Den Elfen und Wichteln auf der Spur

Elfen- und Wichtelweg Wolfwil Noch bis Ende Monat hält der Elfen- und Wichtelweg für Klein und Gross unterhaltsame Spiele im Wolfwiler Wald bereit.

«Kinder und das kreative Arbeiten sind für mich das Grösste», so Ruth Büttiker, Gründerin Elfen- und Wichtelweg. (Bild: mim)

«Kinder und das kreative Arbeiten sind für mich das Grösste», so Ruth Büttiker, Gründerin Elfen- und Wichtelweg. (Bild: mim)

Wer findet die meisten zueinanderpassenden Holzbilder? Der Elfen- und Wichtelweg begeistert durch unterhaltsame Spiele und liebevolle Dekoration. (Bild: mim)

Wer findet die meisten zueinanderpassenden Holzbilder? Der Elfen- und Wichtelweg begeistert durch unterhaltsame Spiele und liebevolle Dekoration. (Bild: mim)

Vergangenen Samstag herrschte viel Betrieb im Wolfwilerwald. Der vor drei Jahren eröffnete Elfen- und Wichtelweg vermöge in der Ferienzeit sogar Familien aus Zürich oder dem Tessin anzulocken, erzählt die 66-jährige Ruth Büttiker nicht ohne Stolz. Längere Zeit habe sie den Wunsch gehegt, einen Spielplatz oder ein ähnliches Angebot für Kinder auf die Beine zu stellen, erzählt die Wolfwilerin. Nach einem Besuch des Zwergliweges in Gänsbrunnen begann sie gemeinsam mit ihrer Tochter Nicole das Konzept zum Elfen- und Wichtelweg auszuarbeiten, um dieses bei der Bürgergemeinde - der Besitzerin des Waldes - einzureichen. Gemeinsam mit dem Ortsförster wurde schliesslich der 2,5 Kilometer lange Weg, mit Option auf eine 1 Kilometer lange Zusatzschlaufe, durch den Wald festgelegt. 20 Posten mit individuell ausgearbeiteten Spielgeräten sind innerhalb von drei Jahren entstanden. «Ohne die Mithilfe der Bürgergemeinde, der Kirch- gemeinde, der Gemeindeverwaltung Wolfwil und zahlreicher weiterer Sponsoren, welche das Projekt mit gesamthaft 12’000 Franken unterstützt haben, wäre es jedoch nicht zu realisieren gewesen», betont Büttiker dankbar. Daneben hätten auch regionale Schreiner bei der Fertigung von zehn Posten tatkräftig mitgeholfen. Die übrigen zehn Posten hat Ruth Büttiker mit ihrer Jugendgruppe gefertigt.

Mit Köpfchen durch den Wald

Dem Wald-Xylophon kann mit seinen Holzpfählen und Glocken verschiedenste Töne entlockt werden. Neben dem Musischen ist aber auch Geschicklichkeit auf dem verwunschenen Elfen- und Wichtelweg gefragt. Dies, wenn der eigene Körper auf der Wippe ausbalanciert, von einem auf den nächsten Holzpfosten gehüpft oder der Hindernisparcours auf Zeit absolviert werden soll. Aber auch das Kopftraining kommt nicht zu kurz, beispielsweise beim Memory oder beim Leiterspiel in Tannenform. «Wir haben im Internet nach Spielen gesucht und diese gemäss unseren Vor- stellungen angepasst oder umfunktioniert», erzählt Büttiker. Doch damit nicht genug. Neben jedem Posten gibt es eine Skulptur oder ein Häuschen in liebevoller Handarbeit gefertigt. «Kinder und das kreative Arbeiten sind für mich das Grösste», erzählt die Mutter von zwei erwachsenen Kindern. «Auch ich kann manchmal sein wie ein Kind und mache gerne Gugus», erzählt Büttiker lachend.

Tägliche Kontrolle

Der Elfen- und Wichtelweg kann jeweils vom 1. Mai bis 31. Oktober besucht werden. «Im Winter räumen wir einen Grossteil der Spielgeräte weg, um sie vor dem Frost zu schützen und auch, um sie für die nächste Saison wieder herzurichten. Ausserdem tauschen wir insbesondere in den ersten Monaten immer wieder Spiele aus, damit es auch für Familien spannend bleibt, die den Weg regelmässig ablaufen», erzählt die Wolfwilerin. Während der Saison kontrolliert sie und weitere Personen aus dem Freundes- und Familienkreis abwechselnd ein bis zwei Mal pro Woche den Weg, um sicherzustellen, dass die Posten vollständig sind. «Ich bin zudem täglich kurz im Wald, schliesslich darf es nicht passieren, dass die Kinder beim Wichtelhaus mit Briefkasten, kein kleines Geschenkli mehr vorfinden», betont Ruth Büttiker. Als Aufwand möchte sie die täglichen Touren nicht bezeichnen, zu sehr schätze sie es den Kindern eine Freude zu bereiten. Ohne die wertvolle, ehrenamtliche Mithilfe von Familie und Freunden sei das Unterfangen jedoch nicht zu stemmen, weiss Büttiker. Vandalismus sei schon vorgekommen, aber glücklicherweise eher selten. «Ein Spiel mussten wir anders konzipieren und grundsätzlich alles anschrauben. Aber wir haben auch Lehrgeld bezahlt: Während zweier Jahren haben wir für das Wichtel verstecken rund 2’200 Holz-Wichtel angefertigt, welche so weit im Wald vergraben wurden, dass sie nicht mehr zu finden waren. Deshalb haben wir das Angebot eingestellt», bedauert die 66-Jährige. Aber auch einige logistische Fragen mussten nach der Anfangszeit geklärt werden. So hat die Bürger- gemeinde nach dem ersten Jahr auf der Hälfte des Weges ein ToiToi mit Unterstand errichtet und der Schlatthof hat sich bereit erklärt, dass Besucher ihre Fahrzeuge auch auf dessen Grund abstellen dürfen. «Der Elfen- und Wichtelweg ist kostenlos. Das war mir ein grosses Anliegen, da ich Familien mit Kindern begrüssen wollte. Seit dem zweiten Jahr steht jedoch ein Kässeli für einen freiwilligen Beitrag bereit.»

Zahlreiche Projekte am Start

Doch es wäre nicht Ruth Büttiker, wenn nicht bereits weitere Projekte anstehen würden. «Für den Dezember 2019 ist ein Weihnachts-Wichtelweg mit Bildern und Geschichten geplant, der die Besucher über winterliche Feldwege führt», erzählt sie strahlend. Gemeinsam mit ihrer Tochter hat Büttiker vor zwei Jahren anlässlich von 750 Jahren Wolfwil das Märchenbuch «Wölflishausen - Geschichten von Wichteln und Elfen» herausgegeben. Sozusagen das Buch zum Elfen- und Wichtelweg, in dem zahlreiche Wolfwiler verewigt sind. «Da das Buch demnächst vergriffen ist, arbeiten wir momentan an einem Neuen, können aber noch nicht sagen, wann dieses erscheinen wird.» Das Projekt Elfen- und Wichtelweg ist vorerst auf fünf Jahre beschränkt, daher erstaunt es nicht, dass Ruth Büttikers grösster Wunsch sich auf die Weiterführung des Weges bezieht.

<link http: www.eww-wolfwil.ch>www.eww-wolfwil.ch

 

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