Die Eisgala ist zurück
Eislaufclub Olten Nach einem zweijährigen pandemiebedingten Unterbruch kann am 12. März wieder eine Eisgala in der Kunsteisbahn Olten durchgeführt werden. Das diesjährige Thema widmet sich der Schweizer Kultur.
Katharina Brunner verabschiedet sich mit einem herzlichen Lächeln, bevor sie zurück in die Kunsteisbahn Olten geht, um die Mittagsstunde der Eiskunstläuferinnen und -läufer zu unterrichten. Sie freut sich darüber, dass die Normalität zurückgekehrt ist und die Kinder und Jugendlichen ihr Training wie gewohnt durchführen können. «Wir haben in dieser Zeit alles gegeben, um den Kindern trotz der Pandemie einen Ausgleich zu bieten.»
Das Training mit den Kindern liegt Katharina Brunner am Herzen. Die 65-jährige Trimbacherin ist seit dem Jahr 1979 Trainerin im Eislaufclub Olten und hat nicht vor, demnächst aufzuhören. Sie hat sich in den letzten zwei Jahren dafür eingesetzt, dass die jungen Eisläuferinnen und Eisläufer den Sport trotz Einschränkungen durchführen konnten. «Ohne die Hilfe der Vorstandsmitglieder und weiteren Helfern wäre dies nicht möglich gewesen», erzählt die gebürtige Baslerin.
Regelmässige Wettkampfteilnahmen
Rund 70 Kinder und Jugendliche im Alter von drei bis 19 Jahren sind im Eislaufclub dabei. Sie trainieren rund vier bis sieben Stunden pro Woche, wobei der Fokus jeweils entweder auf Sprünge, Pirouetten, Schritte oder das obligatorische Kürprogramm gelegt wird. Bei einer Kür machen die Eisläuferinnen und Eisläufer mit, um eine Kategorie aufzusteigen. Diese werden vom Verband ausgeschrieben und gesamtschweizerisch organisiert. Auch an Wettkämpfen nehmen die Kinder und Jugendlichen regelmässig teil. «Diese motivieren die Jugendlichen sehr. Deshalb war es in den letzten zwei Jahren besonders schwierig, die Motivation aufrechtzuerhalten, wenn sie sich kaum an Wettkämpfen messen konnten. Daher haben wir im letzten Jahr intern ein Vorlaufen organisiert, damit sie trotzdem zeigen konnten, was sie gelernt haben», erklärt Brunner.
Die Eisläuferinnen und Eisläufer nehmen an Einzelwettkämpfen teil, auf welche sie in den Unterrichtsstunden hinarbeiten. Am 6. Februar nahmen erstmals zwei Mitglieder des Eislaufclubs Olten an einem Stilwettkampf teil, an welchem auf dem Eis gelaufen wird, ohne dass Sprünge oder Pirouetten gemacht werden müssen. «Die beiden haben das sehr gut gemacht. Es war ein toller Wettkampf», erinnert sich Brunner stolz.
Trotz der vielen Teilnahmen an Wettkämpfen ist es nicht mehr möglich, in Olten das Eislaufen als Leistungssport auszuüben. «Es gibt Eislaufschulen, welche mit einer Sportschule zusammenarbeiten und die Infrastruktur dazu haben. Generell ist es aber heute aufgrund des Schulsystems schwierig geworden, um auf einen Leistungssport hinzuarbeiten. Die Mittagspausen werden immer kürzer, dabei wäre dann unsere Haupttrainingszeit», stellt die 65-jährige fest, welche selbst jahrelang als Spitzensportlerin tätig war. Man sollte laut Brunner mindestens 18 bis 20 Stunden pro Woche auf dem Eis sein sowie zusätzlich Ballettstunden nehmen und Übungen neben dem Eis ausführen, wenn man die Sportart professionell ausführen möchte. «Trotzdem finde ich das Eislaufen ideal, um nebenbei eine breit gefächerte Sportart ausführen zu können und fit zu bleiben.»
Aktuell richten sich die Trainings an der Eisgala aus, welche am Abend vom Samstag, 12. März, auf der Kunsteisbahn in Olten stattfinden wird. Die Gala findet jährlich am Ende der Saison statt. «Dieser Anlass ist das Grösste für die Kinder. Sie freuen sich bereits riesig darauf», ergänzt die Trainerin, wobei sie selbst vor Freude strahlt. Es ist ein grosser Event, bei welchem Menschen aus der ganzen Schweiz und auch Ex-Eisläuferinnen und -Eisläufer zuschauen werden.
Dasselbe Programm wie 2020
Dieses Jahr wird die 43. Eisgala unter dem Motto «Tour de Suisse on Ice» durchgeführt. Es ist dasselbe Motto wie an der 41. Eisgala, da diese im Jahr 2020 nicht mehr durchgeführt werden konnte. «Am Tag vor der damaligen Eisgala wurde der Lockdown ausgerufen. Wir waren bereit, es war alles da.» Das Programm besteht aus 16 Nummern. Es werden zur Musik von verschiedenen Schweizer Musikkünstlern abwechslungsreiche Einzelperformances dargeboten. Auch ein Synchron-Team aus Burgdorf wird zu Gast sein und das Publikum mit seiner Choreografie zum Staunen bringen. Der Eintritt ist gratis, dafür gibt es eine Kollekte. Der Event wird ohne Zertifikatspflicht durchgeführt.
Seit Anfang Januar trainieren die Eiskunstläuferinnen und -läufer für diesen Event. Doch nach der Eisgala neigt sich das Training nicht dem Ende zu, wie dies die steigenden Temperaturen im März vermuten lassen würden. «Die Kinder und Jugendlichen sind das ganze Jahr auf dem Eis. Im Frühling und Sommer gehen wir gemeinsam immer wieder in ein Lager und reisen dafür in unterschiedliche Städte in der Schweiz. Dort können wir weiterhin in Eishallen trainieren», erzählt Katharina Brunner. Das Eislaufen ist also keine saisonale Sportart, sondern sorgt das ganze Jahr hindurch für Abwechslung und Ausgleich. Die Kinder und Jugendlichen werden sich aber einig sein, dass das Highlight des Jahres mit der Eisgala nun kurz bevorsteht.