammen mit den Bergbahnen Sörenberg das «Steinetli». Der Skiclub Olten pachtet die Skihütte jeweils über den Winter und vermietet sie an Mitglieder oder Gruppen weiter. Auch diesen Betrieb sagte der Verein bereits Ende Oktober ab. Einige Stammgäste aus dem Ausland hätten sich da schon wieder abgemeldet gehabt. «Das «Steinetli» spült jeweils schon etwas Geld in die Klubkasse», hält Schmuziger fest. Aber der Verein habe die Auflagen zum Schutz der Gäste vor der Pandemie in der Skihütte nicht erfüllen können.

Zwischenmenschlich schmerzhaft

Besonders schmerzhaft ist die Pandemie für den Skiclub Olten aber auf der zwischenmenschlichen Ebene. So haben Austritte aus dem Vorstand im Coronajahr nicht gebührend verabschiedet werden können. «Man sieht sich plötzlich einfach nicht mehr», bedauert Schmuziger. Noch schwerer wiegt, dass Mitglieder des Skiclubs Olten an Covid-19 verstorben sind. Dass man nun nicht habe zusammenkommen können, um gemeinsam zu trauern, hätte viele Mitglieder getroffen. «Die Schweigeminute an der GV als gemeinsamer Abschied gab es jetzt einfach nicht.»

Skipisten sind im Coronawinter zum umstrittenen Politikum geworden. Er selber sei auf der Piste gewesen, sagt Schmuziger. «Allerdings mit latent schlechtem Gewissen.» Er habe darauf geachtet, dass er sich nur draussen ­aufhalte. «An einer Gondelstation ­inmitten einer Menschenmasse an­stehen, das mache ich jetzt sicher nicht.» Grundsätzlich finde er Eigenverantwortung etwas Gutes. Nur würde sie eben nicht von allen wahrgenommen. Umso mehr hält Schmuziger fest: «Wir alle wären besonders im Spätherbst froh gewesen um mehr Klarheit und Verbindlichkeit von Seiten der Regierung. Wir freuen uns aber auch schon auf die nächste Saison.»

www.skiclub-olten.ch

 

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