Denn sie wissen, was sie tun

HV Olten Die Oltner Handballerinnen haben bereits umgesetzt, was sie zu Saisonbeginn geplant haben: Den Aufstieg in die zweithöchste Spielklasse der Schweiz. Steigt das Herrenteam auch noch auf, wird die Saison zu einer der erfolgreichsten der Klubgeschichte.

Trainer André Bichsel (l.), Spielerin Nina van Polanen und Präsident Sandro Romeo vor dem Training in den Giroud-Olma-Hallen. (Bild: Franz Beidler)
Trainer André Bichsel (l.), Spielerin Nina van Polanen und Präsident Sandro Romeo vor dem Training in den Giroud-Olma-Hallen. (Bild: Franz Beidler)

Die Statistik zeichnet ein eindrückliches Bild: Von 18 Spielen deren 16 gewonnen, bei einer einzigen Niederlage, dazu eine Tordifferenz von plus 152 und 511 aus dem Feld erzielte Tore, fast 100 mehr als die besten Verfolgerinnen zu erzielen vermochten. Diese beeindruckenden Zahlen gehören zum Fanionteam der Damen des HV Olten. Die Oltner Handballerinnen dominieren die laufende Saison dermassen, dass der Verein den Aufstieg in die Spar Premium League 2, die zweithöchste Spielklasse der Schweiz, bereits Anfang April, zwei Spiele vor Ende der Saison vermelden konnte. Klar, dass sich bei einem solchen Verlauf der Erfolg abzeichnete. Noch vor einem Jahr sah das aber anders aus. Im Frühling 2018 war das Damenteam eben erst aus der
2. wieder in die 1. Liga aufgestiegen. «Obwohl der Abstieg für die Spielerinnen natürlich schwierig war, bot er dennoch die Chance, dem Team ein neues System einzuschleifen», erinnert sich Trainer André Bichsel. Er übernahm das Damenteam in der Abstiegssaison und schaffte den sofortigen Wiederaufstieg. Im vergangenen Mai konnte der HV Olten dann einen Transfercoup vermelden: Die Trimbacher Spielerin Ivana Ravlic, die mit dem LK Zug überaus erfolgreich in der höchsten Schweizer Liga spielte, kehrte zum Verein ihrer Juniorenzeit zurück. Und mit ihr konnte der HV Olten auch die Spielerinnen Nina van Polanen und Andrea Schlegel, sowie Christian Müller in einer Doppelrolle als Trainer und Sportchef aus Zug nach Olten locken. Mit der personellen Verstärkung wurde das Programm intensiver: Drei Trainings pro Woche und zusätzliche Technikeinheiten sollten die Spielerinnen für die neuen Ambitionen rüsten. «Das ist das Resultat dieser Umstellungen und von individuell starken Spielerinnen», freut sich Präsident Sandro Romeo über den Aufstieg des Damenteams.

Der wichtige Weckruf zu Saisonbeginn

«Ich wusste, dass es gut wird», erinnert sich Nina van Polanen lächelnd an ihren Anfang beim HV Olten. Sie habe sich schnell ins Team eingelebt. «Wir kümmern uns umeinander, das schweisst zusammen.» Obwohl die Vorbereitung anstrengend gewesen sei, habe sie die Abwechslung im Trainingsbetrieb genossen. Die Arbeit zahlte sich aus, das Auftaktspiel vor Heimpublikum gegen GC Amitia Zürich wurde gewonnen. Zwei Wochen später mussten die Damen eine Niederlage in St. Gallen gegen den LC Brühl hinnehmen. «Ein Weckruf», sind sich van Polanen und der Trainer einig. «Da wurde uns klar, dass es nicht reichen würde, wenn wir nicht alles geben», erklärt die Spielerin und Bichsel fügt an: «Daraus haben wir unsere Lehren gezogen.» Ein halbes Jahr später habe man in der Finalrunde ein Auswärtsspiel gegen HSG Leimental mit einem Tor Vorsprung gewonnen. «Das war eine ähnliche Situation. Zu Saisonbeginn hätten wir dieses Spiel noch verloren», so Bichsel.

«Weiterziehen, was erarbeitet wurde»

Schwierigkeiten bereitete dem Team vor allem der unregelmässige Spielplan: «Mit wenigen Spielen ist es schwierig, im Rhythmus zu bleiben», erklärt van Polanen. Bichsel bestätigt: «In dreiwöchigen Pausen kann man die Spannung nicht hochhalten, das wird in der nächsten Saison dank der höheren Spielklasse besser.» Das Team müsse noch punktuell verstärkt werden, wird ansonsten aber zusammenbleiben. «So können wir weiterziehen, was wir uns erarbeitet haben», freut sich Bichsel. «Wenn wir von Verletzungen verschont bleiben, sollten wir es bereits in der ersten Saison in der höheren Spielklasse in die Finalrunde schaffen.» Präsident Romeo relativiert: «Die SPL 2 besteht fast ausschliesslich aus Nachwuchsteams von Top-Vereinen, da ist es schwierig einzuschätzen, was uns erwartet.» Wichtig sei nun vorerst aber, die zwei verbleibenden Spiele der Saison zu gewinnen, sind sich Bichsel, van Polanen und Romeo einig.

Harter Brocken für das Herrenteam

Die laufende Saison könnte eine der erfolgreichsten der Klubgeschichte werden, denn noch spielen vier Teams des Vereins um einen Aufstieg, darunter auch das Fanionteam der Herren. Für die Playoffs hat sich die Mannschaft bereits qualifiziert, der Gegner ist der HSC Kreuzlingen. Die Thurgauer haben bisher jedes Spiel der Finalrunde gewonnnen. «Das Herrenteam kann jeden Gegner schlagen», ist sich Präsident Romeo sicher. «Klar ist das ein harter Brocken, aber unser Team hat riesiges Potenzial.» Dank der Zusammenarbeit mit dem HSC Suhr Aarau würden viele junge Talente beim HV Olten zu Einsätzen kommen. Das erste der beiden Aufstiegsspiele findet am Samstag, 11. Mai in Olten statt. Für das Rückspiel in Kreuzlingen eine Woche später organisiert der HV Olten einen Car für seine Fans.

Heimspiele des HV Olten
Damen: HV Olten - ATV/KV Basel
Samstag, 27. April, 16 Uhr, Giroud-Olma
HV Olten - SG Muotathal
Samstag, 4. Mai, 19.30 Uhr, Kleinholz
Herren: HV Olten - CS Chênois Genève
Samstag, 4. Mai, 17.30 Uhr, Kleinholz

<link http: www.hvolten.ch>www.hvolten.ch

 

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