Der Sog des HV Olten
HV Olten Am Sonntag, 9. September begeht das Damen-Team des HV Olten in der Stadthalle seinen Saisonstart, während das Herren-Team an den Auftakterfolg gegen Handball Wohlen anknüpfen will. Beide Mannschaften wollen die bevorstehende Saison zu einer besonderen in der Vereinsgeschichte machen.
Der Sonntag, 9. September wird für Olten zum Handball-Fest: Ab 12.30 Uhr bestreiten in der Stadthalle zuerst die Nachwuchs-Teams, um 16.30 Uhr dann die Herren und um 18.30 Uhr schliesslich die Damen ihre jeweiligen Saisonspiele. Gerade an das Damen-Team sind die Erwartungen hoch: Es will in der bevorstehenden Saison den Aufstieg in die zweithöchste Spielklasse der Schweiz schaffen. Das Herren-Team peilt ein erneutes Erreichen der Finalrunde an. Auf eine erfolgreiche Hauptrunde folgte in der letzten Saison nicht zuletzt wegen Verletzungs- sorgen eine ernüchternde Finalrunde, die das Herren-Team auf dem siebten Rang abschloss. Der HV Olten hat sich also durchaus hohe Ziele gesetzt. «Gleichschritt ist Rückschritt», erklärt der Präsident Sandro Romeo die Ambitionen. Zusätzlich zum Engagement für Handball als Breiten- sport soll der HV Olten nun auch in die Höhe wachsen. «Das eine tun und das andere nicht lassen», beschreibt Romeo den Spagat zwischen Breiten- und Leistungssport, den der Verein zukünftig auch durch intensive Jugendarbeit machen will. «Allen Ambitionen zum Trotz sind wir allerdings immer noch eine Handball-Familie», betont der Präsident. Den Spagat macht er
als treibende Kraft auch selber mit: Neben den präsidialen Aufgaben trainiert er das zweite
Damen-Team. «Wegen den neuen Zielen und personellen Wechseln mussten wir im Verein umstrukturieren», so Romeo. Trotz vielen Helfenden seien die Verantwortlichkeiten momentan auf wenige Personen verteilt. Das berge natürlich ein Klumpenrisiko.
HV Olten nun mit je drei Aktiv-Teams
Die Umstrukturierung hat Spuren hinterlassen: Neu beheimatet der HV Olten sowohl je drei aktive Herren- und Damen-Teams, deren jeweils erstes völlig leistungsorientiert arbeitet. Das Damen-Team strebt den Aufstieg in die Spar Premium League 2 an. Verantwortlich hierfür zeichnet der Sportchef Damen und Trainer des ersten Damen-Teams Christian Müller. Der 37-Jährige stiess vor rund drei Monaten zusammen mit der Spielerin Ivana Ravlic zum HV Olten. Beide kamen sie vom LK Zug, der in der höchsten Spielklasse in der letztjährigen Finalrunde den dritten Rang belegte. Müller trainierte dort die letzten drei Jahre die Juniorinnen und Ravlic gewann in den sieben Jahren beim LK Zug drei Schweizer-Meister-Titel. Als gebürtige Trimbacherin durchlief sie die Juniorinnenausbildung beim HV Olten und Müller trainierte zwischen 2012 und 2015 das erste Herren-Team der Oltner Handballer. Die Rückkehr der beiden löste eine Sogwirkung aus: Neben Ravlic konnten auch Nina van Polanen und Andrea Schlegel, beide ebenfalls vom LK Zug als Schlüsselspielerinnen gewonnen werden.
Ohne Ambitionen kein Sog
Am Anfang dieser Entwicklung stand der Wunsch von Ivana Ravlic, den Klub zu wechseln. Als Müller davon erfuhr, besprach er sich mit dem befreundeten Präsidenten Romeo und das neue Konzept für die Damen des HV Olten entstand. «Ohne Ambitionen hätten wir Ravlic nicht überzeugen können», ist sich Müller sicher. Jetzt aber hätte sie ebendiesen Sog losgetreten und Begehrlichkeiten nach einem Aufstieg im ganzen Verein geweckt. «Dass die Spielerinnen den entscheidenden Anstoss zu höheren Zielen gaben, stimmt mich zuversichtlich», so Müller. Die Saison werde aber trotzdem kein Selbstläufer.
Team neu zusammengestellt
Müller hat seit seiner Ankunft das erste Damenteam neu zusammengestellt. Von den Aufsteiger- innen der letzten Saison sind noch rund die Hälfte dabei. «Leistungsorientiertes Training erfordert von den Spielerinnen viel Zeit und Einsatz», zeigt Müller Verständnis. Das fände nicht in jedem Lebensentwurf Platz. In der Doppelfunktion als Trainer und Sportchef sind auch seine Aufgaben zeitintensiv. So besucht er regelmässig die Trainings der Juniorinnen-Teams, die er vermehrt leistungsorientiert ausrichten will. Der Verein habe sich bisher wenig auf den Leistungssport konzentriert. «Wer mehr will, soll auch die Möglichkeit dazu haben.» In der Region gäbe es das bisher nicht. Mit dem angepeilten Aufstieg des Damen-Teams hofft Müller auf eine Sogwirkung bei den vereinsinternen Aufgaben. «Für die Initialzündung einer Entwicklung ist es sinnvoll, die Aufgaben bei wenigen Personen zu bündeln. Mittelfristig würden wir die Verantwortlichkeiten aber gerne breiter abstützen», so Müller.
Spiele des HV Olten
Sonntag, 9. September, Stadthalle Olten
ab 12.30 Uhr: Nachwuchs-Teams
16.30 Uhr, Herren: SG HV Olten 1 - SG Pilatus
18.30 Uhr, Damen: SG HV Olten 1 - GC Amicitia Zürich
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