Der harte Kern prägt den Verein

Ski- und Snowboardclub Däniken Zwar hat sich das Jahresprogramm des SSC Däniken in den 25 Jahren seines Bestehens etwas ausgedünnt. Doch gesellige Anlässe finden regelmässig statt, immer mal wieder auch neue.

Felix Bihler.

Felix Bihler.

Das Skiweekend ist jeweils der Höhepunkt des Vereinsjahres: gemeinsames Mittagessen beim Weekend in Adelboden. (Bild: ZVG)

Das Skiweekend ist jeweils der Höhepunkt des Vereinsjahres: gemeinsames Mittagessen beim Weekend in Adelboden. (Bild: ZVG)

Hält eine Ehe 25 Jahre, feiert das Paar silberne Hochzeit. Ein 25-Jahr-Jubiläum ist auch für einen Verein eine stolze Wegmarke – und meist Anlass für ein Fest. Nicht so beim Ski- und Snowboardclub Däniken. Dieser übt sich in vornehmer Zurückhaltung. Der 1997 gegründete Verein hat den Meilenstein in diesem Jahr nicht gefeiert. Für das kommende Jahrestreffen im April stellt der Präsident immerhin in Aussicht: «Vielleicht gibt es an der Generalversammlung noch ein Dessert.» Bescheidenheit wird beim SSCD offenbar grossgeschrieben.

Zum Leben erweckt wurde der Klub seinerzeit von einer grossen Gruppe Dänikerinnen und Däniker, die sich alle mehr oder weniger gut von der Schule her kannten. Kolleginnen und Kollegen, die eine Leidenschaft einte: Skifahren. Beziehungsweise Skifahren und Snowboarden. Letzteres wird inzwischen im Verein kaum mehr ausgeübt.

Kinder können nicht Mitglied werden

Die Gründer waren Ende der 90er-Jahre allesamt um die 20 Jahre alt. Der 48-jährige Felix Bihler präsidiert den Klub seit 2018. Der Projektleiter Gebäudetechnik war 1997 eines der Gründungsmitglieder gewesen. Seither ist der Klub nicht etwa gewachsen, sondern geschrumpft. Heute gehören ihm noch rund 25 Personen an. Wechsel haben gemäss Bihler in den zweieinhalb Jahrzehnten nur wenige stattgefunden, und wenn, dann handelte es sich vor allem um Austritte infolge Wohnortswechsel. Neu zum Verein stiessen hauptsächlich Partnerinnen und Partner der Mitglieder. So ist das Gros der Vereinsmitglieder inzwischen Mitte oder Ende 40 – die meisten zählen zum harten Kern der Gründungsmitglieder.

Viele von ihnen sind längst Eltern geworden. Doch nachrückende Generationen fehlen. «In den letzten Jahren wurde niemand neu aufgenommen», sagt Bihler, der mit seiner Familie in Gretzenbach zuhause ist. Da in den Statuten festgeschrieben ist, dass ein Beitritt erst ab 16 Jahren möglich ist, stossen auch nicht automatisch Juniorinnen oder Junioren nach. Bihler, selbst Vater zweier Kinder im hohen Teenageralter, gibt sich keinen Illusionen hin. «Vermutlich wird man den Verein in wenigen Jahrzehnten auflösen müssen.» Zumal die gesellschaftliche Entwicklung die Zukunft der Vereine generell erschwert. Sich längerfristig an einen Verein binden – das hat zunehmend einen schweren Stand.

Und die Pandemie dürfte diesen Prozess gar noch beschleunigt haben. Bihler sagt: «Was ich ganz klar feststelle: Seit Corona sind wir alle zurückhaltender geworden, im privaten Bereich wie im Verein. Die Leute beteiligen sich nicht mehr so am Vereinsleben wie zuvor. Ich finde das schade.» Und er fährt fort: «Die Gemeinden im Niederamt werden immer grösser, die Vereine aber werden immer kleiner. Und Corona war diesbezüglich gar nicht förderlich.»

Früher fuhr man sogar im Sommer Ski

Noch ist der Ski- und Snowboardclub Däniken allerdings durchaus lebendig und aktiv. Höhepunkt des Vereinslebens ist jeweils das Skiweekend von Ende Februar oder Anfang März. «Da ist jeweils gut die Hälfte der Mitglieder dabei», freut sich Bihler. Nach der GV im April folgen die Teilnahme an «Schweiz bewegt» als langjähriger Fixpunkt im Mai, ein Grillplausch im August oder ein Wellnessabend im November. Dazu setzt der Verein auch immer wieder neue Reize: So fand im September erstmals ein Herbstbrunch statt, und im Januar steht die Premiere des «Januar-Loch-Höcks» auf dem Programm.

Insgesamt hat sich das Jahresprogramm allerdings ausgedünnt. Nach der Gründung Ende der 90er-Jahre trafen sich die Mitglieder meist noch einmal pro Monat zum Skifahren. Sogar zum Sommerskifahren traf man sich damals also. Mangels Interesse liess man das jedoch ziemlich rasch bleiben.

Die enorm eingefleischten Skifahrer findet man beim SSCD ohnehin nicht. Auch Präsident Felix Bihler sieht sich nicht als solchen. Aber mit rund 20 Skitagen pro Jahr dürfte er doch deutlich mehr auf den Pisten anzutreffen sein als ein Durchschnittsschweizer. Aber er sage es ganz offen: Wenn jemand sehr ambitioniert Ski fahre oder erwarte, dass die Skiclübler alle zwei Wochen miteinander irgendwo die Pisten unsicher machten, sei er oder sie bei ihnen am falschen Ort. Wer hingegen mit Gleichgesinnten gerne mal ein paar gesellige Stunden verbringt, im Schnee oder auch bei den übrigen Anlässen, ist beim SSCD bestimmt gut aufgehoben.

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